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Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Titel: Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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sein, aber das ist doch toll, finden Sie nicht? Walter hat das Aussehen wie auch den Namen von seinem Groß vater, und eines Tages wird er auch sein Geschäft führen, was für ihn wirklich wunderbar ist. Soll ich noch Kekse holen?«
    Das war eine eigenartige Frage, da Gabriel und ich jeweils nur einen Keks gegessen hatten und Mrs Pollard keinen einzigen, doch ich tat so, als hätte ich nichts bemerkt. »Nein, danke«, antwortete ich.
    »Sie haben vorhin gesagt, dass Kenneth mit dem Geld anderer Leute Investitionen …«
    Mrs Pollard unterbrach mich. »Er hat unten angefangen und sich hochgearbeitet, wie es so schön heißt. Ich bewundere Menschen, die bereit sind, Überstunden zu leisten. Das Haus ist das Hoheitsgebiet der Frau, wie ich immer sage, und das des Mannes ist das Büro. Jeder sollte an dem Platz bleiben, den Gott für ihn vorgesehen hat. Kenneth hat seine Familie immer gut versorgt, und was kann eine Frau mehr verlangen? Ich finde, wir alle könnten frische Kekse vertragen, Sie nicht auch?
    Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause.«

    Gabriel und ich nickten höflich, während Mrs Pollard sich den Teller mit den Keksen schnappte und mit wie die Flügel eines vielfarbigen Vogels flatterndem Umhang in die Küche rauschte.
    »Puh«, stöhnte Gabriel und ließ sich gegen die Lehne seines Sessels sinken. »Ich weiß nicht, wie’s dir geht, aber ich bin erschöpft.«
    »Ich wette tausend Pfund, dass sie in der Küche eine halb leere Wodkaflasche stehen hat«, flüsterte ich.
    »Und ich wette zehntausend Pfund, dass sie mehr als halb leer ist«, konterte Gabriel. »Wenn diese Frau nüchtern ist, bin ich ein Versicherungsvertreter.«
    »Sollen wir ihren Zustand wirklich ausnutzen?«, fragte ich besorgt. »Vielleicht sollten wir ein andermal wiederkommen.«
    » Wir haben sie ja nicht betrunken gemacht, Lori. Und wir nehmen ihr auch nichts weg, außer ein paar Informationen, die sie uns nur zu bereitwillig gibt. Wahrscheinlich wäre sie sogar verletzt, wenn wir so bald gingen. Ich denke, sie ist froh um Gesellschaft.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ein Trauerspiel ist das!«
    »Das stimmt, aber sie ist auch ein Glücksfall für uns, und ich habe die Absicht, das Beste daraus zu machen.«

    Unser Glücksfall kam wieder in den Wintergarten geschwebt. Diesmal trug sie ein hoch mit Petit Fours beladenes Tablett vor sich her, das sie feierlich auf dem Kaffeetisch platzierte. In Anbetracht ihres angeheiterten Zustands war sie erstaunlich stabil auf den Beinen, doch plötzlich plumpste sie ziemlich abrupt in ihren Sessel und starrte mit leerem Blick zum aufgeweichten Garten hinaus, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder uns zuwandte.
    »Bitte.« Sie zeigte mit ausladender Geste auf den Berg von Petit Fours. »Verwöhnen Sie sich. Ich habe so selten die Gelegenheit, Gäste zu bewirten.«
    Gabriel nahm einen der kleinen Kuchen, biss hinein und nickte anerkennend. Sobald er hinuntergeschluckt hatte, nahm er die Befragung wieder auf. »Sie wollten uns eben sagen, wo Kenneth gearbeitet hat.« Es bereitete ihm eindeutig keine Schuldgefühle, seine Kronzeugin dorthin zu lenken, wo er sie haben wollte.
    »Wissen Sie das denn nicht?«, fragte Mrs Pollard. »Ich dachte, jeder wüsste, wo Kenneth arbeitet. Er war der aufgehende Stern des Unternehmens, auch wenn er sein Licht klugerweise unter den Scheffel gestellt hat. Es zahlt sich nicht aus, den Chef zu übertrumpfen.«
    »Welche Firma war das?«, setzte Gabriel nach.
    »Walters Firma natürlich«, zwitscherte Mrs Pollard fröhlich. »Wo sonst würde Kenneth arbeiten?
    Er hat unten angefangen und es weit gebracht, wie man so sagt. Und er hat die Tochter des Chefs geheiratet. Damals war er noch weit unten auf der Karriereleiter, aber als er erst mal Dorothy an der Angel hatte, ging’s steil nach oben, und er ist Gebietsleiter für die Midlands geworden. Der liebe Kenneth ist ja so ein gewitzter Mann.«
    Gabriel beugte sich vor. »Wir wissen, dass Kenneth in der Firma seines Schwiegervaters beschäftigt war, Mrs Pollard, aber wir kennen den Namen der Firma nicht. Erinnern Sie sich zufällig, wie sie hieß?«
    Mrs Pollard gebot ihm mit an die Lippen gepressten Fingern Schweigen. »Über Kenneths Arbeit darf ich nichts sagen. Vertraulich, Sie verstehen. Ganz wichtige Sache, der Schutz der Kunden.
    Kam meistens erst spät in der Nacht heim. Voll damit ausgelastet, seine Kunden zu schützen. Flei ßiger Mann, der liebe Kenneth, und so stolz auf Dorothy.«
    Der letzte Ausflug unserer Gastgeberin

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