Tango mit dem Tod
sie uns hier wohnen lässt."
Quinn lachte. „Doug wohnt hier und zahlt Miete, und wir schätzen uns sehr glücklich, dass Sie bei uns sind."
Im Wohnzimmer waren eine Menge gerahmter Fotos zu sehen, darunter einige mit Doug und Jane beim Tanzen. Jane schien so etwas wie ein Schlangenmensch zu sein. Sie war in unglaublichen Posen von Anmut und Beweglichkeit festgehalten, in einer Perfektion, von der Kelly sicher war, dass sie sie niemals auch nur annähernd erreichen würde.
„Ist alles in Ordnung?" erkundigte sich Quinn und brachte die Koffer herein.
„Es ist wunderbar hier", bestätigte Kelly.
„Dann lasse ich euch jetzt allein. Ihr müsst wirklich müde sein", meinte Quinn.
„Ich habe im Flugzeug geschlafen", sagte Kelly und gähnte. „Aber sehr erholsam war das nicht."
„Tut mir Leid", sagte Doug trocken.
„Oh, ich meinte nicht... hm, du warst ein wundervolles Kissen, danke."
Quinn lachte und ging zur Tür. Kelly bemerkte, wie sich die Brüder kurz ansahen. „Ich bringe dich noch zum Wagen", sagte Doug. „Kelly, schau dir inzwischen das Haus an."
Sie nickte. Sie hätte gern einen Kaffee gehabt, aber sie fragte sich, ob das gut wäre, wenn sie noch ein wenig Schlaf nachholen wollte. In der Küche stand ein großes Paket Hundefutter auf dem Tisch, Sams Lieblingsmarke. Doug hatte offensichtlich an alles gedacht - und Shannon und Quinn hatten ihre Ankunft wirklich liebevoll vorbereitet.
Sie machte sich einen Tee und stellte plötzlich fest, dass sie hungrig war, weil sie während des Flugs geschlafen und so das Dinner verpasst hatte. Sie sah gerade im gut gefüllten Kühlschrank nach, als Doug hereinkam. Er schien irgendwie zerstreut, in Gedanken.
„Was ist los?" fragte sie.
„Nichts."
„Also hör mal. Du gehst mit deinem Bruder raus, weil ihr wohl eure kleinen Geheimnisse austauschen wollt, und dann kommst du mit einen so nachdenklichen Gesicht wieder zurück? Also, was ist los?"
Er ließ ihre Frage im Raum stehen. „Du musst mächtigen Hunger haben. Worauf hast du Appetit?"
„Was schlägst du vor?"
„Omelett?"
„Prima."
Er nahm Eier, Milch und Butter aus dem Eisschrank und ging zum Herd. „Kannst du mit einem Toaster umgehen?"
„Ich denke doch."
„Da drüben steht er. Und das Brot ist im Schrank."
Auch eine ganze Auswahl Brotsorten war vorhanden - Weißbrot, Mischbrot, Vollkornbrot. „Welches Brot möchtest du?" fragte Kelly.
„Such du was aus."
Kelly entschied sich für ein helles Körnerbrot.
Doug verquirlte die Eier, schnitt Käse und Schinken in kleine Würfel, und nach wenigen Minuten zog aus der Pfanne ein würziger Duft durch die Küche. Er sah auf und lächelte. „Polizeiakademie."
„Wie bitte?"
„Wir haben oft lange Abende und Nächte abwechselnd in der Wohnung von Kollegen verbracht, um uns auf die Prüfungen vorzubereiten. Dabei blieb es nicht aus, dass wir selbst für die Verpflegung sorgen mussten. Und so lernten wir kochen."
„Verstehe. Und dort hast du wohl auch gelernt, notorisch misstrauisch zu sein, stimmt's?"
Er überhörte die kleine Spitze. „Wie möchtest du dein Omelett?"
„Ruhig etwas fester."
„Ist sofort fertig."
„Saft?"
„Ja, bitte."
Eine Minute später saßen sie am Esstisch. Kelly war mittlerweile so hungrig, dass sie ganz auf Konversation verzichtete und schweigend aß, bis auch der letzte Krümel von ihrem Teller verschwunden war.
„Das war wunderbar", schwärmte sie.
„Wir sind stets bemüht, unsere Kundschaft zufrieden zu stellen."
„Dann zeigen Sie mir bitte noch, wo das Bad ist. Ich möchte duschen und dann nichts wie ins Bett."
Das Badezimmer war sehr geschmackvoll eingerichtet, mit vielen hübschen Art-deco-Elementen. Sie war sicher, dass das Haus in den Zwanzigern errichtet worden war. In einem Stadtteil von L.A. gab es ähnliche Häuser, die aus dieser Zeit stammten. Dieses war zwar nicht so groß wie die in L.A., aber es hatte viel Charme. Es war bequem und gemütlich eingerichtet, und Kelly fragte sich, wem das wohl zu verdanken war, Doug oder seiner Schwägerin Shannon.
Doug rief ihr zu, dass er den Hund ausführen wolle, als sie gerade unter die Dusche stieg. Sie war dankbar, dass das Haus eine erstklassige Warmwasseraufbereitung hatte. Fünf Minuten später wusste sie, dass sie wie ein Stein schlafen würde. Sie nibbelte gerade mit dem Handtuch ihr Haar trocken, als Doug und Sam zurückkamen. Kurze Zeit später hörte sie, dass Doug ebenfalls duschte. Sie gähnte und streckte sich, in ihr Handtuch
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