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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kleinigkeiten.«
    »Selbstverständlich«, versicherte Betuana ihm. »Engessa-Atan und ich haben bereits Unterkünfte für die Männer bereitstellen lassen. Wann werdet Ihr nach Samar aufbrechen?«
    »Morgen oder übermorgen, Betuana-Königin. Vorläufig sind nur wenige von Tikomes Peloi hier; die anderen haben noch einen weiten Weg zurückzulegen.«
    »Er hat Verstärkung aus Pela angefordert, Vanion-Eminenz«, erklärte Engessa. »In etwa einer Woche werdet Ihr hier eine größere Truppe haben.«
    »Gut. Dann reite ich jetzt zurück und treibe die Ritter zur Eile an. Wir haben viel zu bereden.«
    Die Nacht senkte sich früh auf die Schluchtsohle hinab, und es war bereits stockdunkel, als Vanion sich den anderen im Hauptquartier der atanischen Garnison der Stadt anschließen konnte. Wie in Atan üblich, war auch die Kaserne ein rein zweckgebundenes, schmuckloses Gebäude. Die einzige Ausnahme im Sitzungsraum, in dem sie zusammenkamen, war eine große Landkarte, die eine ganze Wand bedeckte. Sie war farbig und wies da und dort phantasievolle Bebilderungen auf. Vanion hatte in aller Eile gebadet und trug nun schlichte Kleidung. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß eine Rüstung zwar beeindruckend und manchmal sogar nützlich sein konnte, daß es bedauerlicherweise aber noch niemandem gelungen war, sie bequem zu gestalten oder ihr den typischen Geruch nach Schweiß und altem Leder zu nehmen. »Sind die Unterkünfte zufriedenstellend?« fragte Betuana.
    »Sehr, Majestät«, erwiderte Vanion und setzte sich. »Hat man Euch bereits über die Einzelheiten unseres Treffens mit der Kindgöttin verständigt?«
    Sie nickte. »Itagne-Botschafter gab mir Kunde.« Nach kurzer Pause fügte sie hinzu: »Es würde mich interessieren, warum ich ausgeschlossen wurde.«
    »Theologische Rücksichtnahme, Majestät«, erklärte Vanion. »Wie man mir sagte, legen die Götter in solchen Dingen auf eine außerordentlich umständliche Etikette wert. Aphrael wollte durch eine Einladung seiner Kinder Euren Gott nicht beleidigen, indem sie seine Kinder einlud, ihn aber nicht. Zudem fehlten noch einige andere bedeutende Persönlichkeiten. So waren zwar Kaiser Sarabian und Botschafter Itagne dort, nicht aber Außenminister Oscagne.«
    Itagne zog nachdenklich die Stirn kraus. »Der Kaiser und ich sind Skeptiker – ich glaube, ihr würdet uns Agnostiker nennen. Oscagne hingegen ist durch und durch Atheist. Könnte das der Grund sein?«
    »Möglicherweise. Ich werde Aphrael fragen, wenn ich das nächste Mal mit ihr rede.« Engessa schaute sich um. »Ich habe Kring-Domi nicht gesehen, als wir Euch trafen, Vanion-Hochmeister.«
    »Kurz nach Eurer und Seiner Majestät Abreise ist Kring mit seinen Männern in Richtung Samar aufgebrochen. Er war der Ansicht, dort mehr ausrichten zu können als hier in Sarna – und Ihr wißt ja, was die Westpeloi für Berge und Wälder empfinden -. Haben die Cynesganer eigentlich bereits Ausfälle über die Grenze gemacht?«
    »Nein, Vanion-Hochmeister«, antwortete Engessa. »Sie sammeln sich an für sie wichtigen strategischen Punkten und schaffen Vorräte herbei.« Er stand auf und trat an die Karte. »Eine größere Truppe hat Cynesga vor kurzem verlassen.« Er zeigte auf die cynesganische Hauptstadt. »Sie haben an der Grenze Stellung bezogen – fast unmittelbar uns gegenüber. Eine weitere Truppe liegt an der Grenze nach Sarna.«
    Vanion nickte. »Cyrgon ist in mancher Hinsicht mehr ein General als ein Gott. Von befestigten Städten hält er nichts. Bevor er tiefer nach Tamul vordringen kann, wird er Samar und Sarna dem Erdboden gleichmachen müssen. Ich vermute, die Streitkräfte, denen ihr euch hier gegenüberseht, haben den Befehl, Sarna anzugreifen, die Südgrenze Atans abzuriegeln und dann nordostwärts Richtung Tualas zu marschieren. Gewiß hätten sie es lieber, wenn nicht das ganze Volk der Ataner diese Berge herabströmt.«
    »So viele Cynesganer gibt es gar nicht, daß sie mein Volk kampfunfähig machen könnten!« versicherte Betuana ihm.
    »Ich bin davon überzeugt, Majestät. Aber es gibt wahrscheinlich genügend Krieger, Euren Vormarsch zu bremsen, und Cyrgon kann sich ganze Armeen aus der Vergangenheit holen, um Euch zusätzlich zu behindern.« Vanion studierte die Karte mit gespitzten Lippen. »Ich glaube, ich weiß, wohin er will. Matherion liegt auf einer Halbinsel, und dieser schmale Landstreifen bei Tosa ist der Schlüssel dazu. Wenn ich eine Wette darauf abschließen müßte, würde ich

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