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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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werden auf den Deckenbalken sitzen, wenn es sich erst mal herumspricht, dass Außerirdische in Finch gelandet sind!«

16
    »ICH WOLLTE ES Ihrem Mann erzählen, als er neulich abends hier war«, sagte Christine, als Dick an den Tisch zurückkam. »Ich wollte ihn fragen, ob ich es vor einem Richter beschwören müsse, dass ich die kleinen Biester gesehen habe.
    Aber da war er schon zu betrunken und konnte nicht mehr zuhören.«
    »Christine«, sagte ich vorsichtig, »sind Sie sich ganz sicher darüber, was Sie da gesehen haben?«
    »Absolut.« Christine kam hinter der Bar hervor und zog sich einen Stuhl an den Tisch heran.
    »Ich war spät am Sonntagabend noch mal mit Grog draußen«, fing sie an. »Der alte Junge hat in letzter Zeit Probleme mit seinem Wasserwerk, deshalb muss er öfter raus als sonst.« Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch und lehnte sich vor.
    »Grog und ich spazierten am Fluss entlang, unten auf der Wiese hinter dem Pfarrhaus. Der Vollmond ging auf, aber er war noch hinter den Bäumen verborgen, und über der Wiese lag dichter Nebel. Grog hatte gerade das Bein gehoben, da passierte es.« Sie machte eine dramatische Pause, dann beugte sie sich noch weiter vor. »So was hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Der Nebel über der Wiese wirbelte umher und wurde ganz hell, wie wenn ein Scheinwerfer ihn beleuchtete, aber diese Lichter« – sie deutete nach oben –, »die kamen vom Himmel.«
    »Vom Himmel«, wiederholte ich ernst.
    »Und da hab ich sie gesehen«, fuhr Christine fort, »aber nur ganz kurz und nur von hinten, dann waren sie verschwunden – puff – die Lichter und alles. Ich glaube, sie hatten gemerkt, dass ich sie beobachtete, und wollten mich näher heranlocken und mich in ihr Raumschiff ziehen, um dann Experimente mit mir zu machen.«
    Ich entschied, dass ein mitfühlendes Nicken die beste Antwort sei. Dick sah auf seine Hände und sagte nichts. Je lebhafter seine Frau wurde, desto schweigsamer war er. Er hatte nicht einmal auf das neue Schild geschaut.
    »Haben Sie denn etwas gehört?«, fragte ich.
    Christine runzelte die Stirn. »Mir war, als hörte ich so eine Art schnaufendes Geräusch wie bei einer Lokomotive, ehe der Himmel hell wurde, aber es ist schwer zu sagen, schließlich war es so nahe am Fluss, und überhaupt.«
    »Dann waren Sie also nahe genug, um ihre Gesichter zu sehen«, sagte ich.
    »Nein, war ich nicht«, erklärte Christine. »Ich habe mich aus dem Staub gemacht, so schnell Grog nur rennen konnte. Ich lief geradewegs zum Pub zurück und schloss die Tür hinter mir zu. Außerirdische können gefährlich sein, müssen Sie wissen. Ich habe viel über sie gelesen.«
    »Aber wenn Sie ihre Gesichter nicht gesehen haben«, sagte ich und sah an ihr vorbei auf das Schild, »wie können Sie dann wissen, wie sie ausgesehen haben?«
    »Jeder weiß doch, wie Außerirdische aussehen«, erwiderte sie. »Die Zeitungen sind voll davon.«
    Die Zeitungen sind voll von allem Möglichen, dachte ich, und nicht nur von Außerirdischen.
    »Es war kurz vor Mitternacht«, fuhr Christine fort.
    »Vor Mitternacht?«, wiederholte ich.
    »Ungefähr eine Viertelstunde davor«, sagte Christine. »Das weiß ich, weil ich auf die Uhr sah, als ich wieder hereinkam. Ich versuchte, Dick zu wecken, aber er schlief schon ganz fest.«
    »Chris erzählte es mir am nächsten Morgen«, sagte Dick leise, »und wir gingen zusammen zur Wiese hinter dem Pfarrhaus.«
    »Und da war es«, krähte Christine triumphierend. »Ein platt gewalzter Kreis im Gras, wo das Raumschiff gelandet ist.«
    »Es muss ein sehr kleines Raumschiff gewesen sein«, warf Dick ein, »denn der Kreis war höchstens drei Meter im Durchmesser.«
    »Auf die Größe kommt es nicht an«, sagte Chris entschieden. »Sondern darauf, welche Macht sie haben.« Sie verschränkte trotzig die Arme. »Ich weiß, was ich gesehen habe, Richard Peacock. Und ich weiß auch, dass wir mit den kleinen grünen Biestern ein Vermögen verdienen werden, wenn es sich erst mal herumspricht, dass sie hier in Finch waren. Unser Martin wird ein gutes Geschäft hier vorfinden, und dann kommt er bestimmt heim.«
    Grog winselte leise, und Christine stand auf.
    »Zeit zum Gassigehen«, sagte sie. »Sie erzählen es doch außer Bill niemandem, nicht wahr, Lori?
    Ich möchte, dass es eine Überraschung wird. Ich kann es gar nicht abwarten, Sally Pynes Gesicht zu sehen, wenn sie merkt, was sie da verpasst hat.«
    Mit einem Anflug von Mitleid sah ich zu, wie

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