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Tango der Leidenschaft

Tango der Leidenschaft

Titel: Tango der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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ab.
    Dann reichte er ihr schweigend ihre Sachen und deutete auf eine elegante Limousine, die am Bordstein parkte. „Ich weiß, dass du nur ein paar Straßen entfernt wohnst. Deshalb biete ich dir nicht an, dich nach Hause zu fahren. Aber vergiss nicht, um 19 Uhr wartet mein Wagen auf dich.“
    Er strich ihr leicht über die Wange, und Isobel hielt unwillkürlich die Luft an. Die Berührung schien eine Feuerspur auf ihrer Haut zu hinterlassen. Es war die gleiche Geste wie vor drei Jahren.
    „Mach keine Dummheiten, Isobel. Sonst komme ich dich persönlich holen.“
    Drei Stunden später stand Isobel immer noch unter Schock. Sie betrachtete sich in dem gesprungenen und zerkratzten Spiegel, der an der Wand des winzigen Zimmers lehnte. Irgendwann einmal hatte sie ihn auf dem Sperrmüll entdeckt und zu sich nach Hause geschleppt.
    Rafael war ein Mann, der keinen Widerspruch duldete. Und in seiner Welt wagte auch keiner, ihm zu widersprechen. Das wusste sie nur zu gut. Isobel verspürte ein beunruhigendes Kribbeln im Bauch. Sie wollte lieber nicht wissen, woher es kam. Ärgerlich ertappte sie sich bei der Frage, was für eine Meinung Rafael wohl von ihr haben mochte.
    In einem Anfall von Neugier hatte sie vor einem Jahr im Internet nach ihm gesucht. Sie hatte wissen wollen, wo er war und was er so trieb. Es gab ein Foto von einer Theaterpremiere in Los Angeles. Er hatte eine umwerfend schöne, rothaarige Frau an seiner Seite. Einer solchen Schönheit würde sie selbst nie das Wasser reichen können, fand Isobel.
    Kritisch betrachtete sie ihre Frisur. Als eine Art rebellischer Akt hatte sie sich bei ihrer Ankunft in Paris die Haare abschneiden lassen. Jetzt wären sie ihr länger allerdings lieber gewesen. Dann hätte sie sich dahinter verstecken können.
    Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel, nahm ihre Tasche und ging hinunter auf die Straße, um auf den Wagen zu warten. Erst auf der Fahrt zu Rafaels Hotel fiel ihr auf, dass sie während der ganzen Zeit keine Sekunde lang an Flucht gedacht hatte.
    Rafael saß in der Halle des Plaza Athénée und wartete auf Isobel. Es war eines der größten Hotels von Paris, aber Rafael beachtete den ihn umgebenden Luxus gar nicht. Und auch nicht die nach teurem Parfüm duftenden Frauen, die unverhohlen ihr Interesse an ihm zeigten, wenn sie vorübergingen.
    Seit Langem hatte er nicht mehr dieses erwartungsvolle Kribbeln verspürt. Es war das gleiche Gefühl wie vor drei Jahren, als Isobels rebellischer Widerstand ihn überraschte. Entschlossen versuchte er, seine wachsende Erregung zu unterdrücken.
    Dann sah er seinen Wagen vorfahren und erhob sich aus seinem Sessel. Isobel stieg aus – und Rafaels Bemühungen, entspannt zu bleiben, lösten sich in Wohlgefallen auf.
    Auf ihrem Weg zum Eingang ging Isobel an zwei Männern vorbei. Beide drehten sich um, um ihr fasziniert hinterher zu starren. Rafael erging es nicht anders. Er konnte den Blick nicht von ihrer graziösen Figur wenden. Das einfache schwarze Kleid war wahrscheinlich vom Wühltisch. Aber so wie sie es trug, hätte es von Dior sein können. Es schmiegte sich eng an ihren Körper an, umschmeichelte die schlanken Schenkel und umspielte elegant ihre Knie. Der Anblick ihrer zierlichen Füße, die jetzt in hochhackigen Sandaletten steckten, verdrehte ihm völlig den Kopf. Er ging auf sie zu.
    Isobel versuchte, sich von dem Glanz des berühmten Pariser Hotels nicht einschüchtern zu lassen. Es war lange her, dass sie sich in so luxuriösen Räumen bewegt hatte. Alles wirkte ein wenig erdrückend. Wenn sie sich vor ein paar Stunden noch wie eine Landstreicherin gefühlt hatte, so fürchtete sie jetzt, man könnte sie für die Putzfrau halten.
    Da sie nicht annahm, dass Rafael sie höchstpersönlich in der Halle erwartete, ging sie zur Rezeption. Da entdeckte sie aus den Augenwinkeln eine hochgewachsene Gestalt in Schwarz. Sie drehte sich um und sah ihn in schwarzem Anzug und weißem Hemd über den Marmorboden der Lobby auf sie zu eilen. Er schien ziemlich wütend zu sein.
    Dicht vor ihr blieb er stehen. „Schauen Sie mich nicht an, als wollten Sie mir den Kopf abreißen“, begrüßte sie ihn gereizt. „Ich drehe mich mit Freuden auf dem Absatz um und gehe wieder nach Hause.“
    Rafael schien innerlich mit sich zu kämpfen. Und plötzlich war der finstere Gesichtsausdruck verschwunden und machte einem so strahlend charmanten Lächeln Platz, dass Isobel sofort bereute, was sie gesagt hatte.
    „Komm, gehen wir auf einen

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