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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hier bei ihm bleiben", murmelte sie unsicher.
    „Miss Trent", sagte Dr. Garcia. „Ich verspreche Ihnen, dass ich Sie sofort anrufe, wenn es etwas Neues gibt."
    Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Das können Sie nicht, ich habe heute leider mein Handy verloren."
    „Ich habe die Rufnummer von Harry Sullivans Hotel. Wirklich, Sie können hier nichts tun. Und Sie brauchen selbst dringend Erholung. Versuchen Sie, zu schlafen. Fürs Erste ist Sam über den Berg. Er braucht jetzt nichts als Ruhe." Der Arzt runzelte plötzlich die Stirn. „Wenn Sie nicht selbst fahren wollen, kann ich jemanden bitten, Sie zum Vinnie's zu bringen."
    Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte Janes Wagen wieder auf den Parkplatz an der Pier stellen. Und sie wollte jetzt unbedingt Doug finden.
    „Ich kann fahren. Was Sam betrifft, kann ich ja offensichtlich nichts weiter tun?"
    „Ich kann Ihnen natürlich keine Garantie geben, aber ich glaube, er wird sich bald erholen. Nicht zuletzt, weil Sie ihn so rasch zu mir gebracht haben." Er lächelte. „Er ist ein starker, gesunder Hund."
    Er brachte sie bis zum Wartezimmer, wo die Zahl der Herrchen und Frauchen mit allen möglichen Arten von Haustieren inzwischen noch größer geworden war.
    „Ich glaube, Leute, wir haben den Hund gerettet", sagte Dr. Garcia.
    Einige der Wartenden klatschten, und eine Frau mit einem strubbeligen, kleinen Mischlingshund im Arm kam auf Kelly zu. „Oh, meine Liebe, Gott sei Dank. Das freut uns alle für Sie."
    Kelly lächelte dankbar. Als sie ging, fühlte sie sich ein klein wenig erleichtert.
    Die Sonne ging gerade unter, der Himmel funkelte in dem gewohnten abendlichen Farbenspiel. Das war einmalig hier in den Keys. Der Himmel erstrahlte zuerst in leuchtenden, hellen Farben, die dann von Minute zu Minute dunkler und intensiver wurden. Und wenig später, fast ohne Übergang, würde der Himmel schwarz werden.
    In L.A. war ihr die Nacht nie so dunkel vorgekommen wie hier. Eigentlich in keiner Großstadt, die sie kannte. Aber hier schien er komplett schwarz zu sein, jedenfalls bis wenig später die Sterne anfingen, leuchtend zu funkeln. Sie war froh, dass sie nur die Straße immer geradeaus fahren musste, um zum Vinnie's zurück zu kommen.
    Erschöpft ließ sie den Motor an, überwand ihren Wunsch, doch wieder auszusteigen und noch einmal nach Sam zu sehen, und endlich fuhr los.
    Einige Leute saßen noch auf der Terrasse des Vinnie's, und auch auf der Pier waren noch ein paar Fußgänger unterwegs, als Doug sich mit letzter Kraft aus dem Wasser zog. Er triefte vor Nässe und war barfuß . Die Leute gafften ihn neugierig an, als er an ihnen vorbei zum Parkplatz lief. Er mühte sich, seinen Autoschlüssel aus Tasche der nassen Hose zu ziehen, öffnete seinen Wagen und setzte sich, nass wie er war, hinters Steuer. Es war bereits dunkel geworden.
    Während ihrer Rückfahrt dachte Kelly an Sam. Hatte ihn wirklich jemand vergiftet? Dann hatte es offensichtlich wenig bewirkt, dass sie in ihrem Interview herausgestellt hatte, sie sei nicht Maria Valentine. Und es bedeutete gleichzeitig, dass noch weitere Moderatorinnen von Beratungssendungen um ihr Leben bangen mussten. Sie fand es unerträglich, mit dieser Angst leben zu müssen.
    Sie war tief in Gedanken versunken. Die Dunkelheit um sie herum wurde lediglich durch die Lichtkegel ihrer Scheinwerfer aufgehellt. Sie hatte das Fernlicht eingeschaltet, aber selbst das konnte nur einen schmalen Lichttunnel in die Dunkelheit stanzen.
    Plötzlich erregte etwas im Rückspiegel ihre Aufmerksamkeit. Ein anderer Wagen, der mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern und hoher Geschwindigkeit immer dichter herankam. Kelly schaltet auf Abblendlicht um. Sie wollte dem Fahrer des anderen Wagens zeigen, dass er sie überholen könne, ohne geblendet zu werden. Aber der andere Wagen blieb hinter ihr.
    Das grelle Scheinwerferlicht des anderen Wagens, das ihr Rückspiegel reflektierte, schmerzte beinahe in ihren Augen. Der Wagen war jetzt ganz dicht hinter ihr und berührte praktisch ihre Stoßstange. Sie schaltete den rechten Blinker ein um ihm zu signalisieren, dass er überholen solle. Gleichzeitig gab sie Gas und beschleunigte, aber der Wagen hinter ihr schloss sofort auf.
    Plötzlich verspürte sie Angst. Sie war auf einem einsamen Abschnitt des Highways unterwegs, weit und breit war kein Haus zu sehen, und zu dieser Zeit gab es auch kaum noch Verkehr. Sie wusste jetzt, dass das hinter ihr nicht irgendein unvorsichtiger oder

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