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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gerade von Verel angekommen und saß mit langsam verrottendem Hirn in einem Sessel. Stragen berichtete Valash von irgendwas, das wir angeblich belauscht hatten – irgendein Kerl erzählte einem anderen, daß Scarpa auf Anweisungen von Cyrga wartete. Auf diese Weise haben wir versucht, Informationen aus Valash herauszulocken. Stragen fragte ihn scheinbar gleichmütig, welchen Weg man nehmen müsse, um nach Cyrga zu gelangen. Da horchte Ogerajin auf. Er fing an, vom ›Brunnen von Cyrgon‹ zu reden, und von der ›Salzebene‹ und anderen Orten mit Namen, die sich anhörten, als würden sie aus einem Märchenbuch stammen. Ich dachte, er redet nur wirres Zeug, doch Valash regte sich schrecklich auf und hat versucht, ihn vom Reden abzuhalten. Da wurde ich hellhörig – und hatte das Gefühl, daß Ogerajin Stragen eine genaue Wegbeschreibung nach Cyrga gab, doch diese Beschreibung enthielt viele von diesen Märchennamen. Als ich dann später noch einmal die Bezeichnung ›Brunnen von Cyrgon‹ hörte, fragte ich mich, ob diese Wegbeschreibung tatsächlich so wirr war, wie ich ursprünglich geglaubt hatte.«
    »Wie lauteten seine genauen Worte, junger Talen?« fragte Xanetia.
    »Er sagte: ›Der Weg führt dicht am Brunnen von Cyrgon vorbei‹, da versuchte Valash, ihn vom Reden abzubringen, aber er achtete nicht darauf. Er sagte irgendwas davon, daß er Stragen den Weg weise, damit er sich nach Cyrga begeben und vor Cyrgon niederknien könne. Er sagte, er solle vom ›Brunnen von Cyrgon‹ aus nordwestwärts weiter zu den Verbotenen Bergen ziehen.«
    Sperber studierte seine Karte. »Es gibt mehrere Bergketten in Mittelcynesga. Es ist das ungefähre Gebiet, auf das Aphrael auf ihrer Insel gezeigt hat. Was hat er sonst noch gesagt, Talen?«
    »Na ja, es war ein wenig zusammenhanglos. Er sprach von den ›Verbotenen Bergen‹ und ›Cyrgons Säulen‹; dann stammelte er etwas über die ›Salzebenen‹, von denen aus man diese ›Verbotenen Berge‹ sehen müßte. Er sagte auch irgendwas über ›feurige weiße Säulen‹ und eine ›Ebene der Gebeine‹. Er behauptete, die Skelette wären die jener ›namenlosen Sklaven, welche sich bis zum Tod für Cyrgons Auserwählte plagen‹. Wenn so ein Sklave in Cyrgai stirbt, wird er offenbar in der Wüste ausgesetzt.«
    »Dann dürfte dieser Knochenacker nicht allzu weit von der Stadt entfernt sein«, murmelte Kalten nachdenklich.
    »Es paßt alles zusammen, Sperber«, meinte Bevier. »Die Cynesganer selbst sind zum Großteil Nomaden; deshalb dürften sie keine Verwendung für größere Mengen von Sklaven haben. Ogerajin sprach von ›Cyrgons Auserwählten‹. Das dürften die Cyrgai sein. Wahrscheinlich sind sie es, die Sklaven kaufen.«
    »Das würde bedeuten, daß die Sklavenkarawane, die wir gesehen haben, auf dem Weg nach Cyrga ist, nicht wahr?« fügte Talen aufgeregt hinzu.
    »Und sie zog nordwestwärts«, warf Mirtai ein, »genau in die Richtung, von der Ogerajin sprach.«
    Wieder zog Sperber seine Karte zu Rate; er mußte sie festhalten, da der heftige Wüstenwind sie ihm zu entreißen drohte. »Wir wissen, daß Cyrga irgendwo in den Bergen von Mittelcynesga liegt«, murmelte er. »Also werden wir uns auf jeden Fall in diese Richtung halten. Falls Ogerajin nur im Wahn sprach und seine Wegbeschreibung nirgendwohin führt, gelangen wir trotzdem in die richtige Gegend, wenn wir ihr folgen.«
    »Es ist jedenfalls besser, als bloß herumsitzen und auf Berit und Khalad zu warten«, sagte Kalten ungeduldig. »Ich muß irgendwas tun – und wenn ich nur im Kreis in der Wüste umherreite!«
    Sperber legte dem alten Freund beruhigend eine Hand auf die Schulter. Seine eigene, verzweifelte Besorgnis war zumindest ebenso groß wie die Kaltens, doch er wußte, daß er nicht zuviel darüber nachdenken durfte. Verzweifelte Menschen machen Fehler, und ein Fehler könnte Ehlana in noch größere Gefahr stürzen. Seine Gefühle wühlten in seinem Innern, doch grimmig und unerbittlich verschloß er sich ihnen.

    »Anakha würde sich freuen, wenn wir das tun«, sagte Ulath auf Trollisch zu den riesenhaften Erscheinungen.
    Ghworg, der Gott des Tötens, beklagte sich: »Anakhas Gedanke ist wie der Wind. Einmal sagt er zu uns: ›Geht zu dem Ort, den die Menschendinge die Tamulischen Berge nennen, um die Kinder von Cyrgon zu töten.‹ Jetzt sagt er zu uns: ›Geht zu dem Ort, den die Menschendinge Zhubay nennen, um die Kinder von Cyrgon zu töten.‹ Kann er sich denn nicht entscheiden,

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