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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gehört?"
    „Nichts", sagte sie, sah sich verängstigt um und trat dann auf den Fußweg zurück. „Was machen Sie denn hier, Doug? Woher wissen Sie, wo ich wohne?" konterte sie misstrauisch.
    Er nahm die Brieftasche vom Beifahrersitz und reichte sie ihr. „Hier, die haben Sie vorhin im Studio vergessen. Ich nehme an, sie ist aus Ihrer Handtasche gefallen. Ihre Adresse steht auf dem Führerschein. Ich dachte, Sie brauchen sie vielleicht."
    „Oh ... ja, danke."
    „Dann wäre ja alles in Ordnung. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht."
    „Warten Sie. Wenn Sie schon mal hier sind, wollen Sie nicht für eine Minute mit hineinkommen? Dann können Sie schon mal meinen Hund kennen lernen. Ich werde ihn mitnehmen nach Miami."
    „Sie wollen, dass ich Ihren Hund kennen lerne?"
    „Mögen Sie keine Hunde?"
    „Doch, ich liebe Hunde."
    Auf halbem Weg zu ihrem Haus blieb sie stehen. Er sah, wie sie sich bückte und ihr Portmonee aufnahm. Ungläubig runzelte er die Stirn. Sie schien ja eine Menge zu verlieren heute.
    An der Haustür steckte sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn zweimal um. Das hieß, sie war noch gar nicht im Haus gewesen. Drinnen bellte der Hund wie verrückt.
    „Ich bin es, Sam", rief Kelly. „Komm her", sagte sie dann, als der große Weimaraner Schwanz wedelnd aus der Tür kam und zu Doug laufen wollte.
    Sie packte ihn am Halsband. Der Hund knurrte leise, gehorchte aber. „Sam, das ist Doug O'Casey. Doug, das ist Sam. Sam, mach Sitz und sei brav. Sag guten Tag."
    Sam setze sich tatsächlich aufs Wort hin und reichte Doug eine Pfote. Der nahm sie und schüttelte sie mit gespielter Ernsthaftigkeit. Der Hund winselte, aber seine Aufregung schien nicht Doug zu gelten. Bellend und knurrend rannte er vor der Haustür auf und ab.
    „Sam", rief Kelly. Sie warf Doug einen fragenden Blick zu und zuckte mit den Achseln. „Vielleicht eine Katze?"
    „Wie bitte?"
    „Vielleicht streunt irgendwo eine Katze herum. Er ist ein lieber Hund, aber Katzen machen ihn wild. Sam scheint zu glauben, sie seien Dämonen."
    „Verstehe", murmelte Doug. „Sam, da draußen sind keine Katzen."
    Der Hund sah ihn an, als ob er verstünde, was Doug sagte.
    Sam war wirklich ein wunderschönes Tier. Groß, gut gebaut und muskulös. Sein Fell hatte, wie auch seine Augen, einen silbrigen Schimmer. Er wedelte weiter mit dem Schwanz und winselte.
    „Soll ich mal nachschauen, ob da Katzen sind?" meinte Doug und bückte sich, um den Hund zu streicheln.
    „Ich muss sowieso noch mit ihm rausgehen", sagte Kelly.
    „Das kann ich machen, wenn Sie möchten."
    „Nein, nein, das müssen Sie nicht", protestierte Kelly. „Machen Sie es sich bequem. Nehmen Sie sich einen Drink. Die Küche ist gleich da rechts."
    „Ich sage Ihnen was. Sie kümmern sich um die Drinks, weil Sie sich hier auskennen, und ich gehe mit dem Hund raus. Okay?"
    „Wollen Sie das wirklich tun?"
    „Warum denn nicht? Sam und ich sind doch schon gute Freunde."
    Sie schien so verunsichert, wie Doug sie bisher noch nicht erlebt hatte. Mehr noch als am Nachmittag im Studio fiel ihm auf, wie schön sie war. Ihr Haar leuchtete in einem tiefen, intensiven Rot, ihre Augenfarbe war eine erstaunliche Mischung aus Grün und Blau. Er erinnerte sich daran, wie er sie zum ersten Mal auf der Jacht gesehen hatte. Schon in jener Nacht hatte er sie sehr attraktiv gefunden, aber damals hatte er in ihr nur einen blasierten Star gesehen. Vielleicht, weil das der Vorstellung entsprach, die er mitgebracht hatte. Aber heute Abend ...
    Sie hatte sich nicht verändert, aber er sah sie nun mit ganz anderen Augen. Sie war liebenswürdig und viel natürlicher, als er angenommen hatte. Sie hatte weder einen Chauffeur noch einen Butler und war keine Spur arrogant. Sie konnte hart arbeiten, und dann auf einmal war sie völlig verunsichert. Sie steckte voller Widersprüche, und gerade das machte sie so reizvoll.
    „Klopfen Sie, wenn Sie zurück sind", sagte sie schließlich und lächelte ihn an. „Und vielen Dank."
    Doug nahm Sam an die Leine und ging mit ihm hinaus. Kaum waren sie vor der Tür, als Sam laut bellte und hinüber zu den Büschen zog. Fast wäre Doug auf den Treppenstufen gestolpert. Der Hund war kräftig. Und offenbar entschlossen. Er zog Doug hinter sich her in das Gebüsch neben der Haustür und bellte wie wild.
    „Sam!"
    Der Hund war allem Anschein nach von einem Tiertrainer erzogen worden. Als er seinen Namen hörte, blieb er sofort stehen und hörte auf zu bellen. Er sah Doug

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