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Tante Dimity und der Fremde im Schnee

Tante Dimity und der Fremde im Schnee

Titel: Tante Dimity und der Fremde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Männer während des Krieges so hoch ausgezeichnet wurden. Ich werde die Liste mit den Orden ins Internet stellen, vielleicht erkennt sie jemand und kann uns sagen, wem sie gehören. Vorausgesetzt natürlich, dass sie alle ein und demselben Mann verliehen wurden.«
    »Einen Versuch ist es wert«, sagte ich. Emma wollte sich erheben, aber ich legte ihr schnell meine Hand auf den Arm. »Emma, meine liebste und beste Freundin«, flötete ich. »Könntest du mir noch einen weiteren Gefallen tun?«
    Emma beobachtete mich misstrauisch.
    »Kommt darauf an.«
    »Ich habe William versprochen, ihn heute bei der abendlichen Probe zu vertreten«, informierte ich sie. »Und ich hoffte, du würdest dich als vollkommener Engel erweisen und auf die Zwillinge aufpassen. Es ist nur für zwei Stunden, und wenn du kommst, sind die Jungen schon gebadet und stecken in ihren Schlafanzügen.«
    »Ich soll auf deine Kinder aufpassen?« Emma stand vor Staunen der Mund offen. Sie hatte ihre Stiefkinder stubenrein und einigermaßen selbst-ständig geliefert bekommen und behauptete, keinerlei erkennbare mütterlichen Instinkte zu besitzen.
    »Entweder das oder du verbringst den Abend bei der Probe … mit Peggy Kitchen«, sagte ich und klimperte mit den Wimpern.
    »Ich würde nur allzu gerne auf die Zwillinge aufpassen«, sagte Emma ehrlich. »Und wenn ich in der Klemme stecke, kann mich Derek immer noch raushauen.«
    Ich seufzte erleichtert und umarmte Emma.
    Emmas Ehemann wusste alles über kleine Kinder, was es zu wissen gab. Mit ihm in der Hin-terhand würde Emma einen friedvollen, stress-freien Abend erleben.
    Ich bezweifelte, dass das auch für mich galt.

12
    FINCH FUNKELTE AN diesem Abend wie ein billiges Halsband von der Resterampe. Jedes Gebäude am Platz war von Lichtern in Form von Feen umrahmt, eine Imitation der alljährlichen Beleuchtung bei Harrod’s, und garstige Girlanden wanden sich um die Bäume. Die Chorknaben vor dem Pub schwankten im eisigen Wind wie Betrunkene, und Sally Pynes Weihnachtsmannköpfe grinsten lüstern aus dem dunklen Fenster der Teestube. Nur dem wahnsinnig dreinblickenden Weihnachtsmann von Peggy Kitchen tat die Dunkelheit gut, in den Schatten sah er ein kleines bisschen weniger gefährlich aus.
    Jedes Geschäft am Platz schien bereits geschlossen zu haben, aber dafür war das Schulhaus lebendig geworden. Das Licht strömte aus den gotischen Fenstern, und aus dem schmalen Schornstein stieg Rauch auf. Die kalten Tage nach dem Schneesturm hatten für eine dicke Eisschicht auf dem Schulhof gesorgt, aber Mr Barlow hatte viele Eimer mit Sand über die so harmlos scheinende Glätte gekippt: Die Show konnte stattfinden. Der pensionierte Mechaniker stand in der Tür und bewunderte seine Arbeit. Buster, sein lebhafter Terrier, bellte zur Begrüßung, als ich ankam.
    Ich beugte mich herab und streichelte Buster unterm Kinn, dann richtete ich mich auf und lauschte mit einem Ohr den Geräuschen, die aus dem Inneren des Schulgebäudes drangen. »Ich schätze mal, dass jeder alles stehen und liegen gelassen hat, um bei der Probe dabei zu sein, was?«
    »Da schätzen Sie richtig«, antwortete Mr Barlow und begleitete mich in die Garderobe. »Die Geschäfte werden wohl erst wieder aufmachen, wenn sie mit dem verflixten Stück fertig sind.«
    Er stellte den Sandeimer auf einen Stuhl und schloss hinter uns die Tür. »Ich hoffe, William geht’s besser. Und was ist mit dem Burschen, den Sie in Ihrer Auffahrt gefunden haben? Er hat’s noch gepackt, hab ich gehört.«
    Ich dankte Mr Barlow für sein Interesse und erstattete einen allgemeinen Gesundheitsbericht.
    Willis senior nieste nicht mehr so viel, aber ein oder zwei weitere Tage im Bett würden ihm nicht schaden. Kit Smith war noch immer ohne Bewusstsein.
    »Der arme Kerl.« Mr Barlow schüttelte den Kopf und deutete auf das ehemalige Klassenzimmer, das heute als allgemeiner Versammlungsort benutzt wurde. »Am besten gehen Sie rein und spielen Ihre Rolle. Wenn Sie mich fragen, wächst das Stück Mrs Bunting ganz schön über den Kopf. Sally Pyne, Christine Peacock und Peggy Kitchen spielen die drei Weisen aus dem Morgenland – mit falschen Bärten!«
    »Sie hat eben nicht genug männliche Freiwillige gefunden«, erinnerte ich ihn. »Machen Sie denn mit?«
    »Ich bin der Beleuchter«, antwortete Mr Barlow. »Mich bringen sie nicht dazu, auf einer Bühne herumzustolzieren wie …« Er brach mitten im Satz ab und errötete bis unter die Haarspitzen. »Nicht, dass

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