Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Kopf herumkreisten, er war klug genug, nicht darüber zu reden. Kelly hatte gleich nach dem Start zwei Gläser Champagner getrunken und die Absicht geäußert, die fünf Stunden Flugzeit möglichst schlafend zu verbringen. Und das tat sie auch. Später bemerkte sie etwas schuldbewusst, dass sie die ganze Zeit an Doug geschmiegt verbracht hatte, den Kopf an seiner Schulter. Um sie nicht zu wecken, hatte er offensichtlich den ganzen Flug in einer relativ unbequemen Lage verbracht, denn bei ihrer Ankunft in Miami bewegte er seine steif gewordene Schulter auf und ab, um sie zu lockern.
    Nachdem sie Sam abgeholt und ihre Koffer eingesammelt hatten, meinte Kelly: „Wir hätten eine Limousine bestellen sollen, die uns abholt."
    „Keine Sorge, ich habe alles organisiert", erwiderte Doug.
    Obwohl es noch früh am Morgen war, barst der Flughafen fast vor Menschen. Außerhalb der klimatisierten Ankunftshalle war die Luft leicht dunstig. In Miami zu landen, war immer ein wenig wie in ein Treibhaus zu betreten.
    „Da", sagte Doug und zeigte auf einen der wartenden Wagen. Er winkte, und der Wagen kam langsam auf sie zu. Niemand musste Kelly sagen, wer der Fahrer war. Es war Dougs Bruder, unverkennbar. Auch wenn er dunklere Haare hatte, waren ihre Augen doch die gleichen. Und sie hatten beide den gleichen, muskulösen Körper. Er war noch ein wenig größer als Doug und etwas schwerer gebaut. Das offene Lächeln des Mannes hatte etwas Gewinnendes.
    „Setz dich nach vorne", sagte Doug zu Kelly. „Ich nehme Sam mit auf die Rückbank."
    „Hallo, ich bin Quinn", stellte sich der Mann am Steuer vor und lächelte Kelly zu.
    „Kelly", murmelte sie. „Sehr freundlich, dass Sie uns abholen. Der Verkehr muss ja schrecklich gewesen sein."
    „Halb so schlimm. Es ist mir ein Vergnügen."
    Sam steckte seinen Kopf zwischen den Sitzen vor und leckte Kellys Wange. Auch den Mann am Steuer begrüßte er mit seiner feuchten Zunge.
    Kelly zog Sam zurück. „Entschuldigung, das ist Sam", sagte sie. „Er freut sich so, dass er endlich wieder frei ist."
    Quinn schaute in den Rückspiegel. „Shannon hat den Kühlschrank im Haus aufgefüllt. Sie dachte, ihr wollt euch wahrscheinlich erst mal frisch machen und etwas schlafen. Wenn ihr bereit seid, erwartet sie euch im Studio. Ich bin immer da, wenn ihr mich braucht."
    „Danke", sagte Doug zu seinem Bruder.
    „Sie arbeiten abends immer sehr lange im Studio", meinte Quinn. „Wenn es euch Recht ist, treffen wir uns gegen zehn Uhr zum Dinner."
    „Klingt gut", sagte Kelly. „Mit Vergnügen."
    Quinn fädelte den Wagen in den Verkehr auf der Le Jeune Road ein. Sam drückte seine Nase aufgeregt gegen die Seitenscheibe, um ja nichts zu verpassen. Dann erreichten sie den Ex-pressway in Richtung Innenstadt.
    „Mögen Sie Miami?" fragte Quinn mit einem Blick zur Seite.
    Kelly grinste. „Es ist wie Los Angeles, nur ohne die Berge."
    „Dafür gibt es hier jede Menge Wasser. Tauchen Sie?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht tauchen. Und ich kann auch nicht tanzen."
    „Sie lügt", sagte Doug. „Sie macht ihre Sache wirklich schon sehr gekonnt."
    Quinn lachte und widmete sich wieder der Straße.
    „Tanzen Sie auch?" wollte Kelly von Quinn wissen.
    „Zwangsläufig, Shannon hat darauf bestanden. Aber wenn Sie von zwei linken Füßen sprechen wollen ..."
    „Shannon ist einsame Klasse", warf Doug von hinten ein. „Und mein altmodischer Bruder hat inzwischen auch gelernt, auf der Tanzfläche eine gute Figur zu machen."
    Kelly lächelte. Sie mochte die beiden Brüder und ihre launige Art, miteinander umzugehen. Sie schienen sich wirklich ausgezeichnet zu verstehen. Dadurch wurden Dougs harter Panzer, seine unbeugsame Entschlossenheit und seine von Zeit zu Zeit durchkommende Dickköpfigkeit etwas gemildert.
    Während der Fahrt wiesen beide Brüder Kelly immer wieder auf Sehenswürdigkeiten hin. Vieles kannte sie bereits, aber der Blick von der Umgehungsstraße über die Bucht war immer wieder umwerfend. Das Wasser kräuselte sich leicht, es würde ein klarer Tag werden. Obwohl es ein ganz normaler Wochentag war, waren viele Menschen zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, als ob sie alle Zeit der Welt hätten.
    Shannons und Quinns Haus lag in South Beach. Als sie ankamen, sprang Sam sofort aus dem Wagen. Er betrachtete den Garten, der nicht eingezäunt war, sofort als sein Revier und rannte aufgeregt auf und ab.
    „Es ist wirklich schön hier", sagte Kelly. „Bitte danken Sie Ihrer Frau, dass

Weitere Kostenlose Bücher