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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erhebt«, erklärte sie, »und sie halten sich dem unteren Teil der Stadt fern. Es gibt noch eine zusätzliche Mauer innerhalb der äußeren, und diese innere Mauer beschützt Cyrgons Auserwählte vor einer Berührung mit minderwertigen Rassen. Die untere Stadt enthält die Sklavenpferche, die Lagerhäuser für Nahrungsmittel und die Kaserne der Cynesganer, welche die Sklaven beaufsichtigen und die Außenmauer bemannen. Wie ihr sehen könnt, gibt es da noch jene letzte Mauer, welche die Kuppe des Hügels umschließt. Innerhalb dieser Mauer befinden sich König Santheocles' Schloß und der Tempel Cyrgons.«
    Bevier nickte. »Das ist das übliche Schema für eine befestigte Stadt.«
    »Wenn Euch das alles bekannt war, warum habt Ihr dann danach gefragt, Herr Ritter?« fragte Xanetia spitz.
    »Einer Bestätigung wegen, Erhabene.« Er lächelte. »Die Stadt ist zehntausend Jahre alt. Man hätte in so alter Zeit, vor der Erfindung moderner Waffen, andere Vorstellungen über den Bau von befestigten Städten haben können.« Er kniff die Augen zusammen und spähte über das Tal zur Stadt. »Sie sind offenbar durchaus bereit, im Notfall die Unterstadt zu opfern. Wäre das nicht der Fall, wäre die Außenmauer von Cyrgai bemannt. Die Tatsache, daß sie diese Aufgabe den Cynesganern übertragen haben, bedeutet, daß sie keinen großen Wert auf diese Lagerhäuser und die Sklavenpferche legen. Die Mauer am Fuß des Cyrgonberges ist gewiß besser verteidigt, und falls erforderlich, werden die Cyrgai sich den Berg hinauf bis hinter die letzte Mauer zurückziehen, die Schloß und Tempel umgibt.« »Das ist ja alles schön und gut, Bevier«, meldete Kalten sich zu Wort, »aber wo sind Ehlana und Alean?«
    Bevier blickte ihn erstaunt an. »Ganz oben, natürlich. Entweder im Schloß oder im Tempel.« »Wieso bist du dir da so sicher?«
    »Sie sind Geiseln, Kalten. Geiseln behält man in seiner Nähe, um sie bedrohen zu können, wenn Feinde zu nahe rücken. Unser Problem besteht darin, in die Stadt zu gelangen.«
    »Uns wird bestimmt etwas einfallen«, meinte Sperber zuversichtlich. »Kehren wir ein Stück in den Wald zurück und richten uns für die Nacht ein.«
    Sie zogen sich weiter zwischen die Bäume zurück und aßen kalte Notverpflegung. »An unserem Problem hat sich nichts geändert, Sperber«, sagte Kalten, als die Dämmerung sich über das verborgene Tal senkte. »Wie werden wir hinter all diese Mauern gelangen?«
    »Die erste Mauer ist kein Problem«, behauptete Talen. »Wir gehen einfach durchs Tor.«
    »Und wie willst du das anstellen, ohne angehalten zu werden?« fragte Kalten.
»Jeden Morgen verlassen Leute die Stadt und kehren jeden Abend zurück, oder etwa nicht?«
»Das sind Sklaven!«
»Genau.«
Kalten starrte ihn an.
    »Wir sollen schließlich in die Stadt, nicht wahr? So geht es am leichtesten.« »Und was ist mit den übrigen Mauern?« fragte Bevier.
    »Eine Mauer nach der anderen, Herr Ritter.« Talen grinste. »Bringen wir erst mal die unterste hinter uns. Dann können wir uns Gedanken über die anderen machen.«

    Daiya, der Peloi, kam am Vormittag des nächsten Tages im Galopp über die kiesige Wüste zurück. »Wir haben sie gefunden, Eminenz«, meldete er Bergsten, während er sein Pferd zügelte. »Die cynesganische Reiterei hat versucht, uns von ihrem Versteck wegzulocken, aber wir haben es trotzdem gefunden. Sie befinden sich in den Bergen direkt vor uns.«
    »Sind auch welche von den Riesen mit den Gesichtsmasken dabei?« erkundigte sich Heldin.
    »Ein paar, Freund Heldin«, antwortete Daiya. »Aber da waren auch noch andere, die altmodische Helme und Speere trugen.«
    »Cyrgai!« brummte Bergsten. »Vanion hat sie erwähnt. Ihre Taktiken sind dermaßen veraltet, daß wir kaum große Probleme mit ihnen haben werden.« »Wo, genau, sind sie, Freund Daiya?« fragte Heldin.
    »In einer großen Schlucht an der Ostseite jener Berge, Freund Heldin. Meine Späher haben sie vom Schluchtrand aus gesehen.«
    »Wir sollten sie auf keinen Fall in dieser Schlucht verfolgen, Eminenz«, warnte Heldin. »Sie sind Fußsoldaten und für den Nahkampf ausgebildet. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um sie ins Freie zu locken.«
    Atana Maris stellte Neran eine Frage auf Tamulisch, die er offenbar sehr eingehend beantwortete. Sie nickte, sagte einige Worte zu ihm und rannte nach Süden. »Was hat sie vor?« fragte Bergsten heftig.
    »Sie sagte, daß eure Feinde euch in einen Hinterhalt locken wollen, Eminenz.«
Neran

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