Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tango der Liebe

Tango der Liebe

Titel: Tango der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
Vom Netzwerk:
dass sich die Beziehung noch vor Ablauf der ersten Woche zu einer intimen Ebene ausweitete, doch es war kein Fortschritt zu verzeichnen. Im Gegenteil. Statt sie in sein Apartment zu entführen, zog Antonio sich prinzipiell nach einem flüchtigen Abschiedskuss zurück und ließ sie förmlich vor Verlangen schmoren.
    Vielleicht ist morgen ja die Nacht der Nächte, dachte sie hoffnungsvoll, wenn er endlich aus New York zurückkommt. Nach der sechstägigen Trennung war sein Verlangen möglicherweise so groß, dass er es nicht mehr zügeln konnte.
    Aber vorerst musste sie an der Geburtstagsfeier zu Ehren ihres Onkels, Sir Clive Deveral, teilnehmen.
    Der Bruder ihrer Mutter war Junggeselle und dinierte traditionell an seinem Ehrentag im Kreise der versammelten Familie, bevor er seinen Klub aufsuchte, wo er mit seinen alten Kameraden aus der Marine in Erinnerungen schwelgte und sich betrank. Emily putzte sich immer besonders für ihn heraus, weil er sich gern mit glamourösen Frauen umgab. Das hatte er ihr selbst offen gesagt, als er sie nach ihrer geplatzten Verlobung auf seine tollpatschige Art zu trösten versucht und ihr gestanden hatte, dass er die Frauen wechselte wie die Hemden, seit seine große Liebe ihn vor Jahren wegen eines anderen verlassen hatte.
    Sie mochte ihren verschrobenen Onkel gern und hatte viele Schulferien bei ihm auf Deveral Hall in Lincolnshire oder in seiner recht verfallenen Villa auf Korfu verbracht. Als ihr Kindheitstraum von einer Karriere als Ballerina durch einen Wachstumsschub zerplatzt war, hatte er ihr beigebracht, keine Zeit an unerreichbare Dinge zu verschwenden, sondern stets nach vorn zu schauen. Erst durch ihn war ihr Interesse an Wassersport und an der Archäologie geweckt worden und somit ihr Entschluss gereift, Meeresarchäologin zu werden.
    Emily legte jetzt Diamantohrringe an und lächelte ihrem Spiegelbild zu. Das trägerlose Kleid aus Silber-Lamé lag wie eine zweite Haut an ihrem Körper und endete einige Zentimeter über dem Knie. Dazu trug sie mit Pailletten besetzte, schwindelerregend hohe Schuhe, die ihre Beine hervorragend zur Geltung brachten.
    Das Outfit wird ihm gefallen, dachte sie und lächelte noch immer vor sich hin, als sie zu dem traditionellen Aperitif im Familienkreis die Treppe hinunterging. Ihr Onkel war der Ansicht, dass die jüngste Männergeneration der Familie hin und wieder aus ihrem biederen Konservatismus aufgerüttelt werden musste. Aus diesem Grund tauchte er selbst zu Familienfeiern stets in schrillen Abendanzügen und schreiend bunten Westen auf.
    Sie erreichte den Fuß der Treppe und wollte gerade den Gesprächsfetzen und dem Gelächter in den Salon folgen, als die Türglocke ertönte. „Ich mache schon auf, Mindy“, rief sie der Haushälterin zu, die völlig aufgelöst vor Stress aus der Küche eilte.
    Emily öffnete die Tür und riss die Augen weit auf vor Staunen. „Antonio! Was machst du denn hier? Ich dachte, du kommst nicht vor morgen Abend zurück.“
    „Offensichtlich bin ich keine Minute zu früh.“ Mit einem seltsamen Funkeln in den dunklen Augen musterte er sie. „Du siehst fantastisch aus. Ich kann kaum glauben, dass du dich für einen gemütlichen Abend zu Hause so in Schale geworfen hast. Wer ist mein Konkurrent?“ Verärgerung war ihm ins Gesicht geschrieben. Unverhofft riss er Emily in die Arme und küsste ihren Mund so hart und stürmisch, dass es ihr den Atem verschlug.
    „Wofür war das denn?“, brachte sie hervor, als er schließlich den Kopf hob.
    „Um dich daran zu erinnern, dass du mir gehörst. Also, wer ist er?“
    „Du bist ja eifersüchtig! Du glaubst wirklich, dass ich mit einem anderen Mann ausgehe?“ Sie war geradezu lächerlich entzückt und legte ihm eine Hand an die Wange. „Du hast keinen Grund zur Eifersucht. Es gibt keinen anderen Mann. Wir geben nur eine Geburtstagsparty für meinen Onkel. Komm und feiere mit uns.“
    Erstaunlicherweise röteten sich seine Wangen, und er seufzte. „Was soll ich sagen? Außer dass ich dich vermisst habe?“ Hungrig verschlang er sie förmlich mit den Augen. Dann nahm er sie am Arm und zog sie ins Foyer. „Ich muss dringend mit Tom reden.“
    „Warum?“
    „Ich will dich heiraten und muss ihn um seine Zustimmung bitten.“ „Was?“ „Du hast richtig gehört.“ Er drückte sie an sich. „Heirate mich, Emily! Ich kann nicht länger warten.“
    Es war nicht gerade ein romantischer Heiratsantrag, aber ihre Augen füllten sich mit Glückstränen. Sie hatte

Weitere Kostenlose Bücher