Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
erschallte Sephrenias Stimme. »Du kannst sie nicht verhindern! Hebe du dich hinweg, Zalasta. Du hast in meinem Innern jedes Gefühl für dich gelöscht, als du versucht hast, mich zu töten!« Sie hob das Kinn. »Bist du gekommen, es noch einmal zu versuchen?«
    »Nein, Sephrenia von Ylara. Der Wahnsinn, der mich überkommen hatte, war daran schuld. Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, diese Abscheulichkeit zu verhindern.« Rasch drehte er sich um und richtete seinen tödlichen Stab auf Vanion. Ein greller Funke schoß aus der Stabspitze. Er knisterte im bleichen Abendlicht und zuckte todbringend und pfeilgerade auf Vanion zu, geladen mit Zalastas ganzem Haß.
    Doch Anakha, der Wachsame, war bereit. Er wußte sofort, wem Zalastas Angriff gelten würde. Anakha, der Behende, streckte die Hand aus, packte den Funken und schleuderte ihn zurück, wie ein kleiner Junge, mit einem Stein nach einem Vogel wirft. Der Funke explodierte an der Oberfläche der glühenden Kugel. Gut gemacht, mein Sohn! lobte Bhellioms Stimme.
    Im Innern der schützenden Kugel zuckte Zalasta heftig zusammen. Bleich und erschüttert starrte er auf die furchterregende Gestalt von Bhellioms Kind.
    Anakha, der Methodische, hob die Hand und begann mit Blitz um Blitz jener Art von Kraft, welche Sonnen erschafft, die feurige Hülle zu zerstören, die den verzweifelten Styriker schützte. Beinahe abwesend bemerkte er, daß die Hochzeitsgäste sich verstreuten und Sephrenia an Vanions Seite eilte. Während Anakha immer wieder mit dieser fürchterlichen Kraft zuschlug, studierte er sie, probierte sie aus und bemühte sich, ihre Grenzen zu erkennen. Er fand keine.
    Anakha, der Unerbittliche, näherte sich dem hinterlistigen Styriker, der letztendlich der Grund für ein Leben voller Leid und Gram gewesen war. Er wußte, daß er den nun völlig verängstigten Zauberer mit einem Gedanken töten könnte. Er entschied sich dagegen.
    Anakha, der Rachsüchtige, schritt vorwärts, zerstörte eine nach der anderen von des Styrikers letzten, verzweifelt errichteten Verteidigungen und wischte Zalastas jämmerliche Bemühungen zur Seite.
    »Anakha! Das ist nicht recht!« Die Stimme sprach auf Trollisch.
    Verwundert drehte Anakha sich um. Es war Bhlokw, und Bhellioms Kind empfand Achtung vor dem zottigen Priester der Trollgötter.
    »Das ist der letzte der Verruchten!« erklärte Bhlokw. »Es ist der Wunsch von Khwaj, ihm weh zu tun. Wird das Kind des Blumensteins auf die Worte von Khwaj hören?« Anakha, der Besorgte, dachte über die Worte des Priesters der Trollgötter nach. »Ich werde auf die Worte von Khwaj hören«, versprach er. »Es ist recht, daß ich das tue, denn Khwaj und ich sind Rudelgefährten.«
    Der ungeheuerliche Feuergott erschien und ließ den Schnee auf der Wiese um ihn herum verdampfen. »Wird Bhellioms Kind das Wort seines Rudelgefährten, Ulathvon-Thalesien, ehren?« fragte er mit einer Stimme, die donnerte und prasselte wie ein Schmelzofen.
    »Das Wort von Ulath-von-Thalesien ist auch mein Wort, Khwaj«, versicherte ihm Anakha, der Ehrenhafte.
»Dann ist der Verruchte mein!«
    Anakha, der Mitleidige, zügelte seinen Zorn. »Die Worte von Khwaj stimmen«, bestätigte er. »Wenn Ulath-von-Thalesien Khwaj jenen Verruchten versprochen hat, werde ich nicht sagen, daß es nicht so ist.« Er blickte den zu Tode erschrockenen Styriker an, der sich verzweifelt um eine Verteidigungsmöglichkeit bemühte. »Er ist dein, Khwaj. Er hat mir viel Schmerz bereitet, und ich würde ihm dafür viel Schmerz bereiten. Doch wenn Ulath-von-Thalesien gesagt hat, daß es Khwajs Recht ist, ihm weh zu tun, dann sei es so.«
    »Bhellioms Kind spricht weise. Du hast Ehre, Anakha.« Der Feuergott blickte Zalasta anklagend an. »Du hast große Schlechtigkeit getan, Zalasta-Genannter.« Zalasta starrte Khwaj entsetzt und verständnislos an.
    »Sag ihm, was ich gesagt habe, Anakha«, bat Khwaj. »Es muß wissen, warum es bestraft wird.«
    Anakha, der Höfliche, sagte: »Das werde ich, Khwaj.« Er blickte den arg mitgenommenen Styriker streng an. »Ihr habt mir viel Schmerz verursacht, Zalasta!« sagte er mit furchteinflößender Stimme auf Styrisch. »Ich wollte Euch heimzahlen, was Ihr meinen Freunden angetan habt, doch Khwaj hat seinen Anspruch auf Euch geltend gemacht, und dies werde ich achten. Ihr hättet nicht hierherkommen sollen, Zalasta. Vanions Rache wäret Ihr nie und nirgendwo entgangen. Doch der Tod ist unbedeutend. Mit ihm verschwindet jeder Schmerz. Was

Weitere Kostenlose Bücher