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Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Titel: Tante Dimity und der skrupellose Erpresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Rebhuhn fertig geworden?
    »Ich habe die Gelenke mit dem Messer durchgetrennt, wie du es mir geraten hast, und die Schenkel lösten sich wie von selbst.« Ich runzelte die Stirn. »Was glaubst du, warum will sich Simon mit mir in der Bibliothek treffen?«
    Ist das nicht offensichtlich , meine Liebe? Du sollst ihm dabei helfen , die Bücher zu finden , die der anonyme Briefschreiber zerschnitten hat , um an seine Buchstaben zu kommen .
    Darauf hätte ich natürlich auch selbst kommen können, aber dann fiel mir ein, dass ich etwas durcheinander war, als ich den Rosengarten verließ.
    Es scheint , als würde unser Urlaub auf Hailesham Park genauso abenteuerlich , wie du vorausgesagt hast . Du musst mir versprechen , deine Nachforschungen mit äußerster Vorsicht durchzuführen . Anonyme Briefschreiber sind selten ausgeglichene Charaktere . Wenn unserer bemerkt , dass du mit Simon paktierst , bist du vielleicht auch in Gefahr .
    Ihre Warnung erregte meine Neugier. »Hat dir irgendwann mal jemand einen Drohbrief geschickt, Dimity?«
    Ja , einmal , vor langer Zeit . Wer Geld hat , lebt mit dieser Gefahr .
    Ich nickte nachdenklich. »Was hast du damals unternommen?«
    Ich habe den Brief an Scotland Yard weitergegeben . Sie haben nicht herausgefunden , wer der Absender war , ich schon .
    Fasziniert richtete ich mich auf. »Und wer war es?«

    Eine meiner engsten Vertrauten , eine Assistentin . Sie machte den Fehler , die Briefe aus einem Bericht des Westwood Trust zusammenzusetzen .
    Die Schriftart war ungewöhnlich , und es gab nur wenige Menschen , denen der Bericht zugegangen war . Es gelang mir recht schnell , die Identität der Übeltäterin aufzudecken .
    »Hast du sie der Polizei übergeben?«, fragte ich.
    Ich hatte keine andere Wahl . Sie schien gestört , auf eine gefährliche Weise . Und deshalb möchte ich , dass du auf der Hut bist , Lori .
    »Ich bin vorsichtig«, versprach ich.
    Und nun schlage ich vor , dass du das Licht löschst und schlafen gehst . Morgen musst du ausgeruht sein .
    »Gute Nacht, Dimity.«
    Schlaf gut , mein Liebes .
    Ich wartete noch, bis die Worte auf dem Papier verblassten, dann legte ich das Buch auf den Nachttisch, setzte Reginald daneben, schlüpfte unter die Decke und machte die Lampe aus. Ich lehnte mich gegen die Kissen und betrachtete die Wand, die mein Zimmer von dem Simons trennte.
    Ich war froh, dass er mir den Drohbrief gezeigt hatte. Eigentlich hatte ich Derek beschützen sollen, aber die Aussicht, eine aktive Rolle in Simons Angelegenheiten zu übernehmen, behagte mir noch mehr. Der Verdacht, dass ein Verrückter – oder eine Verrückte – im Haus umherging, verursachte mir einen wohligen Schauer.
    Wer könnte es sein?, fragte ich mich. Wer hasste den sympathischen Simon so sehr, dass er versuchte, ihn vom großen Fest der Vereinigung zu vertreiben?
    Dereks Name war der erste, der mir einfiel.
    Mein Freund schien seinen Cousin nicht sonderlich zu mögen, und er hatte einen Grund, ihn abzulehnen. Derek war der Sohn des Earls, aber ungeliebt und entfremdet, Simon war dessen Liebling. Vielleicht stellte er in Dereks Augen eine potentielle Bedrohung der Erbschaft dar.
    »Nein, Reg, Derek kann es nicht sein«, sagte ich mit einem Blick auf meinen rosafarbenen Hasen. »Er ist nicht verschlagen genug. Ich kann mir vorstellen, dass er Simon eins auf die Nase geben würde, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er an einem Tisch sitzt und Buchstaben für einen Drohbrief ausschneidet. Es muss ein anderer sein.«
    Könnte Claudia die Übeltäterin sein?, fragte ich mich. Es war schwer sich vorzustellen, dass die einfältige Frau etwas Komplizierteres plante als einen Einkaufsbummel, aber vielleicht hatte sie ja verborgene Talente.
    Dann gab es noch Oliver, den schüchternen jüngeren Bruder, der in Simons Schatten aufgewachsen war. Jemand, der permanent übersehen, ignoriert und als der ewig Zweitbeste abgestempelt wird, mag aus Frustration irrwitzige Vorstellungen entwickeln. Vielleicht hatte Oliver die Last nicht mehr tragen können. Vielleicht hatte er beschlossen, endlich einmal im Rampenlicht zu stehen und Simon in den Schatten zu stellen.
    Oliver kam eindeutig in Frage.
    Zu guter Letzt gab es da noch Gina. War sie es leid, dass ihr Gatte ständig fremden Frauen seinen Arm – und wer weiß was sonst noch –
    anbot? Hatte sie ihm den Brief geschickt, um sich an ihm zu rächen? Oder wandelte jemand über die Flure Haileshams, von dem wir noch gar nichts wussten?
    Ich zog mir

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