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Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Tante Dimity und der skrupellose Erpresser

Titel: Tante Dimity und der skrupellose Erpresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Zimmer und machte mich bereit zum Schlafengehen.
    Erst als ich die Nachttischlampe anmachte, sah ich die langstielige Rose auf dem Kissen, auf einem Zettel mit Bills vertrauter Handschrift: Es tut mir leid , dass ich heute Mittag so grob zu dir war , meine Liebe . Wenn diese verfluchte Angelegenheit vorbei ist , mache ich es wieder gut , das verspreche ich dir .
    Ich spürte, wie mir beim Lächeln die Tränen in die Augen traten. Es kam mir mittlerweile lä cherlich vor, dass ich meinem großherzigen Ehemann unterstellt hatte, auch nur an eine Affäre mit einer so herzlosen Person wie Gina zu denken. Derek hatte Recht gehabt. Bill zog die warmherzige Sorte vor.
    Bills Nachricht war Balsam für meine Seele, aber in meinem Kopf herrschte noch immer das Chaos. Ich wusste nicht, wie ich Nell gegenübertreten sollte oder wie ich Derek die Nachricht beibringen sollte, dass seine geliebte Tochter dringend eine Therapie brauchte. Zum Trost drückte ich Reginald an mich und schlug das blaue Buch auf.

14
    »DIMITY?«, FRAGTE ICH. »Hast du Zeit?«
    Ein Gefühl der Ruhe ergriff Besitz von mir, als sich Dimitys altmodische Handschrift über die Seite schnörkelte.
    Für dich habe ich immer Zeit , meine Liebe , aber du hattest heute wohl sehr wenig davon , wenn du deinen Tag erst zu dieser ungewöhnlich späten Stunde beendest . Ich nehme an , die Jagd nach dem Briefschreiber schreitet stetig voran?
    Du musst mir alles erzählen .
    Ich warf Reginald einen Blick zu und runzelte die Stirn. Wo sollte ich anfangen? Selbst wenn ich auf einiges verzichtete, Jim Huang, den wahren Derek Harris, das verbannte Kindermädchen unseres Dereks, Emmas gute Nachrichten – deren Inhalt ich nach wie vor noch nicht kannte –
    sowie einige weitere nebensächliche Begebenheiten, selbst dann blieb immer noch ein ganzer Berg von Material übrig, den ich abtragen musste. Ich beschloss etwas zweifellos Gewagtes – ich würde am Ende beginnen und mich bis zum Anfang zurückarbeiten.
    »Es ist Nell«, verkündete ich. »Nell hat die Drohbriefe geschrieben. Sie versucht zu verhindern, dass Simon anstelle von Derek Lord Elstyns Erbe wird.«
    Die Pause, die folgte, war so lang, dass ich mich schon fragte, ob Dimity die Tinte ausgegangen war. Aber als ihre Handschrift wieder auftauchte, flossen die Buchstaben flüssig und ohne Zögern über das Papier.
    Hat heute die Sonne zu stark geschienen , meine Liebe? Bist du ohne Kopfbedeckung zu lange im Freien gewesen? Hast du , um es kurz zu sagen , einen Sonnenstich? Ich weiß , dass du zu voreiligen und gewagten Schlüssen neigst , aber dieses Mal hast du dich selbst übertroffen , Lori .
    Nell könnte niemals so tief sinken , als dass sie jemanden auf solch schändliche und gemeine Weise bedrohen würde . Dazu ist ihre Selbstbeherrschung zu groß .
    »Wo war denn ihre Selbstbeherrschung, als sie Kit diese Liebesbriefe geschrieben hat?«, wandte ich ein.
    Irrelevant . Ich kenne keine Frau , die noch rational denken kann , wenn sie frisch verliebt ist , und Nell hat die Fassung längst wiedergefunden .
    Traurig schüttelte ich den Kopf. »Ich fürchte, sie hat sie schon wieder verloren.«
    Dann gibt es da noch das nicht ganz unwichtige Argument des Erstgeburtsrechts . Die Erbschaftsgesetze in diesem Land sind außerordentlich streng . Es wäre kein leichtes Unterfangen für Simon , an Dereks Stelle zu treten .
    »Oliver ist der Meinung, dass daran bereits gearbeitet wird«, sagte ich. »Vergiss nicht, Dimity, Derek hat seinen Namen geändert und sich zwanzig Jahre von der Familie ferngehalten. Oliver glaubt, dass ein guter Anwalt durchaus Gründe für eine Enterbung finden könnte, und Gina ist nicht nur eine gute Anwältin, sondern auch Simons Ehefrau. Sie hat sicher maßgebliches Interesse daran, Derek vor die Tür zu setzen.«
    Aber Nell hat es gar nicht nötig , zu solch hinterlistigen Maßnahmen zu greifen . Edwin hat jeder ihrer Launen nachgegeben , sobald sie alt genug war , welche zu haben . Wenn Nell ihren Großvater beeinflussen wollte , bräuchte sie nur mit ihm zu sprechen .
    »Simon ist schon länger da als Nell«, sagte ich schroff. »Außerdem ist er ein Mann, ein verheirateter Mann mit einem Sohn. Er ist bereit, hier und jetzt anzutreten. Ich kann verstehen, warum Nell eine Bedrohung in ihm sieht.«
    Vermutungen sind keine Beweise , meine Liebe . Kannst du deine weitreichenden Anschuldigungen irgendwie belegen?

    Ich lehnte mich zurück und legte Dimity meine Argumentationskette vor, auch um mich

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