Tango mit dem Tod
Kelly. „Und Sie haben Ihr Handy verloren, nicht wahr?"
„Ja ... ich habe es doch in der Aufregung zuerst gar nicht gemerkt."
„Ich habe es gefunden", bestätigte Doug. „Es lag auf der Pier beim Vinnie's. Leider hatte ich es ebenfalls in der Tasche, als ich an Land geschwommen bin." Er zog es heraus und gab es Kelly zurück.
„Na, wenigstens ist es wieder da", seufzte Kelly.
„Aber Sie haben doch auch ein Handy." Sie runzelte die Stirn. „Was machen Sie überhaupt hier?"
„Ich war in der Gegend", antwortete Quinn.
„Aber Sie haben ein Handy, nicht wahr?"
„Ja ... Jane, es tut mir Leid ..."
Zuletzt wandte sich Jane an Mel. „Und Sie haben auch ein Handy, nicht wahr? Oder waren Sie ebenfalls schwimmen?"
„Natürlich habe ich ein Handy. Aber niemand hat mir gesagt, dass Sie auf einen Anruf warten."
„Ich saß hier vor Angst bibbernd herum und hatte keine Ahnung, was mit euch allen passiert war."
Es wurde Zeit, dass ihr jemand die Wahrheit sagte, entschied Doug. „Es hat einen Unfall gegeben, Jane."
„Einen Unfall?" fragte Jane. „Das weiß ich doch. Und auch, dass es Sam wieder gut geht."
„Der BMW", sagte Kelly. „Oh!"
„Ich wurde von der Straße gedrängt."
„Mein Gott! Aber es ist Ihnen nichts passiert?"
Kelly nickte. „Zum Glück nicht. Es tut mir wirklich Leid. Natürlich lasse ich den Wagen morgen reparieren."
„Das Auto ist meine geringste Sorge. Ich bin versichert", beruhigte sie Jane. „Sie wurden von der Straße gedrängt, sagten Sie?"
Kelly nickte.
„Hat man den Rüpel erwischt? Natürlich nicht", beantwortete Jane ihre eigene Frage lakonisch selbst. „Wahrscheinlich irgendein betrunkener Idiot. Und er hat sich bestimmt auch nicht um Sie gekümmert, nicht wahr?"
Jane war entsetzt und wütend. Doug sah keinen Grund, sie darüber aufzuklären, dass es aller Wahrscheinlichkeit kein Rüpel gewesen war, sondern jemand, der Kelly mit voller Absicht in Lebensgefahr gebracht hatte. Vielleicht hatte ja Jane sogar Recht, und der Fahrer war betrunken gewesen. Aber Doug hielt das für wenig wahrscheinlich.
„Also dann", sagte Mel. „Ich gehe unter die Dusche."
„Ich werde Kellys Türen und Fenster fest verschließen heute Nacht", meinte Doug. Er traute Mel offensichtlich immer noch nicht über den Weg. Der einzige Grund, warum er gewisse Zweifel daran hegte, dass Mel hinter Kellys Unfall stecken könnte, war die Tatsache, dass Mel tatsächlich die Notrufnummer 911 angerufen hatte. Und obwohl eine Stimme in Dougs Hinterkopf hartnäckig darauf hinwies, das könne auch ein cleverer Schachzug gewesen sein, zwang er sich, nicht allzu misstrauisch gegenüber Mel zu sein - wegen Kelly. Aber das hieß nicht, dass er nicht sehr wachsam sein würde.
„Also habe ich im Moment keinen Wagen mehr", murmelte Jane, nachdem Mel sich verabschiedet und allen eine gute Nacht gewünscht hatte.
„Es scheint nicht viel kaputt zu sein. Er wurde schon zur nächsten Werkstatt geschleppt. Wir werden uns morgen früh erkundigen", meinte Doug.
„Sie hätten umkommen können", meinte Jane zu Kelly.
„Ich schnalle mich immer an", erwiderte Kelly. „Jetzt bin ich froh, dass ich das ganz automatisch tue."
„Möchte jemand einen Drink?" fragte Jane. „Ich jedenfalls brauche jetzt einen." Sie ging zur Minibar und nahm eine Miniaturflasche Whisky heraus. Kelly und Doug sahen sie erstaunt an, als sie den Verschluss abschraubte, das Fläschchen an den Mund setzte und den Inhalt in einem Schluck austrank. „Was ist mit euch?"
„Dringender als alles andere brauche ich in heißes Bad", meinte Kelly und gähnte.
„Dann werde ich mal verschwinden. Aber ich nehme mir noch einen Drink mit auf den Weg." Sie griff nach einem zweiten Whisky, sah Kelly und Doug an und wünschte ihnen eine gute Nacht.
„Warten Sie, ich begleite Sie zu Ihrem Zimmer", erbot sich Quinn.
„Es sind nur ein paar Schritte."
„Ich muss sowieso in die Richtung. Ich komme mit."
„Oh, mein Gott", sagte Jane und schaute von Quinn zu Doug. „ Ihr beide könnt einen wirklich ganz schön nervös machen. Die Türen immer fest verschlossen halten. Und keine zwei Schritte allein gehen. Das ist doch kaum auszuhalten."
„Ich nehme Dougs Zimmer und gehe auch erst mal unter die Dusche", meinte Quinn. „Dann rufe ich Shannon an." Er drehte sich zu Doug um. „Der Schlüssel?"
„Augenblick", meinte Doug, ging zu einem Tischchen, zog eine Schublade auf und nahm die Schlüssel seines eigenen Zimmers heraus, das er noch nicht einmal
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