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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Picknickpäckchen und nahm plötzlich einen begehrlichen Ausdruck an. »Ich weiß ja, dass es ein bisschen früh fürs Mittagessen ist, aber einen kleinen Snack zwischendurch könnte ich ganz gut vertragen. Es macht ziemlich hungrig, über die eigenen Missgeschicke zu berichten.«
    Ich öffnete mein Paket und verteilte Sandwiches, während Damian die große Thermoskanne aus dem Rucksack zog und für uns alle heißen Tee einschenkte. Cook hatte sich mächtig ins Zeug gelegt. Das waren keine Sandwiches aus dünnem Toastbrot, wie sie uns gestern zum Tee gereicht worden waren, sondern dicke Scheiben selbstgebackenen und äußerst herzhaften Brotes, belegt mit geräuchertem Schinken, nussigem Kä se und kaltem Hühnchen. Nach Kaviar fragte niemand, aber die eingelegten Gurken und das Mango-Chutney stellten eine willkommene Ergänzung dar.
    Ich teilte mir ein riesiges Sandwich mit Damian, wohingegen Peter und Cassie je eines vertilgten, sich tüchtig beim Chutney bedienten und das Glas mit den Essiggurken ganz leerten.
    »Gibt es bei Mrs Muggoch denn nichts zu essen?«, fragte ich.
    »Nicht genug«, meinte Peter und schluckte einen mächtigen Bissen hinunter. »Seit wir hier sind, wandern wir die ganze Insel ab. Da bekommt man einen Mordshunger.«
    Während sie ihre Brotzeit vertilgten, sorgte ich dafür, dass der Tee strömte. Damian verließ bald die windgeschützte Fläche, um den Blick über den halb versunkenen Küstenweg und die Umgebung schweifen zu lassen. Wenig später kehrte er zurück und meldete, dass die Luft – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne – rein war.
    Nachdem sie vierzig Minuten lang ordentlich reingehauen hatten, waren Peter und Cassie schließlich satt. Sie halfen mir dabei, die Abfälle einzusammeln und in den Rucksack zu stopfen, dann lehnten sie sich mit einem wohligen Seufzen gegen ihre Felsbrocken.
    »Da wir jetzt deine Neugier befriedigt haben, Lori«, erklärte Peter, »bist jetzt du an der Reihe, die unsere zu befriedigen.«
    Mit einem Schlag schien sich der sonnige Tag zu verdunkeln und die kühle Luft noch kälter zu werden. Die sich am Strand brechende Brandung tönte plötzlich unerträglich laut in meinen Ohren, und die Schreie der über uns schwebenden Möwen klangen wütend und unheimlich. Kurz hatte ich eine Ruhepause von meiner Angst genossen, doch jetzt war sie zurückgekehrt, und ihre eisige Hand schloss sich um mein Herz.
    »Lori«, ermunterte mich Peter, »bist du hier auf Urlaub?«
    »Nicht mal ansatzweise«, antwortete ich und erzählte ihm alles. Wenn Damian Einwände erhoben hätte, hätte ich ihn nicht zu Wort kommen lassen. Ich hatte gar keine andere Wahl, als Peter die Wahrheit zu sagen. Er kannte mich so gut, dass er mich bei einer Lüge ertappt hätte, sobald sie über meine Lippen gedrungen wäre.
    »Oh, Lori …«, murmelte Peter, als ich geendet hatte. Er hatte die Knie wieder bis an die Brust angezogen und beugte sich nun mit vor Sorge angespannter Miene vor. »Das tut mir so schrecklich leid. Du musst ja die Hölle durchleben.«
    »Nur wenn ich mir erlaube, daran zu denken«, erwiderte ich mit einem schwachen Grinsen.

    »Können wir irgendwas für Sie tun?«, fragte Cassie.
    »Ja«, schaltete sich Damian abrupt ein. »Ihr könnt die Augen offen und den Mund geschlossen halten.«
    »Seien Sie nicht albern!«, blaffte Peter. Plötzlich loderte der Jähzorn seines Großvaters in seinen blauen Augen. »Hier stehen Leben auf dem Spiel, Mann! Glauben Sie wirklich, wir würden das auf die leichte Schulter nehmen?«
    »Nein«, antwortete Damian betreten. »Ihr natürlich nicht. Ich bitte um Entschuldigung.«
    »Geht schon in Ordnung.« Peters Zorn hatte sich genauso schnell gelegt, wie er aufgebraust war. »Sie sind hier, um Lori und die Jungs zu schützen. Das verstehe ich gut.«
    Damian zog einen kleinen Notizblock und einen Stift aus seiner Brusttasche, kritzelte ein paar Ziffern auf das oberste Blatt und reichte es Peter. »Das ist meine Handynummer. Bitte ruft mich an, falls euch etwas Ungewöhnliches auffällt.«
    »Und das ist die meine.« Peter schrieb seine Nummer auf die freie Hälfte des Zettels und trennte sie sorgfältig ab. »Falls Sie jemand brauchen, der mit Hand anlegt. Für Lori würde ich alles tun.«

    »Wir haben übrigens schon was gesehen«, sagte Cassie in beiläufigem Ton. »Etwas, das vielleicht nicht ganz gewöhnlich war, meine ich.«
    Damians Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Was habt ihr bemerkt?«
    »Im Westen liegt eine kleine

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