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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Rainey. »Emma sagte, ich brauche einen Hut, damit die Sonne mein Gehirn nicht weich kocht. Emma zeigt mir, wie man Unkraut ausreißt und Samen sät und alles gießt, weil es ein schrecklich trockener Sommer ist, und wenn wir nicht bald Regen kriegen, dann schrumpfen Emmas Kohlköpfe zusammen und sterben und sie auch !«
    »Ich glaube nicht, dass sie so schnell stirbt, Rainey«, sagte ich lachend. »Emma ist ziemlich zäh.« Ich sah zu dem immer noch verhängten Tearoom hinüber und fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis die Renovierung abgeschlossen war. Sally Pyne schuldete Emma mindestens einen Monat lang ein kostenloses Mittagessen dafür, dass sie Rainey beschäftigte, während der nagelneue RömerTearoom Gestalt annahm. »Wie geht’s denn deiner Großmutter?«
    »Gran tut der Rücken weh«, berichtete Rainey, »und ihre Knie tun weh und ihre Schultern und ihr Hals auch, weil …« Rainey unterbrach sich schuldbewusst und legte die Hand samt Gartenhandschuh auf den Mund. »Ich habe Gran doch versprochen, nichts zu erzählen.«
    Die Worte waren undeutlich, aber verständlich, und mein Misstrauen war entfacht. Feuchte Wiesen, so überlegte ich, waren nun mal nichts für ältere Gelenke. Vielleicht hatte unsere kleine Quasselstrippe auch zugehört, als ihre Großmutter und Christine Peacock über ein bestimmtes Ereignis sprachen, das in der Nacht zum letzten Sonntag heimlich draußen stattgefunden hatte?
    Ich biss mir auf die Zunge, um die nächstliegende Frage zurückzuhalten. Für die Buntings war ich bereit, so manches zu tun, aber dass ich ein kleines Mädchen dazu verleiten würde, seine Großmutter zu verraten, ging entschieden zu weit.
    »Wenn du es Gran versprochen hast«, sagte ich, »dann solltest du besser deinen Mund fest zumachen.«
    »Ich muss Emma helfen«, sagte Rainey, plötzlich wieder quicklebendig. »Wir wollen Töpfe mit ’santhemen bei der Hintertreppe vom Pfarrer hinstellen. Bis später!«
    Sicherheit durch Botanik – diese Verbindung sah Emma ähnlich, dachte ich, während Rainey in Richtung Saint George’s Lane verschwand.
    Eine Ansammlung von Blumentöpfen auf der Treppe zur Bibliothek würde sehr malerisch aussehen – und es schwerer denn je machen, dort heimlich im Dunkeln einzudringen.
    Dick Peacock war in den Pub zurückgegangen und hatte Grog sowie das verhüllte Schild mitgenommen. Geöffnet wurde erst um elf, also hätte ich den Wirt und seine Frau zwei Stunden lang für mich. Ein letztes Mal polierte ich die Keksdose mit meinem Blusenärmel, dann ging ich an die Tür und klopfte.
    Christine Peacock öffnete mir. Sie war eine hochgewachsene Frau um Mitte fünfzig mit heller Haut, strahlend blauen Augen und schulterlangem silberweißem Haar. Chris war beinahe so korpulent wie ihr Mann, aber sie trug ihre Körperfülle mit Leichtigkeit und kleidete sich, wie es ihr gefiel. Heute trug sie karierte Shorts und dazu ein knalliges, kirschrotes TShirt.
    »Guten Morgen«, sagte ich.
    »Wir machen erst um elf auf«, sagte Dick, der neben seine Frau getreten war.

    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich wollte auch nur mal kurz vorbeikommen und Sie grüßen. Ich bin eine Weile nicht im Pub gewesen, also dachte ich, ich komme … einfach mal … um …« Ich räusperte mich, verunsichert durch die ausdruckslosen Gesichter der Peacocks. »Ich war … voriges Jahr das letzte Mal hier«, fuhr ich zaghaft fort.
    Es war nicht gerade ein Ort, wo man während der Schwangerschaft häufig hinging. »Ich bin Lori Shepherd, die Frau von Bill Willis.«
    Christines Gesicht wurde tiefrot. Sie bedachte Dicks Hinterkopf mit einem Blick, der ihn hätte durchbohren können, und bellte: »Es tut Dick Leid. Nicht wahr, mein Lieber?«
    »Ja«, sagte Dick.
    »Und wenn er Ihrem Mann noch einmal dieses Teufelszeug in meinem Pub vorsetzt …«
    » Dein Pub«, sagte Dick beleidigt. » Teufelszeug? «
    »Aromatisierter Met, was soll man davon schon halten …« Christine schüttelte den Kopf.
    »Das ist doch genau so’n scheußliches Gebräu wie der Bananenwein, den du letzten Sommer gemacht hast.«
    Ich schluckte. »Bananenwein?«
    »Ein weniger erfolgreiches Experiment«, gab Dick mit großer Gelassenheit zu.

    Christine wandte sich an mich. »Wir haben uns bei Bill entschuldigt. Ich bin froh, dass Sie vorbeigekommen sind, jetzt können wir uns auch bei Ihnen entschuldigen.«
    »Danke, aber das ist nicht nötig«, versicherte ich ihr. »Ich weiß, wie schwer es ist, sich Peggy Kitchens Vorschlägen zu

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