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Tanz der Engel

Tanz der Engel

Titel: Tanz der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Itterheim , Diana
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beisammenstanden wie eine Schar Hühner, die lästerte – sicher über mich.
    Als sie begriff, dass Aron sie ausgesucht hatte, um mit mir zu üben, gefror ihr Strahlen. Grenzenlose Abneigung traf mich – und mein Dämonenerbe. Bestimmt hätte sie mich am liebsten erwürgt und zu Asche verbrannt.
    Ich presste meine Handflächen zusammen und beruhigte meinen rotierenden Magen. Es war genau das, was alle erwarteten: dass ich ausflippte und zur Bestie wurde. Doch so zu werden wie Christopher stand als Allerletztes auf meiner Liste.
    Der Gedanke an Christopher weckte sämtliche Gefühle, die ich – zumindest am Tag – so meisterhaft verdrängte. Zu wissen, dass er in einem modrigen Verlies gegen sein Schattenwesen kämpfte, war für mich tausend Mal schlimmer als meine eigene Verwandlung. Ich hatte ihn, aber er hatte niemanden, der ihm beistand. Meine Liebe war nicht stark genug, um ihn zu erreichen. Sie war ebenso mangelhaft wie alles andere an mir.
    Ich wich Susans frostigem Blick aus, als sie sich zu mir setzte, und starrte zu Boden. Sie sollte nicht sehen, wie dünn meine Schutzhülle war. Kassandra Klar vervollständigte den inneren Zirkel. Sie stürzte sofort auf mich zu, als sie mich entdeckte.
    »Linde. Unsere neueste Racheengelanwärterin «, begrüßte sie mich vor versammelter Mannschaft. Für sie stand fest, dass ich nicht zum Engel taugte – was sie natürlich nicht für sich behielt. »Wir wollen heute ein wenig darüber erfahren, was in so einer selts… -tenen Art von Engel steckt.«
    Sie wollte seltsam sagen. Nicht nur ich bemerkte den Versprecher. Doch das war nicht der eigentliche Grund, warum sich meine Nackenhaare aufstellten. Kassandra Klar meinte das wörtlich. Sie wollte den Engelschülern demonstrieren, was in mir schlummerte.
    Aron schnappte meine Handgelenke, noch bevor ich den Entschluss fassen konnte, davonzulaufen.
    »Du wirst lernen, es zu ertragen, gemustert zu werden«, flüsterte er mir ins Ohr. »Ich würde dich nur ungern die ganze Stunde über dazu zwingen müssen.« Er lockerte seinen Griff, als er merkte, dass ich mich nicht widersetzte. Es gab niemanden, zu dem ich fliehen konnte – nicht einmal einen Ort, der mir Sicherheit bot. Ich war auf mich allein gestellt in einer Welt, die mich nicht mochte.
    Die Engelschüler saßen im Kreis um uns vier und warteten gespannt, was als Nächstes passieren würde. Aron hatte rechts und Frau Klar links von mir Platz genommen. So konnten sie mich – falls ich austickte – am schnellsten überwältigen.
    »Susan, wie in der letzten Stunde versuchst du, hinter die vordergründigen Gedanken zu blicken. Also nicht das, was sie gerade denkt, zu durchschauen, sondern das, was sie plant.«
    Susan nickte und wartete. Da ich nicht reagierte, schnauzte Frau Klar mich umgehend an.
    »Linde! Schläfst du wieder?! Gib Susan deine Hände!«
    Anstatt sie Susan entgegenzustrecken, verbarg ich sie hinter meinem Rücken – ein Reflex, den ich mir angewöhnt hatte, um neugierigen Musterungen oder schmerzhaften Untersuchungen zu entgehen. Doch heute blieb mir die öffentliche Zurschaustellung nicht erspart – ein Blick auf Aron genügte.
    Langsam streckte ich Susan meine Finger entgegen. Sie zitterten, aber ich schämte mich nicht für meine Schwäche.
    Susan ließ mich zappeln. Meine Unsicherheit nahm ihr die Angst. Ich gönnte ihr diesen Triumph. Vielleicht änderte das ihre Meinung über mich. Kurz bevor ich glaubte, die Blicke, die meine Hände anstarrten, als wären sie tödliche Waffen, nicht länger ertragen zu können, griff sie zu. Ihre Berührung war sanft – ganz anders als erwartet –, was nicht bedeutete, dass sie mir verzieh, zu sein, was ich war. Ihr ganzer Körper war angespannt, selbst ihre blauen Augen hatten einen eisigen Farbton angenommen. Doch ich konnte nicht nur Ablehnung, sondern auchWut in ihnen entdecken. Nicht, weil es etwas Unberechenbares in mir gab, sondern eine ganz persönliche Wut.
    Um ihr zu entgehen, schloss ich die Augen. Zu viele negative Emotionen strömten auf mich ein. Obwohl ich ihre Gefühle noch immer spürte, gelang es mir, meine eigenen besser unter Kontrolle zu halten. So leicht würde niemand mich dazu bringen, mich zu verlieren.
    Ich spürte ein leichtes Kribbeln in meinen Fingerspitzen. Ob es von Susann selbst, ihrer Berührung oder meinen verborgenen Klauen stammte, konnte ich nicht sagen. Dennoch wappnete ich mich gegen ihren Vorstoß, indem ich einfach ruhig weiteratmete und an tote Fische dachte.
    In

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