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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zwar einen großen logischen Fehler in dieser Erklärung, doch der Zauber wirkte trotzdem.
    Kopfschüttelnd kehrte Tynian auf die Straße zurück. »Man kann sie unmöglich verstehen«, berichtete er. »Hin und wieder ein, zwei Worte, aber alles andere ist das reinste Kauderwelsch.« »Es redet wieder in Vogeltönen!« beschwerte sich Bhlokw.
    »Sprich lieber wieder Trollisch, Tynian«, riet Ulath. »Du machst Bhlokw nervös.« »Oh, verzeiht. Ich hab' gerade nicht daran gedacht«, entschuldigte er sich in der grauenhaften Sprache der Trolle. »Ich – ich …«, stammelte er. »Wenn man möchte, daß man irgend etwas nicht getan hätte – wie sagt man dann auf Trollisch?« fragte er ihren zotteligen Begleiter. »So ein Wort gibt es nicht, Tin-in«, erwiderte Bhlokw.
    »Kannst du Ghnomb bitten, dafür zu sorgen, daß wir verstehen können, was die Menschendinge sagen?« ersuchte Ulath ihn.
    »Warum? Was macht das aus?« Bhlokw blickte ihn verwirrt an.
    »Wenn wir wissen, was sie sagen, wissen wir auch, welcher Herde wir folgen sollen«, erklärte Tynian. »Das werden dann jene sein, die von den Bösen wissen.«
»Das wissen sie nicht alle?« staunte der Troll.
»Nein, nur wenige.«
»Die Menschendinge sind sehr seltsam. Ich werde mit Ghnomb reden. Vielleicht versteht er das.« Er erhob sich und ragte gewaltig über den Menschen auf. »Wenn ich zurück bin, werd' ich das tun.«
»Wo gehst du hin?« erkundigte Tynian sich höflich.
    »Ich hab' Hunger. Ich geh' und fresse einen Hund. Dann komm' ich zurück und red' mit Ghnomb.« Nach kurzer Pause fügte er hinzu: »Ich kann auch für euch einen Hund bringen, wenn ihr Hunger habt.«
    »Äh – nein, Bhlokw«, erwiderte Tynian. »Ich habe im Moment keinen Hunger. Aber es ist nett, daß du an uns gedacht hast.«
    »Wir sind jetzt Rudelgefährten.« Bhlokw zuckte die Schultern. »Da gehört sich das.« Er schlurfte die Straße entlang.

    »Es ist gar nicht so weit«, versicherte Aphrael ihrer Schwester, als sie mit Xanetia aus dem Tal der Delphae nach Dirgis in Südatan ritten. »Aber Edaemus widerstrebt es immer noch, uns zu helfen. Deshalb halte ich es für angebracht, mich von meiner besten Seite zu zeigen. Er könnte es als Beleidigung auffassen, würde ich in der Heimat seiner Kinder meine Teilzeitarbeit zu verrichten beginnen.«
    »Mit diesem Wort hast du es bisher noch nie beschrieben«, bemerkte Sephrenia. »Sperbers Einfluß, nehme ich an«, meinte die Kindgöttin. »Es ist ein recht brauchbarer Begriff. Er umschreibt Dinge, die wir nicht vor Fremden besprechen wollen. Aber in Dirgis werden wir weit genug von der Heimat der Delphae entfernt sein, daß ich mich nach Herzenslust daran zu schaffen machen kann.«
    »Was meint Ihr, Göttin? Wie lange werden wir bis Natayos brauchen?« fragte Xanetia. Sie hatte ihre Hautfarbe wieder geändert und ihr inneres Leuchten unterdrückt, um die typischen Merkmale ihrer Rasse zu verbergen.
    »Nicht mehr als ein paar Stunden – in Echtzeit.« Aphrael zuckte die Schultern. »Ich kann nicht ganz so wild herumspringen wie Bhelliom, aber notfalls kann ich Teile der Zeit überbrücken und große Strecken sehr schnell zurücklegen. Würden wir uns in einer wirklich verzweifelten Lage befinden, könnte ich uns nach Natayos fliegen.« Sephrenia schauderte. »So verzweifelt ist unsere Lage nicht, Aphrael.« Xanetia blickte ihre styrische Schwester verwundert an. »Es macht sie schwindelig«, erklärte Aphrael.
    »Nein, Aphrael«, verbesserte Sephrenia sie, »nicht schwindelig. Ich bekomme einfach Angst. Es ist ein furchtbares Erlebnis, Xanetia. Sie hat es mir in den vergangenen dreihundert Jahren etwa fünfmal angetan. Danach war ich jedesmal wochenlang völlig fertig.«
    »Und ich habe dir jedesmal gesagt, du sollst nicht hinunter schauen, Sephrenia!« erinnerte Aphrael sie. »Hättest du statt dessen zu den Wolken hinauf geblickt, hätte es dir gar nichts ausgemacht.«
»Ich komme einfach nicht dagegen an, Aphrael.«
»Ist es wirklich so erschreckend?« fragte Xanetia.
»Oh, Ihr macht Euch keine Vorstellung, Xanetia! Man segelt mit nichts als etwa fünftausend Fuß leere Luft zwischen einem selbst und dem Boden dahin. Es ist grauenhaft!«
»Wir werden nicht fliegen«, beruhigte Aphrael sie.
»Dann will ich sofort ein Dankgebet sprechen.«
    »Wir übernachten in Dirgis«, wechselte Aphrael das Thema. »Morgen früh reisen wir nach Natayos weiter. Sephrenia und ich verbergen uns im Wald, Xanetia, während du dich in die Stadt begibst

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