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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gut. Aber faßt Euch kurz.«
    Beim Näherkommen drehte Talen sich der Magen um. Von dem fast bewußtlosen Styriker ging ein überwältigender Gestank nach verwesendem Fleisch aus.
»Das ist mein Gebieter«, sagte Valash knapp.
»Ogerajin?« fragte Stragen.
»Woher kennt Ihr seinen Namen?«
    »Ihr habt ihn einmal erwähnt, glaube ich – vielleicht war es auch einer Eurer Freunde. Ist er nicht zu krank, um auf den Beinen zu sein?«
    »Das dürfte Euch nichts angehen, Vymer. Was ist das für eine wichtige Information, die Ihr für mich habt?«
    »Nicht ich, Meister Valash. Reldin hat etwas in Erfahrung gebracht.« »Dann rede schon, Junge!«
    »Jawohl, Meister Valash.« Talen deutete eine Verneigung an. »Ich war heute in einer Hafenschenke und konnte die Gespräche einiger edomischer Seeleute mit anhören. Sie waren sichtlich aufgeregt; deshalb hab' ich mich unauffällig ein bißchen näher zu ihnen gesetzt, um vielleicht herauszufinden, weshalb sie so außer Fassung waren. Tja, Ihr wißt ja, wie Edomer über die Kirche von Chyrellos denken.« »Komm zur Sache, Reldin!«
    »Jawohl, Meister Valash. Ich wollte vorab nur die äußeren Umstände erklären. Jedenfalls war einer dieser Edomer eben erst eingelaufen. Er wies die anderen an, sofort jemanden in Edom zu benachrichtigen – Rebal, glaube ich, sagte er. Offenbar war dieser Seemann gerade erst von Valesien gekommen. Als sein Schiff dort auslief, kam es an einer Flotte vorbei, die sich dem Hafen von Valles näherte.« »Was ist so bedeutungsvoll daran?« fragte Valash ungehalten.
    »Ich wollte gerade darauf zu sprechen kommen. Daß dieser Seemann so aufgeregt war, lag daran, daß alle Schiffe besagter Flotte die Banner der Kirche von Chyrellos gehißt hatten und sich überall an der Reling Männer in Panzerrüstung drängten. Er faselte irgend etwas davon, daß die Ordensritter hierher kämen, um ganz Tamuli ihren Glauben aufzuzwingen.« Valash starrte ihn entsetzt und offenen Mundes an.
    »Sobald ich das gehört hatte, hab' ich mich davongestohlen. Vymer meinte, es würde Euch vielleicht interessieren; aber ich war mir da nicht so sicher. Es kann uns doch egal sein, wenn Elenier über Religion streiten. Das betrifft uns ja nicht, oder?« »Wie viele Schiffe waren es?« würgte Valash hervor, und die Augen quollen ihm aus den Höhlen.
    »So genau war der Seemann nicht, Meister Valash.« Talen grinste. »Ich hatte das Gefühl, daß er gar nicht fähig war, so weit zu zählen. Aber soviel ich verstanden habe, erstreckte diese Flotte sich von Horizont zu Horizont. Wenn diese Männer in Rüstung tatsächlich Ordensritter sind, würde ich denken, daß sie alle an Bord dieser Schiffe sind. Ich habe schon so manches über diese Burschen gehört, und ich möchte ganz bestimmt nicht, daß sie hinter mir her sind. Wieviel, meint Ihr, ist diese Information wert, Meister Valash?« Valash langte geistesabwesend nach seinem Beutel.
    »Waren kürzlich irgendwelche Boten aus den Lagern in den Wäldern hier, Meister Valash?« fragte Stragen plötzlich.
»Das dürfte Euch nicht interessieren, Vymer.«
    »Wie Ihr meint, Meister Valash. Ich dachte nur, Ihr solltet sie vielleicht warnen, sich so frei heraus in der Öffentlichkeit zu unterhalten. Mir sind da zwei Burschen aufgefallen. Sie sahen aus, als würden sie im Wald hausen. Einer sagte zum anderen, daß sie nichts tun könnten, solange Scarpa keine Anweisungen von Cyrga habe. Wer ist Cyrga? Ich habe noch nie von ihm gehört.«
    »Das ist kein Wer, Vymer«, erklärte Talen ihm, »sondern ein Wo. Cyrga ist eine Stadt drüben in Cynesga.«
    »Ach, wirklich?« Stragen spielte den Neugierigen. »Den Namen habe ich noch nie zuvor gehört. Wo liegt diese Stadt? Welchen Weg müßte man nach Cyrga nehmen?« »Der Weg führt dicht am Brunnen von Vigay vorbei!« warf der sieche Ogerajin theatralisch ein.
    Valash entrang sich ein würgender Laut, und er schwenkte abwehrend die Hände vor dem Gesicht seines Gebieters, doch Ogerajin wischte sie zur Seite. »Seht zu, daß ihr den Morgen im Rücken habt!« fuhr der Styriker fort. »Meister Ogerajin!« warnte Valash mit quiekender Stimme.
    »Ruhe, Bube!« brüllte Ogerajin ihn an. »Ich werde die Frage dieses Reisenden beantworten. Wenn es ihm gefällt, vor Cyrgons Antlitz zu treten, um sein getreuer Diener zu werden, muß er wissen, wie er zu ihm findet. Nachdem der Brunnen von Vigay hinter Euch liegt, folgt dem Weg nordwestwärts in die Wüste, in Richtung der Verbotenen Berge, wohin sich

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