Tango mit dem Tod
wirklich nichts über den Wagen, der mich bedrängt hat, weder die Farbe, noch die Marke. Nichts. Tut mir Leid. Sie haben meinen Namen, Sie haben meinen Führerschein gesehen, meine Versicherungskarte, und gleich kommt der Abschleppwagen. Meine Freunde machen sich Sorgen um mich, aber um ehrlich zu sein, es kommt jetzt in erster Linie darauf an, dass wir uns alle etwas beruhigen."
„Wir können zur Polizeistation fahren und ..."
„Das ist nicht nötig", unterbrach ihn Quinn, zog seine Brieftasche hervor und zeigte dem Beamten seine Lizenz als Privatdetektiv. „Mein Bruder Doug hat ebenfalls eine Lizenz. Ich fürchte wie Sie, Sheriff, dass man wenig tun kann. Wenn Miss Trent nichts gesehen hat, fehlt uns jeder Anhaltspunkt. Wir warten noch, bis der Abschleppwagen da ist, und dann fahren wir ins Hotel und sehen zu, dass wir etwas Schlaf bekommen."
Der Beamte sah Kelly an. „Sie sind sicher, dass Sie keinen Arzt brauchen?"
„Es ist wirklich nicht nötig, dass ein Notarzt sich ein paar Dutzend Moskitostiche anschaut. Mehr ist zum Glück nicht passiert", meinte Kelly.
Während sie noch sprach, traf der Abschleppwagen ein. Der Fahrer war ein älterer Mann mit einem freundlichen Gesicht. Er betrachtete den BMW und kratzt sich am Kopf. „Und es ist tatsächlich niemand verletzt?"
„Nein", versicherte Kelly.
„Ist der Airbag aufgegangen?"
Kelly schüttelte den Kopf.
„Soll ich Sie nachher mitnehmen?"
Sie lächelte. „Nein, vielen Dank. Wir haben ja drei Autos hier." Sie ging zu Mel hinüber und warf Doug einen abweisenden Blick zu. „Mel, ich fahre mit dir. Die O'Caseys nehmen ihre Autos. Und wir treffen uns alle im Vinnie's."
Sie ließ Doug keine Gelegenheit, etwas zu erwidern, obwohl sie wusste, dass er verärgert über ihren Entschluss war. Sie hakte sich bei Mel ein und bedankte sich bei den beiden Polizeibeamten. Sie hatte es eilig, endlich von hier wegzukommen, und schlüpfte schnell auf den Beifahrersitz von Mels Wagen.
Mel setzte sich hinter das Steuer. Bevor er den Motor anließ, sah er Kelly an. „Kelly, du weißt, dass ich dir niemals schaden würde. Ich kann es einfach nicht glauben, dass Doug überhaupt auf die Idee kommt, ich könne dir etwas antun."
„Ist schon gut, Mel. Ich weiß. Aber nimm es Doug bitte nicht weiter übel. Er ist nun einmal entschlossen, um jeden Preis auf mich aufzupassen."
Sie war erstaunt, dass Mel lachte. „Ich bin zwar ziemlich sauer, aber ich habe eigentlich gar nichts gegen ihn. Aber ich werde vorerst nicht abreisen, sondern ich bleibe bis zum Ende der Dreharbeiten in deiner Nähe."
Sie legte ihm die Hand auf den Arm und drückte ihn leicht. „Kann ich mal dein Handy benutzen?"
„Sicher." Er griff in seine Tasche. Kelly suchte nach der Karte des Tierarztes und wählte seine Nummer. Dr. Garcia antwortete sofort. „Ist mit Sam alles in Ordnung?" erkundigte sie sich.
„Er schläft ganz ruhig", versicherte Dr. Garcia. „Und wie geht es Ihnen?"
Sie zog die Brauen hoch. Konnte es ein, dass der Tierarzt von ihrem Unfall gehört hatte? „Mir geht's gut, danke."
„Als Sie vorhin hier wegfuhren, waren Sie in einem Zustand, der mir Sorgen machte. Ehrlich gesagt, mehr Sorgen als Ihr Hund. Seien Sie ganz beruhigt wegen Sam. Ich sitze gerade neben ihm und erledige hier meinen Papierkram"
„Ich danke Ihnen so sehr", sagte Kelly.
„Ist mir ein Vergnügen."
Sie beendete das Gespräch und wandte sich wieder Mel zu. „Jemand hat wahrscheinlich versucht, Sam zu vergiften."
„Was geht hier bloß vor", murmelte Mel. „Zuerst dieser Unfall in Kalifornien. Und dann überrede ich dich zu diesem Video, Gott möge mir vergeben." Er blickte zur Seite und sah sie an. „Ich hoffe, das war kein schlechter Rat..."
„Nein, Mel, das war es nicht."
Sie erreichten das Vinnie's, und die beiden Wagen mit den O'Caseys bogen direkt hinter ihnen in die Einfahrt zum Parkplatz ein. Als sie ausstiegen, fiel ihr wieder ein, worauf sie vorhin in der ganzen Aufregung kaum geachtet hatte. Doug war nur mit einer Hose bekleidet. Sie runzelte die Stirn und sah ihn fragend an.
„Das ist eine lange Geschichte", winkte er ab.
„Wie wäre es mit einem Bier?" schlug Quinn vor.
„Warum nicht?" stimmte Mel zu.
Dass Doug ziemlich verärgert war, war für Kelly nicht zu übersehen. Er verhielt sich ihr gegenüber kühl und abweisend und setzte sich an das andere Ende des Tisches.
Der Kellner, der Kelly geholfen hatte, war noch da. Und obwohl das Restaurant voll war, blieb er stehen
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