Tango mit dem Tod
Wagen für sie aufgeschlossen, dort drüben auf dem Parkplatz. Damit sie den Hund auf die Rückbank legen konnte. Sie war sehr nett, aber selbst auch ziemlich fertig."
Quinn stand auf. „Wohin wollte sie?"
„Zur Tierklinik."
„Wo ist das?"
Der Kellner erklärte es ihm. Quinn legte das Geld für seine Rechnung und ein gutes Trinkgeld auf den Tisch. Dann schob er die Papiere zusammen und eilte zu seinem Wagen.
„Kelly!" Sie hörte, wie ihr Name irgendwo in der Ferne gerufen wurde, doch sie konnte nicht antworten, weil eine kräftige Hand ihr den Mund zuhielt. Dann hörte sie ganz dicht an ihrem Ohr ein leises aber eindringliches „Shhht." Im gleichen Moment wusste sie, dass Doug hinter ihr stand. Die Erleichterung ließ ihre Beine schwach werden.
„Kelly!" Irgendwo weiter weg rief jemand noch einmal nach ihr.
Sie wollte sich aus Dougs Umklammerung lösen und antworten, doch er hielt sie weiter fest.
„Es ist doch nur Mel", quetschte Kelly hervor.
„Sei still", flüsterte Doug.
„Aber es ist Mel, ich erkenne seine Stimme."
„Kein Wort! Und bleib hier", sagte Doug in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Dann ließ er sie los und verschwand ohne ein weiteres Wort. Fast augenblicklich wurde er von der undurchdringlichen Dunkelheit verschluckt.
Sie war wieder allein in der Dunkelheit, aber dann hörte sie Geräusche, Schritte, ganz deutlich. Ihr eigener Atem erschien ihr so heftig und laut zu sein wie ein kräftiger Windstoß. Und dann ...
„O'Casey, ich bin es doch! Mel Alton! Was zum Teufel ist denn in Sie gefahren?"
Kelly hielt es nicht mehr aus. Plötzlich sah sie die beiden Männer im Lichtkegel der Scheinwerfer des BMW. Sie wälzten sich auf dem Boden. Doug hatte Mel Alton ganz offensichtlich angegriffen.
„He!" schrie Mel. „Hören Sie auf, verdammt noch mal. Jesus, was ist nur los mit Ihnen? Kelly war in dem Wagen. Wir müssen sie finden!"
„Ich bin hier, Mel. Es ist alles in Ordnung", rief Kelly laut und bahnte sich ihren Weg zurück zu dem Wagen.
Doug sah sie an, offensichtlich war er wütend.
Aber zum Teufel mit ihm. Sie lief zu Mel und warf Doug einen zornigen Blick zu, weil der ihren Agenten wie einen Verbrecher behandelte.
„Kelly, was ist passiert?" fragte Mel mit besorgter Stimme. „Ein Kellner in dem Restaurant hat mir gesagt, dass du Sam zum Tierarzt gebracht hast. Ich wollte hinfahren, als ich die Scheinwerfer von Janes Wagens hier in dem Gestrüpp sah."
„Ein Kellner hat Ihnen das erzählt?" hakte Doug skeptisch nach.
Mel machte einen Schritt auf Doug zu. „Ja, und wenn Sie mir nicht glauben, dann fahren wir zurück und fragen den Mann."
„Wie lange haben Sie den Wagen schon, Mel?" fragte Doug und zeigte zur Straße hinauf.
Mel kam nicht dazu, zu antworten. Von der Straße hörten sie jemanden laut rufen. „Kelly! Doug!"
„Quinn", murmelte Doug, und dann rief er laut: „Hier! Hier sind wir!"
Einen Moment später hatte Quinn sie erreicht. Irritiert sah er sich um. „Was ist passiert?" fragte er Kelly.
Kelly wusste nicht, was sie antworten sollte. War es nur einfach ein schlechter oder rücksichtsloser Fahrer gewesen? Oder war sie mit Absicht von der Straße gedrängt worden? Sie seufzte, weil sie befürchtete, dass es Absicht gewesen war. Und sie war sich auch so gut wie sicher, dass jemand versucht hatte, ihren Hund zu vergiften. Aber wenn sie jetzt Angst zeigte, würden Doug und Quinn sie vermutlich in einen tiefen Keller sperren.
„Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, ich wurde von der Straße gedrängt."
„Interessant", raunte Doug. „Mel, haben Sie versucht, Kelly von der Straße zu drängen?"
„Sie verdammter Hundesohn", setzte Mel an, „Wie ..."
„He, he, ihr beiden", fuhr Quinn dazwischen. „Versuchen wir mal, die Sache in Ruhe und von Anfang an zu betrachten. Zuerst mal ... sind Sie verletzt, Kelly?"
„Nein, alles okay", antwortete Kelly schnell, obwohl ihr jeder Knochen und jeder Muskel weh zu tun schien.
„Passen Sie auf", sagte Mel. „Ich habe oben auf der Straße angehalten, als ich den BMW erkannte, den der Kellner mir beschrieben hatte. Mann, Sie haben vielleicht Nerven, mich zu verdächtigen. Wer glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Ich arbeite seit Jahren mit Kelly zusammen. Seit vielen Jahren! Sie hingegen ... Egal. Jedenfalls würde ich Kelly niemals etwas antun können. Warum sollte ich?"
Auf der Straße waren plötzlich Sirenen zu hören, die sich rasch näherten.
„Ich habe die Polizei gerufen", erklärte
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