Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
dachte über Bhlokws Worte nach, während dieser die kurze Trollbeschwörung rief, mit der er Ghworg und die anderen herbeiholte. Er beschloß, nicht darauf einzugehen. Die Trolle waren Jäger, keine Krieger, und hatten von ihrem Standpunkt aus recht.
    Im grauen Licht der Nichtzeit hielt Bhlokw eine längere Rücksprache mit den gewaltigen Erscheinungen seiner Götter. Dann hob er sein grobschlächtiges Gesicht und rief die Trolle.
    Während Ulath und Tynian im stahlgrauen Licht der gefrorenen Zeit von der Hügelkuppe zuschauten, schien die riesige zottige Masse vom Berg hinunterzufließen, auf die Ortschaft und den Wald aus Zelten jenseits der Oase zu. Die Trolle bildeten zwei Gruppen und ließen die Ortschaft zwischen sich liegen, um zu den cynesganischen Zelten zu gelangen. Dort schwärmten sie einzeln aus, und jede der mächtigen Bestien erwählte seine Beute. Dann, offenbar auf ein Zeichen Bhlokws, flackerte das kalte Licht, und die Sonne kehrte zurück.
    Natürlich gellten Schreie; aber das war zu erwarten gewesen. Auf der ganzen Welt gab es wohl kaum jemanden, der nicht schreien würde, wenn ein ausgewachsener Troll plötzlich aus dem Nichts vor ihm erscheint.
    Das Gemetzel auf dem riesigen Schlachtplatz jenseits der Oase war grauenvoll, da die Trolle nicht die Absicht hatten, gegen die Cynesganer zu kämpfen, sondern sie – in Vorfreude auf das nachfolgende köstliche Mahl – zu zerreißen.
    »Einige entkommen«, bemerkte Tynian und deutete auf eine größere Schar panikerfüllter Cynesganer, die ihre Pferde verzweifelt peitschten und nach Süden trieben.
Ulath zuckte die Schultern.
»Zuchttiere«, brummte Ulath.
»Wie bitte?«
    »Das ist bei Trollen so üblich, Tynian. Es ist für sie die Garantie, daß die Nahrungskette nicht unterbrochen wird. Würden die Trolle sie heute alle verzehren, wären keine übrig, wenn morgen der Magen knurrt.«
    Tynian schüttelte sich angewidert. »Was für eine grauenhafte Vorstellung, Ulath!« »Ja, ein wenig schon. Aber es zeugt von vornehmer Gesinnung, wenn man die Sitten und Gebräuche seiner Verbündeten achtet, findest du nicht?«
    Nachdem auch das letzte Zelt niedergetrampelt und für die Arterhaltung gesorgt war, ließen die Trolle sich zu ihrem Festmahl nieder. Die cynesganische Bedrohung im Norden war beseitigt, und die Trolle konnten sich nun satt und zufrieden dem Marsch auf Cyrga anschließen.

    Khalad setzte sich plötzlich auf und schlug seine Decken zurück. »Berit!« rief er scharf.
Berit erwachte sofort und griff nach dem Schwert.
»Nicht nötig!« versicherte Khalad ihm. »Es wird jetzt nicht gebraucht. Weiß du, was Schlagwetter ist?«
»Nie gehört.« Berit gähnte und rieb sich die Augen.
    »Dann werde ich selbst mit Aphrael reden müssen. Wie lange wird es dauern, bis du mir den Zauber beigebracht hast?«
    »Kommt darauf an. Kannst du Aphrael nicht durch mich übermitteln, was du ihr zu sagen hast?«
    »Nein. Ich habe ein paar Fragen an sie, und du würdest nicht verstehen, wovon ich rede. Ich muß persönlich mit ihr sprechen. Es ist sehr wichtig, Berit! Ich brauche die Sprache doch nicht zu verstehen, um die Worte nachzusprechen, oder?« Berit runzelte die Stirn. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Versuchen wir's. Dann sehen wir schon, ob ich sie erreichen kann.«
    Sie brauchten fast zwei Stunden. Berit, dem die Lider immer schwerer wurden, weil er dringend mehr Schlaf brauchte, wurde zuletzt ziemlich gereizt.
    »Ich werde die Worte nie richtig aussprechen«, sagte Khalad schließlich. »Ich kann tun was ich will, ich schaffe es nie, meine Zunge so zu verdrehen, daß solche Laute herauskommen. Laß es uns einfach so versuchen und hoffen, daß es klappt.« »Du wirst sie verärgern!« warnte Berit.
    »Sie wird es überleben. Ich probier' es jetzt!« Khalad begann zögernd, den Zauber zu sprechen, und seine Finger vollführten stockend die begleitenden Gesten. »Was, in aller Welt, soll das, Khalad?« Aphraels Stimme flüsterte fast in seinem Ohr. »Tut mir leid, Flöte«, entschuldigte er sich, »aber es ist wirklich sehr dringend.« »Berit ist doch nichts zugestoßen, oder?« fragte sie besorgt.
    »Nein, es geht ihm gut. Aber ich muß unbedingt selbst mit dir reden. Weißt du, was Schlagwetter ist?«
    »So etwas geschieht in Kohlebergwerken, wenn Grubengas sich mit Luft mischt.« »Du hast gesagt, daß Klæls Soldaten so etwas Ähnliches wie Sumpfgas atmen.« »Stimmt. Aber warum willst du das wissen? Ich bin zur Zeit sehr beschäftigt.« »Hab

Weitere Kostenlose Bücher