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Tango der Leidenschaft

Tango der Leidenschaft

Titel: Tango der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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gewöhnen. Ich verstehe ja, dass das am ersten Tag alles etwas viel war für dich. Aber so wie heute ist es vielleicht etwas erträglicher.“
    Isobel fühlte sich hin und her gerissen. Einen ganzen Tag allein mit Rafael? Sie nickte. „Also einverstanden. Hört sich gut an.“
    Einige Stunden später und im Sattel eines großen Pferdes, einen breitrandigen Gauchohut auf dem Kopf, wusste sie, dass gut dem Unternehmen nicht gerecht wurde.
    Gegen ihren Willen fühlte sie so etwas wie Freude. Sie war stolz darauf, dass das alles einmal ihrer Großmutter gehört hatte. Und jetzt auch wieder ihr Eigentum war. Paris und ihr Leben dort gehörten mit einem Mal der Vergangenheit an wie eine weit zurückliegende Erinnerung.
    Plötzlich wusste sie, dass sie hierher gehörte. Nie zuvor hatte sie es so stark empfunden.
    Um sie herum erstreckte sich die Pampa, und in der Ferne erhoben sich majestätisch die Sierras Chicas. Unwillkürlich wurde ihr die Kehle eng. Gerade in dem Moment hielt Rafael sein Pferd an und drehte sich zu ihr um. Schlank und groß, machte er eine gute Figur im Sattel. Die ausgebleichten Jeans umschlossen eng seine muskulösen Schenkel.
    „Wollen wir die Jungs nicht mal laufen lassen?“, fragte er lachend.
    Sie nickte nur und folgte ihm, während er sein Pferd erst zum Trab und dann zum vollen Galopp antrieb. Sie spürte die Unruhe ihres Pferdes und gab seinem Trieb endlich nach. Im langgestreckten Galopp flog es dahin.
    Es war atemberaubend. Seit Jahren war sie nicht mehr so geritten – tief über den Hals ihres Pferdes gebeugt, eine Einheit mit dem Tier. Sie konnte nicht anders, sie lachte laut vor Freude und ließ am Ende sogar Rafael hinter sich. Er gab sich aber nicht geschlagen, holte rasch auf und griff ihr in die Zügel, um sie zu stoppen.
    Isobel brauchte einige Zeit, bis sie wieder zu Atem kam. Vor ihnen lagen einige Gebäude. Rafael erklärte ihr, dass hier die Polopferde trainiert würden. Ein Reiter näherte sich ihnen, und Rafael stellte ihn als Miguel Cortez, den Cheftrainer des Gestüts, vor.
    Am Abend brummte Isobel der Schädel von den vielen Informationen. Sie wusste jetzt, dass hier jedes Jahr zwei Polowettkämpfe von Weltniveau stattfanden, und sie hatte einen Blick auf Rafaels Pläne zur Erweiterung des Besitzes werfen können. Es sollten noch Viehzucht und ein landwirtschaftliches Zentrum dazukommen. Es war wirklich atemberaubend.
    Rafael trat zu ihr. „Danke, dass du mir all das gezeigt hast“, sagte sie mit etwas belegter Stimme.
    Er zuckte nur die breiten Schultern. „Wie ich schon sagte, die estancia gehört zur Hälfte dir. Ich habe den Hubschrauber angefordert. Er wird uns zurück zum Haus bringen. Morgen zeige ich dir den Rest der Ländereien, und am Abend veranstalte ich dann vor dem Haus ein Barbecue. Dann kannst du alle Leute hier kennenlernen.“
    Sie nickte nur benommen. Wieder einmal stritten in ihrer Brust die widersprüchlichsten Gefühle miteinander.
    Als sie am Abend nach ihrer Rückkehr aus der Badewanne stieg, verzog Isobel schmerzlich das Gesicht. Nach zwei Tagen im Sattel tat ihr jede Bewegung weh. Trotzdem erfüllte sie ein Gefühl des Friedens und der Zufriedenheit. Wie geduldig Rafael ihr alles gezeigt und erklärt hatte!
    Sie zog saubere Jeans und eine weich fallende Seidenbluse an und warf rasch noch einen Blick in den Spiegel. Beim Anblick ihres Spiegelbilds verzog sie das Gesicht und öffnete seufzend die oberen Blusenknöpfe. Sie wollte sich nicht wieder Rafaels Zorn zuziehen. Sonst würde er sie vielleicht noch selbst öffnen.
    Ihre Haare waren noch ein wenig feucht, aber sie würden schnell trocknen. Sie verließ ihre Suite und rannte schnurstracks in etwas sehr Muskulöses. Rafaels Arme hielten sie fest und verhinderten, dass sie stolperte.
    „Ich wollte dich gerade holen kommen.“
    „Ich weiß, wo das Barbecue stattfindet, Rafael“, erwiderte sie.
    „Alle, die hier arbeiten, sind gekommen. Was meinst du, können wir eine Nacht lang so tun, als würden wir uns vertragen?“
    Isobel zuckte die Schultern. „Natürlich. Das tun wir doch sowieso schon.“
    Er schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. „Von wegen. Kaum komme ich dir nahe, zuckst du zurück. Und wenn ich dich anfasse, springst du weg wie eine Katze, die sich verbrüht hat. Man glaubt uns in den Flitterwochen. Die Leute denken, wir wachen jeden Morgen eng umschlungen in einem zerwühlten Bett auf. Völlig erschöpft von der Liebe.“
    Isobel streckte abwehrend die Hand aus,

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