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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Tages heimkommen und seiner Mutter und mir im Pub helfen, aber er scheint wohl Karriere zu machen. Jedenfalls habe ich aufgehört, auf ihn zu warten.« Grog legte seine schwere Schnauze auf Dicks Schuh, und Dick beugte sich hinunter, um ihn zu streicheln. »Wir können doch nicht erwarten, dass ein erfolgreicher junger Mann wie Martin in ein totes Nest wie Finch zurückkommt, oder?«
    »Vielleicht doch«, sagte Chris, die sich wieder über ihre Gläser beugte.
    Dick sah mit einer Spur Mitleid zu ihr hin
    über. »Vielleicht können wir’s noch mal versuchen«, sagte er leise. »Chris hat da ein paar neue Ideen.«
    »Überholen Sie deshalb den Pub?«, fragte ich.
    »Ich dachte, es sei eine allgemeine Verschönerungskampagne, wo Sally Pyne doch den …«
    Christine schnaubte verächtlich. »Sally Pyne würde eine gute Idee nicht mal erkennen, wenn sie davon in ihren dicken Hintern gebissen würde. Sie denkt mehr an ihre Taille – soweit sie eine hat – als daran, was fürs Dorf gut ist.«
    »Also, Chris«, protestierte Dick, »wenn Sally mit ihrem Laden jetzt einen auf römisch machen will, dann ist das allein ihre Sache und geht uns nichts an.«

    »Ihr Geschäft geht den Bach runter, das ist ihr Problem«, sagte Chris gereizt. »Sie ist dämlich, wenn sie glaubt, dass Dr. Culver Touristen nach Finch bringen wird.« Sie rümpfte verächtlich die Nase. »Der mit seinem Rumwühlen im Dreck.«
    »Vielleicht entdeckt er etwas Wichtiges«, gab Dick zu bedenken.
    »Römische Ruinen?«, spottete Chris. »Wozu braucht Finch römische Ruinen? Schließlich gibt es Cirencester und Chedworth und Crickly Hill, und keines davon weiter als sechzig Kilometer von hier entfernt«, fuhr sie fort, indem sie drei der bekannteren Ausgrabungsstätten in den Cotswolds nannte. »Glaubst du wirklich, dass Dr.
    Culvers Drecklöcher damit konkurrieren können?«
    »Man muss schließlich irgendwo anfangen«, wandte Dick ein.
    »Das tue ich ja grade«, sagte Christine. »Aber ich schaue nicht zurück wie die dicke Sally. Ich schaue in die Zukunft.« Sie hob eines der Bierglä
    ser und betrachtete es eingehend, ehe sie einen weiteren Tropfen Speisefarbe hineinfallen ließ. »Was meinen Sie, Lori, welche Farbe hat der Mars?«
    Auf diesen abrupten Themenwechsel war ich nicht ganz vorbereitet. Ich schluckte. »Sie meinen den Planeten Mars?«

    »Richtig.« Christine stützte das Kinn auf die Hand und sah mich grüblerisch an. »Welche Farbe, würden Sie sagen, hat der Mars? Von hier aus gesehen, meine ich, mit unseren eigenen Augen.«
    »Ja …« Ich kratzte mich am Kopf. »Ich würde es vielleicht als … ein glitzerndes Granatrot beschreiben. Bei klarem Himmel«, fügte ich schnell hinzu.
    »Oh, das ist toll, das ist wirklich toll«, sagte Christine begeistert. »Das können wir in die Broschüre schreiben, Dick. Red Planet Special – ein glitzerndes , granatrotes Bier mit einem Geschmack , der nicht von dieser Welt ist . Das klingt doch super.«
    »Das tut’s«, gab Dick zu und starrte auf den unteren Knopf seiner schwarzen Brokatweste.
    Ich sah von seinem Gesicht auf die Reihe der roten, schäumenden Biergläser. »Entwickeln Sie ein neues Bier?«
    Christine stellte sich gerade hin und nahm die Schultern zurück. »Wir entwickeln mehr als das, nicht wahr, Dick? Zeig Lori das neue Schild, das ich gemalt habe.«
    Dick stand schwerfällig auf und ging gehorsam zu dem Schild, das er bei der Tür abgestellt hatte. Er holte ein Taschenmesser aus der Weste und schnitt die Schnur durch, mit der die Sackleinwand verschnürt gewesen war. Als das Tuch herunterrutschte, warf er mir einen kurzen, verlegenen Blick zu, und ich ahnte Schreckliches.
    »Na, was sagen Sie jetzt?«, fragte Christine.
    »Das macht doch was her, wie? Das wird die Kundschaft anziehen, das sollen Sie mal sehen.
    Und dann wird unser Martin einen Grund haben, nach Hause zu kommen.«
    Das neue Schild für Peacocks Pub zeigte zwei Köpfe auf dunklem Hintergrund. Der auf der einen Seite war etwas größer geraten als der andere, aber abgesehen davon waren sie identisch: haarlos, die Gesichter dreieckig zart geschnitten, mit Riesenaugen, einer Nase wie eine Steckdose und einem schmalen Schlitz als Mund. Sie trugen dunkelbraune Kapuzen und hatten eine blasse, graugrüne Gesichtsfarbe.
    »Die grünen Männer …«, laut las ich den neuen Namen des Pubs.
    »Richtig«, sagte Christine triumphierend.
    »Das wird mehr Touristen anlocken als römische Ruinen oder das Erntedankfest. Die Leute

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