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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Murr, deren Augen tiefstes Entsetzen verrieten. »Laß nur«, lehnte sie ab. »Ich glaube, sie mag mich nicht.«
    »Ich werde mich um meinen Vater kümmern«, versprach Danae der kleinen Göttin. »Kümmere du dich um die anderen.«
    »Ja, das tue ich …« Aphrael hielt inne. »Ich glaube, wir werden gut miteinander auskommen. Hättest du was dagegen, wenn ich mich hin und wieder mal hier sehen ließe?«
    »Überhaupt nicht. Du kannst kommen, wann immer du Lust hast, Aphrael.« Irgend etwas sehr Seltsames ging vor. Berit fand zwar nichts Ungewöhnliches an dem Gespräch der zwei kleinen Mädchen, doch Sperbers Gesicht – und Sephrenias – ließ keinen Zweifel daran, wie bestürzt beide waren. Berit behielt seine gleichmütige Miene bei und schaute in die Runde. Alle anderen lächelten nachsichtig, während sie die kleinen Mädchen beobachteten – alle außer Hochmeister Vanion und Anarae Xanetia, deren Gesichter nicht weniger angespannt waren als Sperbers und Sephrenias. Offenbar war soeben irgend etwas sehr Außergewöhnliches geschehen. Doch so sehr er auch darüber nachdachte, Berit kam beim besten Willen nicht darauf, was es gewesen sein könnte.
    »Ich finde, wir sollten diese Möglichkeit nicht außer acht lassen«, sagte Oscagne ernst. »Baroneß Melidere hat ihren scharfen Verstand wiederholt bewiesen.« »Oh, danke, Exzellenz«, sagte Melidere entzückt.
    »Ich habe es nicht als Kompliment gemeint, Baroneß«, entgegnete er gleichmütig. »Wir müssen uns in der jetzigen Lage Eurer Intelligenz bedienen, wenn wir einen Ausweg finden wollen. Im Unterschied zu uns habt Ihr Scarpa gesehen. Haltet Ihr seinen Verstand tatsächlich für verwirrt?«
    »O ja, Exzellenz, Scarpa ist vollkommen unzurechnungsfähig! Das schließe ich nicht nur aus seinem Verhalten. Krager und die anderen haben ihn so vorsichtig wie eine Kobra behandelt. Sie haben Todesangst vor ihm!«
    »Das bestätigt einige der Meldungen, die ich aus der arjunischen Unterwelt erhielt«, warf Caalador ein. »Falls auch nur ein Teil der Berichte stimmen, ist Scarpa tatsächlich ein unberechenbarer Irrer.«
    »Wenn Ihr versucht, Sperber und mich zu beruhigen, geht Ihr das auf seltsame Weise an, Caalador«, tadelte Kalten. »Ihr laßt durchblicken, daß die Frauen, die wir lieben, Gefangene eines Verrückten sind! Er ist zu allem fähig!«
    »Vielleicht ist es nicht ganz so schlimm, wie es aussieht, Ritter Kalten«, meinte Oscagne. »Falls Scarpa nicht bei Verstand ist, wäre es da nicht möglich, daß die Entführung ganz allein seine Idee war? In diesem Fall wäre die Lösung des Problems sehr einfach. Prinz Sperber müßte lediglich die Anweisungen im nächsten Brief genau befolgen. Wenn Scarpa dann mit Königin Ehlana und Alean erscheint, brauchte Sperber ihm bloß Bhelliom auszuhändigen. Wir alle wissen, was Scarpa zustößt, sobald er den Stein berührt!«
    »Ihr verwechselt Irrsinn mit Schwachsinn, Oscagne«, widersprach Sarabian. »So läuft die Sache bestimmt nicht ab! Zalasta weiß, daß die Ringe ihn schützen würden, falls es ihm je gelänge, Bhelliom in seinen Besitz zu bringen; deshalb müssen wir davon ausgehen, daß auch Scarpa Kenntnis davon hat. Er wird die Ringe verlangen, bevor er auch nur versucht, die Saphirrose zu berühren.«
    »Demnach gibt es drei Möglichkeiten«, folgerte Patriarch Emban. »Entweder hat Cyrgon Zalasta angewiesen, die Entführung vorzunehmen, oder Zalasta hatte diese Idee selbst, oder Scarpa ist so vom Wahn besessen, daß er sich einbildet, Bhelliom würde ohne weiteres seinen Befehlen gehorchen.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit, Eminenz«, warf Ulath ein. »Vielleicht hat Klæl bereits gewissermaßen das Kommando übernommen und zwingt Bhelliom, zu ihrem gewohnten Zweikampf zu ihm zu kommen.«
    »Was macht das jetzt schon aus?« fragte Sperber plötzlich unerwartet. »Wessen Idee es ist, werden wir erst erfahren, wenn der Betreffende kommt, um den Austausch vorzunehmen.«
    »Aber wir täten gut daran, einige Pläne auszuarbeiten, Prinz Sperber«, erklärte Oscagne. »Wir sollten jede Situation durchdenken, damit wir wissen, was zu tun ist.« »Ich weiß bereits, was ich tun werde, Exzellenz«, versicherte Sperber ihm düster. »Im Augenblick können wir gar nichts unternehmen«, warf Vanion schnell ein. »Vielleicht kann der nächste Brief uns Hinweise geben, wessen Idee es wirklich ist.« »Dir ist es auch aufgefallen, nicht wahr?« fragte Berit an diesem Abend Khalad, als sie sich daran

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