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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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mit sehr wenig Erfolg.«
    »Und währenddessen«, sagte der Pfarrer,
    »gruben seine Freunde in anderen Teilen des Landes überall massenhaft römische Funde aus.
    Ab und zu schickten sie ihm eine Kleinigkeit davon, sozusagen als Trostpreis.«
    »Er empfand diese Gesten als erniedrigend«, sagte Lilian. »Und darüber war er so vergrämt, dass er eines Tages in einem Wutanfall alles im Feld von Scrag End vergrub, zusammen mit ein paar Fundstücken, die er selbst gekauft hatte.
    Damit hoffte er, seinen eigenen Frust an einem Archäologen der Zukunft auszulassen.«

    »Was Cornelius nicht gerade als einen Menschen der Nächstenliebe dastehen lässt«, bemerkte der Pfarrer.
    »Aber dafür hatte er eine Druckmaschine«, sagte Lilian. »Das war ein weiteres Hobby von ihm. Er verfasste einen Artikel über seinen Streich, druckte zehn nummerierte Exemplare davon und schickte neun davon …« Sie sah ihren Mann an. »Tja, das wissen wir nicht, wohin er sie geschickt hat, nicht wahr, Teddy? Wir wissen nicht einmal, dass er sie weggeschickt hat.«
    »Vielleicht hat er sie sogar verbrannt«, ergänzte der Pfarrer.
    »Wir wissen aber, dass er das zehnte Exemplar jedenfalls behalten hat«, sagte Lilian, »denn letztes Jahr, als ich für meine kleine Chronik recherchierte, habe ich es gelesen. Und als Dr. Culver und sein Team gestern früh in Finch ankamen, zeigte ich Teddy diese Schrift.«
    »Es schien mir irgendwie grausam, die Hoffnung dieses Mannes an einem Sonntag zunichte zu machen«, sagte der Pfarrer, »aber gleich heute früh wollte ich ihm das Dokument ins Schulhaus bringen.« Er zeigte anklagend auf seine Schreibtischunterlage. »Hier hatte ich es hingelegt, mitten auf den Schreibtisch, damit ich es auch nicht vergaß.«

    »Ich habe gesehen, wie er es dort hingelegt hat«, fügte Lilian hinzu.
    »Aber als ich nach dem Frühstück hereinkam, war es verschwunden. Lilian hatte es nicht angerührt, ich auch nicht. Annie, unsere Putzfrau, war zwar vorbeigekommen, um ihren Lohn abzuholen, aber sie war nicht länger als fünf Minuten hier. Deshalb können wir nur zu dem Schluss kommen …« Der Pfarrer rüttelte wieder am Türgriff. »Jemand muss hier hereingekommen sein. Wir verschließen diese Tür niemals, und bei schönem Wetter lassen wir sie meist offen. Bisher haben wir uns nie Gedanken darüber gemacht, es war einfach nicht nötig.«
    Ungläubig starrte ich den Rücken des Pfarrers an. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie den Beweis hatten, dass es sich bei Dr. Culvers Funden um nichts weiter als einen Streich handelt?«
    »Den schriftlichen Beweis«, bestätigte Lilian.
    »Die Ironie an der Geschichte ist, dass Dr. Culver, wenn er wüsste, dass er einem archäologischen Schwindel auf den Leim gegangen ist, wahrscheinlich noch heute einpacken und abziehen würde.«
    »Und Sie glauben, dass jemand Cornelius Gladwells Druckschrift gestohlen hat?«, fragte ich.

    »Eine andere Erklärung gibt es nicht«, erwiderte der Pfarrer. »Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, warum jemand seine unsterbliche Seele aufs Spiel setzt, indem er ausgerechnet am Tag des Herrn einen Diebstahl begeht.«
    Ich trank meinen Tee aus, und zum zweiten Mal an diesem Tag hatte ich das Gefühl, dass ich etwas Stärkeres gebrauchen könnte. »Unglaublich«, sagte ich. »Ein Einbruch im Pfarrhaus und ein archäologischer Schwindel, und das hier in Finch. Und möchten Sie jetzt, dass ich versuche herauszufinden, wer das Dokument entwendet hat?«
    Der Pfarrer drehte sich abrupt um und geriet ins Taumeln, als ob ihm jemand einen Stoß versetzt hätte. »Um Himmels willen, nein!«, rief er.
    »Alles, bloß das nicht!«

5
    BILDETE ICH ES mir nur ein, oder hatte Adrian Culver tatsächlich ein altes Virus ausgebuddelt, von dem alle Menschen in Finch hysterisch wurden? Unsicher sah ich Lilian an, die ihren Mann zu seinem Sessel zurückgeführt hatte und ihm jetzt mit einem Stapel ErntedankfestEinladungen frische Luft zufächelte.
    »Sie wollen nicht wissen, wer Sie bestohlen hat?«, fragte ich.
    »Ich möchte nicht, dass es bekannt wird, dass wir bestohlen worden sind!«, rief der Pfarrer aus.
    Lilian legte die Einladungen auf das Kaminsims zurück. »Das Dorf ist wegen des Schulhauses ohnehin schon in zwei Lager gespalten. Die eine Hälfte steht geschlossen hinter den Ausgrabungen, die andere verteidigt das Dorffest. So traurig es ist, es steht praktisch Dr. Culver gegen Mrs Kitchen, und Teddy möchte die Feindseligkeiten nicht noch vertiefen, indem er alle

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