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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gewaltige Katarakte aus Staub von seinen glänzend schwarzen Schwingen flossen.
    Kring riß heftig an den Zügeln. »Ich wußte, daß mit diesem Hügel etwas nicht stimmte!« Er verfluchte seine Unaufmerksamkeit und befahl seinen Männern, Angriffsstellung zu beziehen.
    »Diesmal ist er nicht allein gekommen!« rief Tikume. »Sieh doch! Er hat Soldaten unter seinen Schwingen versteckt!«
    »Verdammt große Kerle, nicht wahr?« Kring spähte blinzelnd zu den gerüsteten Kriegern, die auf sie losstürmten. »Aber ob groß oder klein – sie sind Fußsoldaten. Das ist uns Vorteil genug, nicht wahr?«
    »Und ob!« Tikume grinste. »Das dürfte ein größerer Spaß werden, als hinter Cynesganern herzujagen.«
    »Ich frage mich, ob sie Ohren haben.« Kring zückte seinen Säbel. »Falls ja, sollten wir sie vielleicht doch einsammeln. Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, daß Freund Oscagne sich doch noch erweichen läßt.«
    »Dies herauszufinden, gibt es nur eine Möglichkeit!« Tikume hob seinen Speer und stürmte voran.
    Diese Taktik der Peloi schien Klæls Soldaten zu verwirren. Die ungestümen Pferde der Nomaden waren behende wie Rotwild, und daß die östlichen Peloi statt mit dem Säbel mit dem Wurfspieß kämpften, war ein weiterer Vorteil. Die Reiter teilten sich in kleine Gruppen, bildeten Formationen und griffen an. Jede Rotte konzentrierte sich auf ein anderes der in Stahl gerüsteten Ungeheuer, und jeder Peloi stieß seinen Spieß aus nächster Nähe in den Leib eines der Riesen und wich sogleich zur Seite, um dem Gegner kein Verteidigungsziel zu bieten. Nach mehreren solcher Angriffe waren die vorderen Reihen der feindlichen Krieger beinahe gespickt mit Kurzspießen.
    Für die gepanzerten Soldaten schien die Lage immer hoffnungsloser zu werden. Sie schlugen mit ihren schweren Streitkolben nach ihren flinken Angreifern, hieben für gewöhnlich jedoch nur durch die Luft und erzielten kaum einen wirkungsvollen Treffer.
    »Guter Kampf!« rief Kring seinem Freund nach mehreren Sturmangriffen keuchend zu. »Sie sind zwar riesig, aber nicht schnell genug.«
    »Und auch in keiner besonders guten Verfassung«, fügte Tikume hinzu. »Der letzte, den ich aufgespießt habe, hat wie ein undichter Blasebalg geschnauft.«
    »Ja, offenbar haben sie wirklich Schwierigkeiten mit dem Atmen, nicht wahr?« pflichtete Kring ihm bei. Plötzlich kniff er die Augen zusammen. »Warte mal! Sag deinen Kindern, sie sollen nur auf die Kreaturen zustürmen, kurz vor ihnen umdrehen und keine Wurfspieße mehr vergeuden!«
»Was soll das, Domi? Was hast du vor?«
»Warst du schon mal im Hochgebirge?«
»Ein paarmal. Wieso?«
    »Erinnerst du dich, wie schwer es da oben ist, genug Luft zu bekommen?«
    »Ganz am Anfang, ja. Ich hab' mich ziemlich benommen gefühlt.«
    »Eben! Ich weiß zwar nicht, wo Klæl seine Soldaten rekrutiert hat; aber sie sind ganz bestimmt nicht von hier. Ich habe den Eindruck, sie sind dichtere Luft gewöhnt. Zwingen wir sie dazu, uns zu verfolgen. Warum sollten wir uns die Mühe machen, jemanden zu töten, wenn die Luft uns diese Arbeit abnehmen kann?«
    »Einen Versuch wäre es wert.« Tikume zuckte die Schultern. »Es macht aber bei weitem nicht soviel Spaß.«
    »Den können wir uns später mit den Cynesganern machen«, tröstete ihn Kring. »Erst wollen wir Klæls Fußsoldaten zu Tode hetzen. Dann können wir Cyrgons Reiterei niedermachen!«

    »Richte dich einfach nach mir«, forderte Stragen Talen auf, als sie die wacklige Treppe zu dem Speicherraum hinaufstiegen. »Ich kenne Valash inzwischen recht gut, so daß ich seine Reaktion ein bißchen besser abschätzen kann als du.« »Wie Ihr meint«, entgegnete Talen schulterzuckend. »Ihr kommt besser mit ihm klar als ich.«
    Stragen öffnete die Tür zum Speicherraum. Abgestandene Luft schlug ihnen entgegen. Dann bahnten die beiden sich ihren Weg durch das wirre Durcheinander zu Valashs Ecke.
    Der dürre Daziter im Brokatwams war heute nicht allein. Ein hagerer Styriker mit offenen, schwärenden Wunden im Gesicht saß zusammengesackt am Tisch. Der rechte Arm des Mannes baumelte kraftlos an seiner Seite; die rechte Hälfte des mit Geschwüren gezeichneten Gesichts hing ebenfalls schlaff hinab, und das rechte Auge wurde vom Lid fast gänzlich bedeckt. Er murmelte vor sich hin, offenbar ohne sich seiner Umgebung bewußt zu sein. »Jetzt ist keine gute Zeit, Vymer«, sagte Valash.
    »Aber es ist außerordentlich wichtig, Meister Valash«, rief Stragen rasch. »Na

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