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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erinnerte. Dies war Bhellioms Abschiedsgeschenk, und nichts hätte Sperber mehr Freude bereiten können. Aphrael klatschte begeistert in die Hände und warf sich in die Arme der zarten glühenden Gestalt, die soeben ihre Schwester und Vanion verjüngt hatte.
    Sperber bemühte sich, sein Lächeln zu unterdrücken. Die Kindgöttin hatte Bhelliom endlich in eine Lage manövriert, in der er die überwältigende Wirkung ihrer Küsse erfahren konnte. Die Küsse könnten natürlich reine, überschwengliche Dankbarkeit gewesen sein – aber sie waren es vermutlich nicht.
    Die Hochzeit war zu Ende, doch die leuchtenden Delphae kehrten nicht in ihre leere Stadt zurück. Xanetia legte stützend einen Arm um Anari Cedons gebrechliche Schultern und führte ihn auf die glühende Oberfläche des Sees, und die Delphae folgten und stimmten eine andere Hymne an, während Edaemus strahlend über ihnen schwebte. Das Licht des Sees wurde noch heller, und das erdentrückte Leuchten der Delphae schien zu verschmelzen, bis sie nicht mehr als einzelne Gestalten erkennbar waren. Dann schoß Edaemus wie die Spitze eines Speeres himmelwärts, gefolgt von allen seinen Kindern. Als Sperber und seine Gefährten zum ersten Mal nach Delphaeus gekommen waren, hatte Anari Cedon ihnen erzählt, daß die Delphae dem Licht entgegenreisten, und daß sie zu Licht würden, doch daß es auf diesem Weg zur Vollkommenheit Hindernisse gab. Offenbar hatte Bhelliom diese Hindernisse beseitigt. Die Delphae zeichneten sich wie ein Komet vom Sternenhimmel ab, als sie nun gemeinsam den ersten Schritt ihrer unvorstellbaren Reise ins Licht unternahmen.
    Das bleiche, klare Glühen des Sees war verschwunden, doch es war nicht dunkel. Ein blauer Funke schwebte darüber, während Bhelliom überdachte, was er getan hatte und fand, daß es gut war. Dann erhob auch er sich von der Erde, um zu den ewigen Sternen zurückzukehren.
    Diese Nacht verbrachten sie noch im verlassenen Delphaeus. Sperber erwachte früh wie üblich. Er zog sich leise an, warf noch einen Blick auf seine zerzauste, schlafende Gemahlin und ging ins Freie, um nach dem Wetter zu sehen.
    Flöte schloß sich ihm an, als er das Stadttor erreichte. »Warum schlüpfst du nicht in Schuhe?« fragte er, als er bemerkte, daß ihre kleinen nackten Füße mit den Grasflecken immer wieder im Schnee versanken.
    »Was sollte ich mit Schuhen, Vater?« Sie streckte die Arme aus, und er hob sie hoch.
    »Na, das war vielleicht eine Nacht, nicht wahr?« Er blickte zum wolkigen Himmel empor.
»Warum hast du das getan, Sperber?«
»Was getan?«
    »Du weißt schon, was ich meine! Ist dir klar, was du alles zu tun vermocht hättest? Du hättest die Welt in ein Paradies verwandeln können! Aber nein, du mußtest ja alles von dir weisen!«
    »Ich glaube nicht, daß es eine gute Idee gewesen wäre, Aphrael. Meine Vorstellung vom Paradies unterscheidet sich wahrscheinlich von der anderer Leute.« Er schnupperte in die kalte Luft. »Ich glaube, wir bekommen ein Unwetter.«
    »Wechsle nicht das Thema. Du hattest die vollkommene Macht! Weshalb hast du sie aufgegeben?«
    Er seufzte. »Es gefiel mir nicht besonders. Sie war zu mühelos – und wenn einem etwas einfach so in den Schoß fällt, ohne daß man auch nur einen Finger dafür rühren muß, kann man es nicht richtig würdigen. Außerdem gibt es Menschen, die Ansprüche geltend machen könnten.« »Was hat das damit zu tun?«
    »Eine Menge! Was hätte ich denn tun können, wäre es Ehlana in den Sinn gekommen, Arzium zu erobern? Oder wenn Dolmant den Entschluß gefaßt hätte, Styrikum zu bekehren – oder ganz Tamuli? Ich muß Vereinbarungen einhalten, und ich habe Verpflichtungen, Aphrael, und deshalb hätte ich früher oder später falsche Entscheidungen treffen müssen. Glaub mir, Aphrael, so jedenfalls habe ich die richtige getroffen!« »Du wirst es noch bereuen!«
    »Ich habe schon vieles bereut. Man lernt, damit zu leben. Kannst du uns nach Matherion bringen?« »Du hättest es selbst tun können, das ist dir doch klar.«
    »Mußt du darauf herumreiten, Aphrael? Wenn du es nicht tun willst, plagen wir uns eben durch den Schnee. Es wäre ja nicht das erste Mal.«
    »Du bist gemein, Sperber! Du weißt genau, daß ich euch das nicht zumuten würde!« »Verstehst du jetzt, was ich mit der Macht von Vereinbarungen und Verpflichtungen meine?«
    »Hör auf, mir Lektionen zu erteilen, dazu bin ich nicht in Stimmung! Geh schon und weck die anderen auf, dann gehen wir's an.«
»Wie du

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