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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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meinst, Göttin.«
    Sie entdeckten die ziemlich große Gemeinschaftsküche, in der die Delphae ihre sämtlichen Mahlzeiten zubereitet hatten, und die Lagerräume mit den Nahrungsmitteln. Trotz ihrer Äonen langen Feindschaft gab es kaum einen Unterschied zwischen den Eßgewohnheiten von Styrikern und Delphae. Sephrenia war sehr angetan von dem Frühstück, wogegen Kalten eine Menge daran auszusetzen hatte, was ihn allerdings nicht hinderte, sich dreimal zu bedienen. »Was ist eigentlich mit Freund Bhlokw?« erkundigte sich Kring, als er seinen Teller von sich schob. »Mir fällt erst jetzt auf, daß ich ihn nicht mehr gesehen habe, seit Zalasta brennend davonlief.«
    »Bhlokw hat sich mit seinen Göttern verabschiedet, Domi«, antwortete Tynian. »Er tat, was sie ihm aufgetragen hatten. Und nun sind er und alle anderen Trolle auf dem Heimweg nach Thalesien. Er wünschte uns noch eine gute Jagd. Das kommt einem Lebewohl so nahe, wie Trolle es nur ausdrücken können.«
    »Es hört sich vielleicht ein bißchen merkwürdig an, aber ich mochte ihn«, gestand Kring.
    »Er ist ein feiner Rudelgefährte«, sagte Ulath. »Er jagt gut und ist bereit, seine Beute mit den anderen im Rudel zu teilen.«
    »O ja«, bestätigte Tynian schaudernd. »Wenn es kein frisch getöteter Hund war, dann der Schenkel eines rohen Cyrgai.«
    »Das war nun mal seine Jagdbeute, Tynian«, verteidigte Ulath seinen zottigen Freund, »und er war bereit, sie zu teilen. Kann man mehr verlangen?«
    »Ritter Ulath«, sagte Talen. »Ich habe gerade gegessen. Könnten wir uns vielleicht über etwas anderes unterhalten?«
Sie sattelten ihre Pferde und ritten aus Delphaeus.
    Beim Verlassen der Stadt zügelte Khalad sein Pferd und schloß das Tor.
    »Warum, in aller Welt, hast du das getan?« fragte Talen. »Die Delphae werden nicht zurückkommen.«
    »Das gehört sich so«, antwortete Khalad, als er wieder aufsaß. »Das Tor offenzulassen wäre respektlos gewesen.«
    Da alle wußten, wer sie wirklich war, machte Flöte gar keine Anstalten, ihre Beeinflussung der Zeit zu verbergen. Die Pferde trotteten dahin, wie Pferde es eben tun, wenn sie nicht zur Eile angetrieben werden, doch alle paar Minuten zuckte der Horizont und veränderte sich. Einmal, ein Stück östlich von Dirgis, stellte Sperber sich in den Steigbügeln auf, um zurückzublicken. Ihre deutlich sichtbaren Spuren erstreckten sich bis zur Mitte einer freien Wiese, wo sie übergangslos endeten, beinahe so, als wären Pferde und Reiter aus dem Himmel gefallen.
    Als sich der Abend näherte, erreichten sie die inzwischen vertraute Hügelkuppe oberhalb des schimmernden Matherion und seines Hafens und ritten dankbar zur Stadt hinunter. Sie alle waren lange Zeit unterwegs gewesen und es tat gut, wieder zu Hause zu sein. Hastig berichtigte Sperber diesen Gedanken. Matherion war nicht wirklich ihr Zuhause. Ihr Daheim war eine klamme, häßliche Stadt am Cimmura, eine halbe Welt entfernt.
    Am Tor der Schloßanlage ernteten die Gefährten erstaunte Blicke – und noch erstauntere an der Zugbrücke von Ehlanas Burg. Vanion hatte sich geweigert, dem Drängen seiner Gemahlin zu folgen, Kopf und Gesicht unter der Kapuze seines Umhangs zu verbergen; er machte sogar mit voller Absicht darauf aufmerksam, daß – wie auch immer – gut dreißig Jahre von ihm abgefallen waren. Vanion war eben manchmal so.
    Auch in der Burg waren einige Veränderungen unübersehbar. Sie fanden Kaiser Sarabian im blauen Salon im ersten Stock. Bei ihm waren Baroneß Melidere, Emban, Oscagne und drei seiner Gemahlinnen: Elysoun, Gahenas und Litatris. Elysoun fiel am meisten auf, da einige ihrer hübschesten Blößen nun bedeckt waren.
    »Großer Gott, Vanion!« entfuhr es Emban, als er den pandionischen Hochmeister sah. »Was ist mit Euch geschehen?«
    »Ich habe mich verheiratet, Eminenz«, antwortete Vanion. Er strich sein kastanienbraunes Haar zurück. »Das war eines der Hochzeitsgeschenke. Gefällt es Euch?«
»Ihr seht lächerlich aus!«
    »Das möchte ich nicht behaupten«, widersprach Sephrenia. »Mir gefällt es!« »Ich schätze, daß Glückwünsche angebracht sind«, sagte Sarabian erfreut. Der tamulische Kaiser hatte sich ebenfalls merklich verändert. Von ihm gingen ein Selbstbewußtsein und eine Autorität aus, die ihm früher gefehlt hatten. »Darf ich in Anbetracht der riesigen religiösen Hindernisse fragen, wer euch getraut hat?« »Xanetia, Majestät«, antwortete Vanion. »Die delphaeische Doktrin ließ sich

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