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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Khwaj mit Euch zu tun beabsichtigt, wird in aller Ewigkeit nicht enden.« »Versteht es?« fragte Khwaj. »In gewissem Maße, Khwaj.«
    »Mit der Zeit wird es mehr verstehen, und es hat viel Zeit. Es hat immer Zeit.« Der schreckliche Feuergott trat auf Zalasta zu und blies dessen armselige Verteidigung in den Wind, ehe er dem sich duckenden Styriker eigenartig sanft eine Hand auf den Kopf legte. »Brenn!« befahl er. »Laufe und brenne bis zum Ende aller Tage.«
    Anakha, der Mitleidige, seufzte, als er dem Brennenden nachsah, der über die schneebedeckte Wiese rannte und mit wachsender Entfernung immer kleiner wurde. Bald waren auch seine Schreie, die Schmerz und Gram und unbeschreibliche Einsamkeit ausdrückten, nicht mehr zu vernehmen. Zalastas erster Augenblick seiner ewig währenden Strafe hatte begonnen.

EPILOG
    Klar und kalt brach der nächste Morgen an. Die Sonne blitzte auf den Schneefeldern der umliegenden Berge, und der See in der Mitte des verborgenen Tales von Delphaeus dampfte. Natürlich war die Trauung verschoben worden; sie sollte nunmehr am kommenden Abend stattfinden.
    Verständlicherweise waren Fragen nicht ausgeblieben, und Sperber hatte sie damit beantwortet, daß alles Bhellioms Werk und er nur sein Werkzeug gewesen sei; also sprach er keine Lüge.
    Sie verbrachten den Tag friedlich und kamen wieder zusammen, als die Sonne unterging und die abendlichen Schatten sich im Tal ausbreiteten. Schon den ganzen Tag hatte Sperber einen prickelnde Erwartung verspürt. Irgend etwas würde hier geschehen. Bhelliom hatte ihm ein Wunder versprochen – und das war bestimmt kein Wort, das er leichthin benutzte.
    Die Dämmerung nahm zu. Sperber und die anderen Männer geleiteten Vanion zum Ufer des glühenden Sees hinab, um dort auf die Braut und deren Begleitung zu warten, während die Leuchtenden auch jetzt die alte Hymne sangen, die am Abend zuvor so abrupt unterbrochen worden war.
    Dann erschien am Tor die Braut mit Königin Ehlana an der Seite und den übrigen Damen dicht hinter ihnen. Die Kindgöttin wirbelte und tanzte vor der Gruppe in der Luft; ihre klare Stimme war im Flötengesang erhoben, und wieder streute sie Blütenblätter auf den Weg zum See.
    Sephrenias Gesicht war friedlich und heiter, während sie den Pfad hinabschritt. Als die zierliche styrische Braut sich dem Mann näherte, den zu heiraten ihr zwei der großen Religionen verboten hatten, zeigte ihre persönliche Göttin durch ein allen sichtbares Symbol, daß zumindest sie diese Vereinigung billigte. Die ersten Gestirne strahlten am Firmament, und ein Stern erweckte den Eindruck, als hätte er sich verirrt. Einer Sternschnuppe gleich fiel ein leuchtender Funke auf die strahlende Sephrenia hinab und ließ sich als glühender Kranz Frühlingsblumen sanft auf ihrem Kopf nieder.
    Sperber lächelte leicht. Die Ähnlichkeit mit der Bekränzung Mirtais bei ihren Initiationsriten war offensichtlich.
Kritikaster! rügte Aphrael ihn.
Ich hab' doch gar nichts gesagt!
Laß es auch besser!
    Als die delphaeische Hymne zum Höhepunkt anschwoll, reichten Sephrenia und Vanion einander die Hände. Und dann schritt die glühende Xanetia in Begleitung von zwei weiteren leuchtenden Gestalten – die eine weiß, die andere blau – über den See. Ein sehnsuchtsvolles Murmeln ging durch die Reihen der Delphae, und alle zugleich sanken auf die Knie.
    Die Anarae umarmte ihre styrische Schwester und küßte Vanion züchtig auf die Wange. »Ich habe unseren geliebten Edaemus angefleht, uns die Ehre seiner Anwesenheit zu geben und diese glückliche Vereinigung zu segnen«, wandte sie sich an die Versammelten, »und er brachte diesen weiteren Gast mit, der ebenfalls einiges Interesse an unserer Zeremonie hat.«
    »Ist dieser Blaue … ist das nicht …?« flüsterte Kalten Sperber stockend zu. »O ja!« antwortete Sperber. »Jedenfalls ist das die Gestalt, die er in Cyrga annahm, nachdem ich ihn Klæl in den Schlund gestopft hatte. Erinnerst du dich?«
    »Ich war zu dem Zeitpunkt ziemlich abgelenkt. Sieht er wirklich so aus? Nachdem man sämtliche Saphirschichten abgeschält hat, meine ich?«
    »Das glaube ich eigentlich nicht. Bhelliom ist ein Geist, keine Gestalt. Ich vermute, daß diese Form hier reine Höflichkeit ist – uns gegenüber.«
»Ich dachte, er wäre längst fort.«
»Nein, noch nicht ganz.«
    Die glühende Gestalt Edaemus' richtete sich auf. Irgendwie wirkte er verlegen. Xanetias Miene wurde streng, und fast drohend kniff sie die Augen zusammen.

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