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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sollten.«
    Caalador lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Deine Idee mit dieser Schenke erweist sich als wirklich gut, Shallag. Seit wir hier sind, haben wir eine Menge nützliche Informationen aufgeschnappt.«
    Kalten schaute sich in der Schenke um. »Zur Zeit ist es ziemlich ruhig. Der Radau wird bestimmt nicht vor Sonnenuntergang beginnen. Wie wär's, wenn wir einen kleinen Spaziergang durch die Ruinen machen? Ich finde, wir sollten ein bißchen mit einem gewissen kleinen Mädchen plaudern. Diesmal haben wir wirklich gute Neuigkeiten für sie.«
    »Gehen wir's an.« Caalador stand auf, bahnte sich einen Weg zur Theke und sprach kurz zu dem Gesetzlosen, der soeben Bier ausschenkte; dann schritt er voraus ins Freie. Sie begaben sich hinter die Schenke und gingen durch eine überwucherte Nebenstraße, die an zerfallenen Häusern vorbeiführte, auf deren Trümmern laut schreiende bunte Vögel saßen. Die drei Gefährten traten in eine Ruine. Kalten und Caalador standen Wache, während Bevier den Zauber wirkte.
    Der Cyriniker grinste, als er sich zu den Freunden gesellte. »Du solltest dich wappnen, Kalten!« warnte er.
»Wogegen?«
    »Aphrael will dich mit Küssen überhäufen, sobald sie dich wiedersieht.«
    »Ich glaube, damit kann ich leben. Darf ich daraus schließen, daß sie sich gefreut hat?«
    »Bei ihrem Begeisterungsschrei wäre mir beinahe das Trommelfell geplatzt.« »Tja, wie sagt sie so gern? ›Wir leben nur, um unseren Lieben Freude zu machen‹.« Scarpa schrie, noch ehe er durch die Tür kam. Seine Stimme war hoch und schrill, seine Augen quollen aus den Höhlen, und seine behelfsmäßige Krone saß ihm schief auf dem Kopf. Er tobte vor wilder Wut. Geifer schäumte ihm von Lippen und Bart, als er in das Gemach stürmte. »Dein Gemahl hat dich verraten, Weibsbild!« schrie er Ehlana gellend an. »Für seinen Verrat wirst du mit dem Leben bezahlen!« Die Hände zu Klauen gekrümmt, ging er auf sie zu. Plötzlich stand Zalasta an der Tür. »Nein!« befahl er eisig.
    Scarpa wirbelte zu seinem Vater herum. »Halte dich heraus!« kreischte er. »Sie ist meine Gefangene! Ich werde sie für Sperbers Verrat bestrafen!«
    »Nein, das wirst du nicht. Du wirst tun, was ich dir befehle!« Zalasta sprach nun Elenisch; von seinem früheren Akzent war nicht das geringste zu bemerken. »Er hat meinen Befehlen zuwidergehandelt! Das muß er mir büßen!«
    »Bist du so dumm, daß du nicht damit gerechnet hast? Ich hatte dir gesagt, wie listig dieser Mann ist! Aber dein beschränkter Verstand ist vom Größenwahn so sehr umnebelt, daß du nicht hören wolltest.«
    »Ich habe ihm den Befehl erteilt!« Scarpas Stimme hatte sich zu einem schrillen Quieken erhoben. Er stampfte mit dem einen Fuß auf, dann mit dem anderen. Schließlich fing er vor Wut wie ein Derwisch zu tanzen an. »Ich bin der Kaiser! Er muß mir gehorchen!«
    Diesmal machte Zalasta sich gar nicht erst die Mühe, sich der Magie zu bedienen. Er schwang lediglich den Stab und streckte seinen tobenden Sohn mit einem einzigen Schlag zu Boden. Die Krone rollte davon.
    »Du drehst mir den Magen um.« Seine Stimme troff von Verachtung. »Ich kann weder deinen mangelnden Respekt noch deine kindischen Wutanfälle dulden. Du bist nicht der Kaiser. In diesem Zustand bist du nicht einmal zurechnungsfähig!« Sein Gesicht war ausdruckslos, und seine Augen schienen in weite Fernen zu blicken. »Hüte dich, Scarpa«, warnte er mit furchterregender Stimme. »Es gibt auf dieser Welt nichts mehr, das ich noch liebe. Du hast mich von allen menschlichen Bindungen befreit. Wenn du mich ärgerst, zerquetsche ich dich wie eine Laus!« Scarpa, auf dessen Gesicht immer noch Geifer schäumte, wich auf allen vieren vor dem furchterregenden alten Mann zurück. »Was ist geschehen?« fragte Ehlana besorgt.
    »Einer meiner Leute – Cyzada von Esos – ist soeben von Cynesga gekommen«, antwortete Zalasta ruhig. »Er brachte Neuigkeiten, mit denen wir eigentlich hätten rechnen müssen. Euer Gemahl ist ein listenreicher Mann, Ehlana. Wir dachten, wir hätten ihn erwischt, doch es ist ihm gelungen, uns wieder ein Schnippchen zu schlagen.« »Ich verstehe nicht …«
    »Wir hatten ihm Anweisungen hinterlassen, als wir Euch entführten. Er sollte nach Beresa in Südarjuna reiten, nur in Begleitung seines Knappen. Wir ließen ihn beobachten, und scheinbar tat er wie geheißen. Aber eben nur scheinbar. Offensichtlich liebt er Euch nicht so sehr, wie wir annahmen.«
    »Er hat lediglich

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