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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Schenke wohlfühlten und weil Orden bereit war, ihnen Ware abzukaufen – zu etwa einem Zehntel ihres tatsächlichen Wertes – ohne Fragen zu stellen.
    »Was wir wirklich brauchen, ist ein neues Arbeitsfeld, sozusagen.« Caalador zeigte auf Kalten und Bevier, die nun andere Gesichter hatten und grobe, zusammengestückelte Kleidung trugen. »Eine ziemlich hohe Persönlichkeit aus dem Innenministerium war Wortführer der Gruppe von Polizisten, die uns aufhielten und peinliche Fragen stellten.« Er grinste Bevier an, der das Gesicht mit einem ebenfalls cyrinischen Ordensbruder getauscht hatte, einem wahrlich finster aussehenden Ritter, der bei einem Scharmützel in Rendor ein Auge verloren hatte und die leere Höhle mit einer schwarzen Klappe bedeckte. »Meinem einäugigen Freund gefiel das Benehmen dieses Kerls nicht; deshalb hat er ihn mit seinem seltsamen Hackebeil einen Kopf kürzer gemacht.«
    Orden blickte auf die Waffe, die Bevier neben seinen Bierkrug auf den Tisch gelegt hatte. »Das ist eine Lochaberstreitaxt, nicht wahr?« fragte er.
    Bevier brummte angsteinflößend. Kalten fand die Vorliebe seines Kameraden für dramatische Auftritte übertrieben. Sein jetziges Gesicht und die schwarze Augenklappe hätten schon genügt. Doch daß Bevier als Student begeistertes Mitglied einer Laienbühne gewesen war, schien Grund genug für ihn zu sein, aus jeder Situation eine Art Schmierenkomödie zu machen. Anscheinend wollte er bedrohlich und kampferprobt wirken. Allerdings erreichte er nur, daß er wie ein gemeingefährlicher Irrer aussah.
    »Hat eine Lochaber normalerweise nicht einen längeren Schaft?« fragte Orden. »Der würd' nicht unter meinen Kittel passen«, brummte Bevier, »drum hab' ich zwei Fuß vom Griff abgesägt. Aber auch so geht's ganz gut, wenn man nur fest genug hackt. Das Geschrei und das Blut stören mich nicht weiter. Ganz im Gegenteil.« Orden schauderte. Es sah aus, als wäre ihm leicht übel. »Das ist die furchterregendste Waffe, die ich je gesehen habe«, gestand er.
    »Das ist wohl auch der Grund, weshalb ich sie so mag«, entgegnete Bevier. Orden blickte Caalador fragend an. »An welches … äh, Arbeitsfeld habt ihr gedacht, du und dein Freund, Ezek?«
    »Na ja, wir haben uns überlegt, wir versuchen uns mal als Straßenräuber oder so was Ähnliches«, antwortete Caalador. »Du weißt schon, frische Luft, körperliche Tätigkeit, nahrhaftes Essen, keine Schergen in der Nähe und so weiter. Auf unsere Köpfe sind ziemlich hohe Belohnungen ausgesetzt, und jetzt, wo der Kaiser das Innenministerium aufgelöst hat, wird die ganze Polizeiarbeit von den Atanern erledigt. Hast du gewußt, daß Ataner sich nicht bestechen lassen?«
    Orden nickte düster. »O ja. Ein schlimmer Charakterfehler.« Er blickte ›Ezek‹, der wie ein Deiraner mittleren Alters aussah, nachdenklich an. »Wie wär's, wenn du mir Caalador beschreibst, Ezek? Nicht, daß ich an der Wahrheit deiner Worte zweifle, glaub mir! Aber es ist nun mal so, daß zur Zeit alles drunter und drüber geht. Alle Polizisten, die wir bestochen hatten, sitzen im Gefängnis oder sind tot. Da müssen wir alle doppelt vorsichtig sein.«
    »Das versteh' ich, und ich nehm's dir nicht übel, Orden«, entgegnete Caalador. »Ich würde niemandem trauen, der in diesen Zeiten nicht vorsichtig ist. Caalador ist ein Cammorier; er hat krauses Haar und ein rotes Gesicht. Ist ein stämmiger Kerl – du weißt schon, breite Schultern, Stiernacken und nicht gerade schlank um die Hüften.« Orden versuchte, ein schlaues Gesicht zu machen. »Was hat er dir gesagt? Wiederhol's wortwörtlich.«
    »Aba ja«, erwiderte Caalador mit übertriebenem Dialekt. »Der olle Caalador hat g'sagt, mir soll'n schau'n, daß mir nach Delos komm' und dort zu 'nem Burschn geh'n, der wo Orden heißt – indem daß dieser Bursch weiß, was da in da Untawelt vor sich geht.«
    Orden entspannte sich und lachte. »Das ist Caalador, wie er leibt und lebt. Ich wußte schon nach drei Worten, daß du die Wahrheit gesagt hast.«
    »Er vergewaltigt die Sprache ganz ordentlich«, pflichtete Caalador ihm bei. »Aber er ist keineswegs so dumm, wie er sich anhört.«
Kalten verbarg sein Lächeln rasch hinter einer Hand.
    »Issa sicha nich'.« Auch Orden ahmte kurz den Dialekt nach. »Ich fürchte nur, daß Straßenraub hier nicht viel einbringen wird, Ezek, schon deshalb nicht, weil es nicht sehr viele Straßen gibt. Im Urwald wärt ihr zwar sicher, denn nicht einmal die Ataner können in diesem

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