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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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Kaffee?“
    Spencer Kimball blieb wie angewurzelt in der Tür zur Küche stehen. Er griff sich unwillkürlich ans Herz, als er erblickte, wie sich sein kleines Mädchen um seinen Tischler rankte.
    Sie fuhren auseinander, wie schuldbewusste Kinder, die auf frischer Tat bei einem Streich ertappt wurden.
    Für endlose Sekunden rührte sich niemand, niemand sprach ein Wort.
    „Ich … äh …“ Du lieber Himmel, war alles, was Spencer denken konnte. „Ich bin … im Musikzimmer.“ Er zog sich überstürzt zurück.
    Brody fuhr sich aufgewühlt durchs Haar. „Oh Gott! Jemand reiche mir ein Gewehr, damit ich mich erschießen kann.“
    „So was haben wir nicht.“ Sie musste sich an einer Stuhllehne festhalten, der Raum drehte sich immer noch um sie. „Mein Vater ist sich durchaus im Klaren darüber, dass ich ab und zu mal Männer küsse.“
    Brody ließ die immer noch zitternden Hände sinken. „Ich war auf dem besten Wege, wesentlich mehr zu tun, als dich nur zu küssen.“
    „Ich weiß.“ Schließlich hämmerte ihr Puls immer noch laut wie eine Kesselpauke. Und sie sah auch die Hitze der Leidenschaft in diesen wunderbaren Augen vor sich. „Wirklich zu schade, dass Dad heute Nachmittag keinen Unterricht gibt.“
    Brody stieß zischend den Atem aus, drehte sich auf dem Absatz um und holte ungeduldig ein Glas aus dem Schrank, um kaltes Leitungswasser hineinlaufen zu lassen. Für einen kurzen Moment überlegte er, ob er es sich über den Kopf gießen sollte, entschied sich dann aber doch, es in großen Schlucken zu trinken. Es brachte ihn zwar lange nicht auf Normaltemperatur, aber es kühlte immerhin ein wenig ab. „Das wäre nicht passiert, wenn du mich nicht wütend gemacht hättest.“
    „Dich wütend gemacht?“ wiederholte sie. Gerne hätte sie ihm das wirre Haar glatt gestrichen, um es dann wieder zu zerwühlen. „Wie das?“
    „Und dann verleitest du mich dazu, dich anzufassen, und gibst auch noch diese kleinen Sexlaute von dir.“
    Sie brauchte jetzt keinen Kaffee, sie brauchte einen Drink! „Das waren keine ‘Sexlaute’.“ Sie holte eine Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank. „Das waren Muskellockerungs-Laute. Na ja, ich muss zugeben, sie können sich sicherlich ähnlich anhören. Und hol mir endlich ein verdammtes Weinglas aus dem Schrank, denn jetzt bin ich wütend.“
    „Du?“ Er riss die Schranktür wieder auf und schob ihr ein Weinglas in die Hand. „Du setzt dich für eine ganze Woche nach New York ab, ohne auch nur einen Ton zu sagen!“
    „Entschuldige, aber du irrst.“ Ihre Stimme war kalt wie Eis. „Meine Eltern wussten ganz genau, wo ich war.“ Sie schenkte sich Wein ein und setzte die Flasche unsanft auf der Anrichte ab. „Mir war nicht bewusst, dass ich meinen Terminkalender mit dir absprechen muss.“
    „Du hast mich für einen Auftrag angeheuert, oder? Ein ziemlich großer und komplexer Auftrag, bei dem du – wie du selbst verlangt hast – über jeden Schritt informiert werden willst. Und es hat sich so ergeben, dass in dieser Woche einige Schritte unternommen wurden. Und gerade dann bist du weg! Ohne ein Wort zu sagen!“
    „Es ging nicht anders.“ Sie nahm einen großen Schluck Wein und bemühte sich darum, ihr Temperament im Zaum zu halten. „Bei Problemen oder Fragen hättest du jederzeit meine Eltern kontaktieren können. Sie hätten dir auch meine Nummer geben können. Warum hast du sie nicht gefragt?“
    „Weil …“ Irgendein Grund musste sich doch finden lassen. „Weil meine Kunden normalerweise alt genug sind, um mir eine Nachricht zu hinterlassen, wo sie zu erreichen sind, und nicht erwarten, dass ich ihnen hinterherjage.“
    „Das ist eine wirklich lahme Ausrede, O’Connell“, tat sie spöttisch ab, auch wenn es sie getroffen hatte. „Na schön. Dann sagen wir doch einfach ganz klar: In Zukunft wirst du dich an meine Eltern wenden, solltest du mich nicht erreichen können.“
    „Fein!“ Er vergrub die Hände in den Hosentaschen.
    „Genau!“ Das ist ja lächerlich, dachte sie. Sie hatte nichts gegen einen anständigen Streit, aber nicht, wenn es um Lappalien ging. „Hör zu, ich musste nach New York. Als ich die Company verließ, habe ich unserem Direktor versprochen, dass ich einspringe, wenn Not am Mann ist. Ich halte meine Versprechen. Einige Tänzer sind ausgefallen, Grippe. Wir tanzen mit Verletzungen, wir tanzen, wenn wir krank sind, aber manchmal geht es eben nicht mehr. Ich habe ihm eine Woche versprochen, bis die meisten sich wieder

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