Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Caalador bei ihm sind.« »Wie hat er Euch das denn mitgeteilt?«
    »Er sprach zu dem Posten. In Daresien ist Bevier zur Zeit wahrscheinlich der einzige Mann mit einer Lochaberaxt, und der Sprechweise nach, die er seinem anderen Freund in den Mund legte, kann es sich bei dem nur um Caalador handeln. Die Männer wissen, daß wir hier sind, Alean – und wenn sie es wissen, weiß Sperber es erst recht! Wir könnten schon zu packen anfangen, wenn wir etwas zu packen hätten. Wir werden nicht mehr lange hier sein! Wir kehren nach Matherion zurück!« Sie lachte glücklich und umarmte ihre Kammermaid.
    Kalten mühte sich, eine unverfängliche Miene zu wahren, als er durch die moosbedeckten Straßen zu Sengas Schenke zurückkehrte, doch die Erregung über das soeben Geschehene war noch nicht abgeklungen, und es fiel ihm schwer, sich das Lachen zu verkneifen.
    Scarpas Armee hatte bei ihrer Ankunft das nördliche Viertel von Natayos in einen halbwegs bewohnbaren Zustand versetzt, doch der Großteil der einstigen Stadt war immer noch eine von Pflanzen überwucherte Ruine. Senga hatte für seine Schenke mehrere Standorte in Betracht gezogen und klugerweise beschlossen, sich ein gutes Stück tiefer in der alten Stadt niederzulassen, um Einmischung durch wichtigtuerische Sergeanten oder kleine elenische Offiziere mit vielen Vorurteilen, aber wenig Verstand möglichst von vornherein zu vermeiden. Senga hatte ein gedrungen wirkendes Gebäude gefunden, mit festen Wänden, jedoch ohne Dach. Aber dieser Mangel ließ sich mit Zeltleinwand leicht beheben. Senga hatte erwogen, für gutes Geld Soldaten während ihrer Freizeit damit zu beschäftigen, die Straße, die von Scarpas Hauptlager zur Schenke führte, von Gestrüpp und anderen Hindernissen zu säubern, doch Caalador hatte ihm abgeraten. »'s ist unnötig, Senga«, hatte der Cammorier mit dem neuen Gesicht dem geplagten Geschäftsmann versichert. »Die durstigen Soldaten werden die Straße von selber frei räumen, da brauchst du ihnen keine Kupfermünze dafür zu bezahlen.« Die Schenke kauerte inmitten von Ruinen. Von den benachbarten leeren Gebäuden hob sie sich nur durch ihr Zeltplanendach und das schlichte Schild vor der Tür ab, auf dem »BEI SENGA« stand.
    Kalten betrat die Schenke durch den Seiteneingang und blieb kurz stehen, damit seine Augen sich an das schummrige Licht gewöhnen konnten. Obwohl erst Mittag, war die Schankstube ziemlich voll, und die sechs beschürzten Gesetzlosen aus Narstils Lager eilten hinter einer Theke aus einfachen Brettern hin und her, schenkten schäumendes Bier ein und kassierten.
    Kalten schaute sich nach Bevier und Caalador um und bahnte sich einen Weg zu ihnen. Sie saßen an einem Tisch an der nächsten Seitenwand. Beviers Lochaber mit dem verkürzten Schaft und Caaladors schwere Keule lagen gut sichtbar auf der Tischplatte, als ständige Mahnung an die durstigen Gäste, daß hier keine Schlägereien geduldet wurden.
    Kalten nahm bei seinen Freunden Platz und bemühte sich, seine Begeisterung im Zaum zu halten. »Sie sind hier!« flüsterte er.
    Caalador blickte sich in der Schankstube um. »Na ja«, sagte er gedehnt. »Nicht alle, aber wohl doch die meisten, die dienstfrei haben.«
    »Ich rede nicht von dieser Meute, Ezek. Ich meine das Haus mit den vergitterten Fenstern. In diesem Haus sind zweifellos die Leute, die wir suchen.«
    »Woher weißt du das?« flüsterte Bevier angespannt. »Hast du sie gesehen?« »War gar nicht nötig. Eine der beiden steht mir sehr nahe. Sie hat mich erkannt – sogar mit diesem Gesicht. Aber fragt mich nicht, wie.«
    »Bist du sicher?« bohrte Bevier nach.
    »Ganz sicher. Sie hat zu singen angefangen. Diese Stimme würde ich sogar inmitten eines Gewitters erkennen. Sie sang ein sehr altes Lied, das eine ganz besondere Bedeutung für uns beide hat. Unsere Freundinnen in dem Haus haben mich erkannt, da besteht nicht der geringste Zweifel. Und die eine, von der ich gesprochen habe, singt dieses Lied nur für mich!«
    »Du hattest wohl keine Möglichkeit, sie wissen zu lassen, daß du ihre Botschaft erhalten hast?« fragte Caalador. »Ich meine, ohne daß du ihnen die Tür eingerannt hättest.«
    »Ich brauchte die Tür gar nicht einzurennen. Ich hab' das Lied mitgepfiffen. Das hab' ich früher schon getan, um mich meiner Freundin mitzuteilen. Dann habe ich ein Gespräch mit einem Wachtposten angefangen. Ich ließ dabei genug Hinweise fallen, daß die beiden im Haus jetzt wissen, was sie wissen

Weitere Kostenlose Bücher