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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihr reden.
    „Was gibt es, Marlene?" fragte er.
    „Dein letzter Scheck ist zurückgekommen."
    „Völlig unmöglich."
    „Unmöglich, sagst du? Aber er ist zurückgekommen."
    „Gut, gut, vielleicht war nicht genügend Geld auf dem Konto. Sally wird sich gleich morgen früh darum kümmern."
    Er sah seine Ex-Frau vor sich. Sie war einmal sehr begehrenswert gewesen. Damals, als sie sich auf der High School begegneten. Als sie geheiratet hatten. Als sie an ihn geglaubt hatte und nebenher als Kellnerin arbeitete, um ihm sein College-Studium zu ermöglichen. Ja, sie waren sehr glücklich miteinander gewesen.
    Was zum Teufel war dann geschehen? Mel wusste nicht recht, wie es dazu gekommen war. Offensichtlich gingen Ehen irgendwann einfach in die Brüche. Er hatte bis in die Nacht gearbeitet, sie war mit den Kindern beschäftigt. Sie fing an, sich darüber zu beklagen, dass er zu wenig Zeit für sie habe. Er fühlte sich durch ihre ständige Nörgelei genervt. Dann nahm sie Tennisunterricht ... und fing etwas mit ihrem Trainer an. Zuerst hatte er das gar nicht mitbekommen. Und dann war da auch noch das kurze Abenteuer zwischen ihm und der jungen Schauspielerin gewesen. Wie auch immer, das Ende ihrer Ehe war ein Albtraum gewesen.
    Vielleicht hatte Marlene Recht, ihm Vorwürfe zu machen. Sie hatte ihn immer unterstützt und auf ihre eigene Karriere verzichtet. Zwei ihrer Kinder waren bereits erwachsen, als sie sich trennten. Aber sie hatten noch eine vierzehnjährige Tochter, Ariel, an der Mel sehr hing. Marlene hatte darauf bestanden, dass die Tochter zu ihr kam. Das Miststück hatte sein Haus, seinen Wagen, seinen Hund und seine Katze bekommen. Nun gut.
    Er hätte sich vielleicht schuldig gefühlt am Scheitern ihrer Ehe, schon allein wegen der kleinen Schauspielerin, wenn da nicht dieser Tennislehrer gewesen wäre. Und dann der Schönheitschirurg, der sich in sein eigenes Werk verliebte. Mel war wie vom Donner gerührt, als er begriff, dass er ein Vermögen für ihr Gesicht und ihre Figur ausgab, damit der Doktor seinen Spaß mit ihr hatte.
    „Ich brauche mehr Geld, Mel."
    „Tut mir Leid, Marlene, mehr kann ich dir nicht geben."
    „Ich bringe dich wieder vor Gericht."
    „Unsere Kinder sind erwachsen und unabhängig. Nur Ariel braucht noch Unterstützung. Und die erhältst du von mir reichlich. Ich habe dir alles gegeben, was ich besaß. Mehr kannst du nicht von mir verlangen."
    „Lass mich dir eins sagen, Mel ... alles, was du hast und bist, hast mir zu verdanken. Ich habe dir meine Jugend geopfert, ich hab dir meine Schönheit geopfert."
    „Gott sei Dank hat Dr. Shales Letzteres ja ausbügeln können, nicht wahr?" Irgendetwas in ihrer Stimme brachte ihn zur Weißglut und ließ ihn jede Zurückhaltung vergessen. Er bleckte die Zähne, als er antwortete. „He, da hatten kürzlich zwei Hexen tödliche Unfälle. Hast du das mitbekommen?"
    „Was zum Teufel soll das heißen, Mel?"
    „Gar nichts."
    „Mel, war das ein Drohung?"
    „Aber Marlene ... ich und dir drohen?"
    „Das wirst du noch bereuen, Mel."
    „Ich würde doch nicht im Traum daran denken, dir zu drohen, meine Liebe. Tut mir Leid wegen des Schecks. Ich bringe das morgen in Ordnung."
    „Ich denke, du solltest einen neuen Scheck über einen höheren Betrag ausstellen. Ich habe vor Gericht die junge Schauspielerin noch gar nicht erwähnt. Wie alt war sie eigentlich?"
    „Alt genug. Und ich habe den Tennislehrer nicht erwähnt."
    „Ich habe dich nicht vernachlässigt, Mel."
    „Müssen wir das alles noch einmal durchkauen? Das ist jetzt mehr als drei Jahre her, Marlene."
    „Vergiss den Scheck nicht", sagte Marlene und legte auf.
    Am liebsten hätte er das Telefon gegen die Wand geworfen. Aber er beherrschte sich. Er musste die Sache mit Marlene endlich klären. So konnte es unmöglich weitergehen.

10. KAPITEL
    Großer Gott! Was machte die Frau da mitten auf der Straße?
    Doug brachte seinen Wagen mit quietschenden Reifen gerade noch einen halben Meter vor Kelly zum Stehen. Ihre Augen waren weit aufgerissen, wie die eines Kaninchens im Scheinwerferlicht. Er lehnte sich aus dem Seitenfenster und befürchtete einen Moment lang, er könnte sie angefahren haben.
    „Was machen Sie hier mitten auf der Straße?" fragte er ärgerlich. Er hätte sie überfahren können!
    „Wie bitte?" Kelly blinzelte, sah zum Haus hinüber, dann wieder zu Doug.
    „Kelly, was machen Sie hier auf der Straße?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Nichts. Ich hörte ..."
    „Was haben Sie

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