Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Nacht die Köpfe über diese Sache zerbrechen. Da könnten wir es uns auch ein bißchen bequemer machen.« Sie warf die Decken zurück und wollte aus dem Bett steigen. Stragen hielt sie sanft zurück. Dann hob er sie hoch.
    »Ich bin nicht zu schwach, meine Beine zu bewegen, Stragen!« protestierte Melidere. »Solange ich in der Nähe bin, werde ich Euch jede Anstrengung ersparen.« Eisige Wut hatte Stragens übliche höfliche Miene verdrängt. Auch er ließ den Blick über die anderen wandern. »Eines möchte ich von vornherein klarstellen, meine Herren. Wenn wir diese Halunken erwischen, gehört Elron mir! Sollte jemand anderes ihn versehentlich töten, wäre ich sehr, sehr böse!«
    Baroneß Melidere machte einen höchst zufriedenen Eindruck und lächelte leicht, als sie den Kopf an Stragens Schulter bettete.
    Caalador wartete im Salon auf die anderen. Seine Knie und Ellbogen waren schmutzig, und Spinnweben klebten in seinem Haar. »Ich habe es gefunden, Majestät«, meldete er dem Kaiser. »Es kommt aus dem Keller unter der Kaserne, in der die Ordensritter einquartiert waren.« Dann warf er einen prüfenden Blick auf Sperber. »Ich habe gehört, daß Ihr zurück seid. Es ist uns gelungen, einige Informationen für Euch zusammenzutragen.«
    »Das weiß ich zu würdigen, Caalador«, bedankte sich Sperber. Die beinahe unmenschliche Ruhe des großen Pandioners machte den anderen insgeheim ziemlich zu schaffen.
    »Nach dem Anschlag auf die Baroneß war Stragen mit den Gedanken stets woanders; deshalb mußte ich mehr oder weniger nach eigenem Gutdünken vorgehen. Ich habe ein paar sehr direkte Schritte unternommen. Es waren ausschließlich meine eigenen Ideen, gebt ihm also nicht die Schuld daran.« »Schon gut, Caalador.« Stragen legte Melidere behutsam eine Decke um die Schultern. »Was du getan hast, hat meine volle Billigung.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß es zu Greueltaten kam?« fragte Ulath. »Laßt mich ganz von vorn beginnen«, bat Caalador. Er strich mit beiden Händen durchs Haar, um die Spinnweben herauszuklauben. »Einer der Männer, die auf unserer Erntedank-Liste standen, konnte meinen Meuchlern entkommen. Er schickte mir eine Nachricht, in der er mir als Gegenleistung für sein Leben Informationen anbot. Ich erklärte mich einverstanden und erfuhr Dinge, von denen ich nichts geahnt hatte. Wir wußten zwar, daß sich unter den Rasenflächen der Schloßanlage Tunnels befinden, wir wußten aber nicht, daß ähnliche Geheimgänge unter der gesamten Stadt verlaufen. So konnten Krager und seine Kumpane unbemerkt in die Schloßanlage gelangen und die Königin mit ihrer Leibmagd ebenso unbemerkt hinausbringen.«
    »Einen Moment, guter Meister Caalador«, warf Xanetia ein. »Ich habe in das Gedächtnis des Innenministers geblickt. Von solchen Tunnels wußte er nichts, das ist sicher.«
    »Das dürfte nicht schwer zu erklären sein, Anarae«, meinte Patriarch Emban. »Ehrgeizige Untergebene verbergen häufig wichtige Erkenntnisse vor ihren Vorgesetzten. Teovin, der Leiter der Geheimpolizei, hatte wahrscheinlich ein Auge auf Kolatas Amt geworfen und sah sich schon als dessen Nachfolger.«
    »So ist es wahrscheinlich, Eminenz«, pflichtete Caalador ihm bei. »Jedenfalls wußte mein Informant, wo wenigstens einige dieser Tunnels verliefen, und ich schickte Männer hinunter, um Ausschau nach weiteren Gängen zu halten, während ich verschiedene ehemalige, jetzt verhaftete Angehörige der Geheimpolizei verhörte. Meine Methoden waren ziemlich direkt. Diejenigen, die das Verhör überlebten, wurden plötzlich sehr mitteilsam.
    In jener Nacht, als die Königin entführt wurde, herrschte in den Tunnels reger Verkehr. Die Diplomaten aus der befestigten cynesganischen Botschaft wußten von dem Plan. Ihnen war klar, daß wir die Mauern niederreißen würden, sobald wir entdeckten, daß die Königin verschwunden war. Also versuchten die Botschaftsangestellten, durch die Tunnels zu entkommen. Aber ich hatte bereits meine Männer in diese Rattenlöcher geschickt. Es kam zu einigen ziemlich lauten Begegnungen, und wir erwischten sämtliche Botschaftsleute. Entweder nahmen wir sie fest, oder wir töteten sie. Der Botschafter selbst blieb am Leben und durfte miterleben, wie ich einige Untersekretäre verhörte. Ich mag Königin Ehlana sehr, deshalb habe ich die Leute ziemlich hart angepackt.« Er blickte Sephrenia an. »Ich glaube nicht, daß ich in Einzelheiten gehen muß«, fügte er hinzu. »Danke«, murmelte

Weitere Kostenlose Bücher