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Tango der Liebe

Tango der Liebe

Titel: Tango der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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sich ihr dieselbe Finsternis um Herz und Seele legte.
    Denn von diesem Tage an war ihr Vertrauen in Antonio zutiefst erschüttert. Und wie konnte sie einen Mann lieben, dem sie nicht traute? Das war unmöglich. Und doch war es ihm spielend gelungen, ihren Zorn in Leidenschaft umzuwandeln. Mit bitterer Selbstverachtung gestand sie sich ein, dass sie ihm nicht widerstehen konnte. Sie wusste zudem, dass ihr keine andere Wahl blieb, als sich seinen Wünschen zu fügen. Sie war gefangen …

6. KAPITEL
    Insgesamt sechzehn Personen nahmen an der Dinnerparty in dem luxuriösen Speiseraum der Jacht teil – sieben Paare, ein lediger junger Mann und natürlich Miguel. Mit einem gezwungenen Lächeln saß Emily rechts neben Antonio an der langen Tafel.
    Die Bekanntgabe ihrer Hochzeit war zunächst auf allgemeine Verblüffung gestoßen und hatte dann überschwängliche Glückwünsche von den Männern und teils neugierige, teils neidische Blicke bei den Frauen ausgelöst.
    Emily nahm einen Schluck Wein und behielt das Lächeln bei, leistete aber keinen wesentlichen Beitrag zu dem Tischgespräch. Sie war in einer Art Schockzustand und registrierte kaum, welche Speisen sie während des sechsgängigen Menüs zu sich nahm.
    Verstohlen blickte sie in die Runde. Es war nicht weiter verwunderlich, dass die schöne Eloise zu den Gästen zählte, zusammen mit ihrem italienischen Ehemann Carlo Alviano und seinem zweiundzwanzigjährigen Sohn Gianni aus einer früheren Ehe. Des Weiteren waren sechs Paare geladen, die recht sympathisch wirkten und praktisch aus aller Herren Länder stammten – England, der Schweiz, Frankreich, Amerika und Griechenland. Es war eine internationale Ansammlung der Superreichen. Der Gesamtwert an Designerkleidung und Juwelen ging vermutlich in die Millionen.
    Sie nippte an ihrem Glas und musterte Gianni, der rechts neben ihr saß. Er besaß klassisch perfekte Züge und dichte schwarze Locken und kam ihr irgendwie bekannt vor. Vielleicht war er Model oder Schauspieler, und sie kannte sein Foto aus Zeitschriften.
    „Noch Wein?“, bot der Steward an.
    Emily nickte. Sie wusste, dass sie zu viel trank, aber es kümmerte sie nicht. Mit einer fast masochistisch anmutenden Faszination musterte sie Eloise, die ganz nah an Antonios linke Seite gerückt war und vermutlich genau seinem Beuteschema entsprach.
    Eloise trug ein rotes Minikleid, das kaum den Po und den üppigen Busen bedeckte. Schon das gesamte Mahl über buhlte sie um seine Aufmerksamkeit, plauderte vertraulich über alte Zeiten und berührte ihn häufig am Arm oder anderen ihr zugänglichen Körperstellen. Ihren Ehemann, der auf ihrer anderen Seite saß, ignorierte sie weitgehend.
    Warum Carlo sie ertrug, schien unerklärlich. Er war ein gebildeter, gut aussehender Mann Anfang fünfzig, der nicht nur viel Charme, sondern auch eine florierende Handelsbank besaß.
    Vielleicht hat sie ihn wegen Letzterem geheiratet, dachte Emily zynisch. Sie nahm einen großen Schluck Wein und kicherte. Womöglich war Carlo derselbe Typ wie Antonio, den nichts kümmerte, solange es im Bett klappte.
    „Oh bitte, Sie müssen uns an dem Witz teilhaben lassen“, trillerte Eloise mit einem falschen Lächeln.
    Emily sah Gehässigkeit in den Augen ihrer Nebenbuhlerin und wehrte ab: „Es war nur ein Gedanke. Nichts Interessantes.“
    „Bitte, lassen Sie uns das doch beurteilen.“
    Einen flüchtigen Moment lang war sie versucht zu erklären, was ihr durch den Kopf gegangen war. Doch ihr Alkoholspiegel reichte noch lange nicht, um sich derart zum Narren zu machen. „Lieber nicht.“
    Sie erstarrte, als Antonio ihr eine Hand in den Nacken legte und ihren Kopf zu sich drehte.
    Er sah ihr tief in die Augen. „Du hast einige anstrengende Tage hinter dir, Liebes.“ Jetzt drückte er die Finger auf den Puls, der an ihrem Hals hämmerte, und sie konnte kaum einen wohligen Schauer unterdrücken, bis er hinzufügte: „Wenn du noch mehr Wein trinkst, schläfst du wahrscheinlich ein. Möchtest du Kaffee oder Wasser?“
    Ihr wurde bewusst, dass seine liebevolle Geste allein für die Gäste bestimmt war, und es ärgerte sie, dass er ihr unterstellte, betrunken zu sein. Sie atmete tief durch und spottete: „Du hast natürlich recht, Darling, wie immer.“ Sie nahm seine Hand von ihrem Nacken und grub ihm dabei die Nägel ins Fleisch. „Kaffee, bitte.“
    Sein Blick verhieß Vergeltung. Dann wandte er sich an den Steward und ließ Kaffee bringen.
    Die Atmosphäre wirkte spannungsgeladen und

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