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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wär's, wenn Ihr Euren Becher ausleert und einen Schluck hiervon probiert?« Er tätschelte das silberverzierte kleine Weinfaß, das er sich unter den Arm geklemmt hatte. »Ist das auch ein hiesiges Gesöff?« fragte Krager.
    »Versucht es und sagt, was Ihr davon haltet«, erwiderte Senga.
    Krager goß den Wein auf den Boden und streckte seinen Zinnbecher aus. Senga drehte den silbernen Zapfhahn auf und füllte den Becher etwa zur Hälfte.
    Krager schaute blinzelnd hinein und roch mißtrauisch daran. Dann verdrehte er verzückt die Augen. »Oh, welch eine Wonne!« hauchte er ehrfürchtig. Er nahm einen winzigen Schluck und schien vor Seligkeit zu erbeben.
    »Ich dachte mir, daß er Euch schmeckt«, sagte Senga. »Nun, da ich Eure Aufmerksamkeit habe, würde ich Euch gern einen Vorschlag machen. Ich möchte hier in Natayos eine Schenke eröffnen, doch dazu brauche ich eine Genehmigung. Ich würde es als großen Gefallen betrachten, wenn Ihr bei Freiherr Scarpa ein gutes Wort für mich einlegt. Ich bin auch gern bereit, mich erkenntlich zu zeigen, falls Ihr mir seine Erlaubnis beschafft.« »Wie erkenntlich?« erkundigte Krager sich rasch.
    »Zum Beispiel so.« Senga tätschelte das silberverzierte Faß. »Versichert Freiherr Scarpa, daß ihm und seinen Leuten durch die Schenke keine Schwierigkeiten erwachsen. Ich werde mir eins von den leeren Häusern aussuchen, die sich ein Stück außerhalb des Hauptlagers befinden, es säubern und das Dach dafür selbst anfertigen. Ich bringe mein eigenes Sicherheitspersonal und sorge dafür, daß sich keine seiner Soldaten zu sehr besaufen.«
    »Fangt schon damit an, Meister Senga«, riet Krager ihm, ohne den Blick vom Faß zu nehmen. »Ihr habt mein persönliches Versprechen, daß Ihr Freiherr Scarpas Erlaubnis bekommt.« Er langte nach dem Faß.
    Senga wich einen Schritt zurück. »Nachher, Meister Krager«, sagte er fest. »Seid im Augenblick meiner Wertschätzung versichert. Meine Dankbarkeit ist Euer, sobald ich Freiherr Scarpas Genehmigung zur Errichtung der Schenke habe.«
    Da kam Elron über den geschäftigen Platz gerannt. »Krager!« rief er mit schriller Stimme. »Kommt sofort! Freiherr Scarpa ist außer sich vor Wut! Er hat uns alle ins Hauptquartier befohlen! Auf der Stelle!«
Krager erhob sich. »Was ist denn los?«
    »Cyzada ist soeben von Cynesga angekommen. Er hat Zalasta und Freiherr Scarpa erzählt, daß Klæl sich den Burschen angeschaut hat, dem wir die ganze Zeit folgten. Er ist nicht Sperber, Krager! Wer immer er ist – er sieht zwar so aus wie Sperber, aber Klæl erkannte sofort, daß er jemand anderes ist!«

16
    »Ich weiß, daß er es ist, Majestät«, beharrte Alean.
    »Alean, Liebes«, sagte Ehlana sanft. »Er sieht überhaupt nicht wie Ritter Kalten aus!«
    »Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben, aber da draußen auf der Straße, das ist wirklich Kalten«, versicherte das Mädchen ihr überzeugt. »Jedesmal, wenn er vorbeigeht, singt mein Herz.«
    Ehlana spähte durch die kleine Öffnung im Fenster. Der Mann sah wie ein Elenier aus, daran bestand kein Zweifel, und immerhin war Sephrenia eine Magierin. Beim Gedanken an Sephrenia kamen Ehlana wieder Tränen. Sie richtete sich auf und fuhr sich rasch über die Augen. »Der Mann ist jetzt nicht mehr zu sehen«, sagte sie. »Wie kommt es, daß Ihr so sicher seid, Liebes?«
    »Weil ich ihn an tausenderlei Dingen erkenne, meine Königin – an Kleinigkeiten. Die Art und Weise, wie er den Kopf hält, die seltsame Art, wie er beim Gehen die Schultern bewegt, sein Lachen, und wie er seinen Schwertgürtel umgeschnallt hat. Irgendwie wurde sein Gesicht verändert, aber ich weiß, daß er es ist.«
    »Ihr könntet recht haben, Alean«, gab Ehlana zu, wenngleich immer noch zweifelnd. »Ich würde Sperber wahrscheinlich in einer Menschenmenge erkennen, egal, wessen Gesicht er gerade trägt.«
    »So ist es, Majestät. Unsere Herzen erkennen die Männer, die wir lieben.« Ehlana schritt unruhig auf und ab, zupfte unbewußt immer wieder nervös ihr Kopftuch zurecht. »Unmöglich ist es nicht. Sperber hat mir erzählt, wie er sich in Rendor viele Male unkenntlich machte. Und styrische Magie ist vielleicht sogar imstande, Gesichter zu verändern. Und selbst wenn Sephrenia es nicht geschafft hätte – Bhelliom hätte bestimmt keine Schwierigkeiten damit. Vertrauen wir unserem Herzen, und gehen wir davon aus, daß der Mann da draußen wirklich Kalten ist.« »Ich weiß, daß er es ist, Majestät.«
    »Es wäre

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