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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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fragte er, jedoch mehr, um irgend etwas zu sagen, als aus Neugier.
    »Wahrscheinlich«, antwortete Flöte. »Sie sind gestern von Arjun aufgebrochen. Wahrscheinlich kam es ihnen wie drei Wochen vor, aber für alle anderen dauerte es kaum länger als einen Herzschlag.«
    »Ob sie wohl in der Nichtzeit blieben oder sich unter Scarpas Soldaten mischten?« »Schwer zu sagen. Vielleicht hätte ich es feststellen sollen, ehe Xanetia aufbrach.« Da hörten sie, wie sich mehrere Männer auf der Straße unterhielten. Sperber schlich näher; Aphrael hielt sich dicht hinter ihm.
    »Weil ich diesen Soldaten nicht traue, Col«, sagte ein wild aussehender Bursche zu einem blonden Elenier.
    »Es ist doch nicht mehr Nacht, Senga. Niemand wird deine Bierwagen am helllichten Tag überfallen.«
    »Man kann nicht vorsichtig genug sein! Das Geld wird knapp hier in Natayos, und dieses Bier ist der Lebenssaft meines Geschäfts. Ein Durstiger, dem das Geld ausgeht, ist zu allem fähig.«
    »Hast du schon daran gedacht, mit deinen Preisen ein wenig herunterzugehen?« fragte ein finsterer Kerl mit schwarzer Augenklappe. »Fällt dir nichts besseres ein, Shallag?« brummte Senga.
    »War ja nur ein Vorschlag.« Der Einäugige zuckte die Schultern, als der Trupp schwerbewaffneter Männer außer Hörweite marschierte. »Du hast sie doch erkannt, nicht wahr?« flüsterte Aphrael.
    »Kalten und Bevier, ja. Caalador habe ich allerdings nicht gesehen.« Sperber überlegte kurz. »Bist du hier sicher? Alleine, meine ich?«
    »Nein! Es ist furchtbar gefährlich, Sperber – die vielen Löwen und Tiger und Bären und so weiter.«
»Es war eine dumme Frage, nicht wahr?«
»Kann man wohl sagen. Was hast du vor?«
    »Kalten und Bevier arbeiten offensichtlich für den Mann, den sie mit Senga anredeten. Vielleicht können sie ein gutes Wort für mich einlegen. Wie es aussieht, können sie sich in Natayos frei bewegen. Wenn dieser Senga mich als Aufpasser für sein Bier einstellt, hätte ich eine gute Möglichkeit, unauffällig in die Stadt zu gelangen.«
    »Wirst du dich beherrschen können, wenn du Mutter so nahe bist?«
»Ich werde nichts Unüberlegtes tun, Aphrael!«
»Dann ist es wohl in Ordnung. Du hast meine Erlaubnis.«
»O danke, Göttin Aphrael. Danke, danke, danke!«
    »Du hast ein freches Mundwerk, Sperber«, sagte sie ein wenig pikiert.
    »Ich befinde mich seit einiger Zeit ja auch in frecher Gesellschaft«, stichelte er zurück.
    »Ich muß kurz nach Sarna zurück«, erklärte Aphrael. »Versuch bitte die nächste Stunde zu überstehen, ohne in allzu große Schwierigkeiten zu geraten.« »Du wirst mir schrecklich fehlen.« Er grinste.
    »Du hast heute aber eine eigenartige Auffassung von Humor.«
    »Ich fühle mich großartig. Wenn alles gut geht, habe ich deine Mutter noch vor Sonnenuntergang befreit.«
»Wir werden sehen.«
    Sie warteten, während die Sonne am Osthimmel langsam höher stieg. Dann hörten sie aus dem Norden das Rumpeln näher kommender Karren. »Ich halte dich auf dem laufenden«, versprach Sperber. Er trat aus dem Dickicht und stellte sich wartend an den Rand der schlammigen Straße.
    Der erste Wagen, der von vier geduldigen Ochsen gezogen wurde, bog knarrend um eine Kurve. Auf der Ladefläche häuften sich Bierfässer. Der Mann namens Senga saß auf dem Kutschbock neben dem finsteren Fuhrmann. Kalten, dessen Miene Sperber trotz des fremden Gesichts seltsam vertraut war, hockte ganz oben auf den Fässern.
    »He, Col!« rief Sperber. »Dachte ich mir doch, daß es deine Stimme war, die ich hörte, als ihr vor einer Weile hier vorbeigekommen seid.«
    »Ich werd' verrückt, wenn das nicht Fron ist!« rief Kalten und grinste breit. Sperber fragte sich plötzlich, was möglicherweise geschehen wäre, hätte Kalten ihn nicht erkannt. Kalten lachte jetzt ehrlich erfreut. »Wir dachten alle, du hättest wieder auf einem Schiff angeheuert, als in Matherion alles für uns schiefging.«
    »Das habe ich auch, aber nicht für lange.« Sperber zuckte die Schultern. »Da war ein Bootsmann, der ein bißchen zu freigebig mit seiner Peitsche umging. Eines Nachts mußte er wohl beschlossen haben, über Bord zu gehen und zur Küste zu schwimmen. Möchte wissen, weshalb er so plötzlich auf diese Idee kam. Wir waren noch gut zwanzig Seemeilen vom Land entfernt, als ich ihm über die Reling half.« »Manche Leute tun manchmal seltsame Dinge. Und was machst du jetzt hier?« »Ich hab' von dieser Armee gehört und mir gedacht, hier wär' vielleicht

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