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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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sehr brav, ganz die gescholtene Tochter. „Die Küche ist zum Kochen da. Dich und Mama habe ich nie in der Küche küssen gesehen. Dann wäre ich wahrscheinlich ziemlich schockiert gewesen.“
    Seine Mundwinkel zuckten, aber er unterdrückte den Drang zu lachen. „Halt einfach den Mund.“
    „Ich war mir immer sicher, dass, sollte ich einmal zufällig in die Küche kommen und sehen, wie Mama und du … dass es so aussieht, als würdet ihr euch küssen, es sich mit Sicherheit nur um eine lebensrettende Maßnahme, um eine Mund-zu-Mund-Beatmung handeln kann.“
    „Wenn du nicht still bist, wirst du gleich lebensrettende Maßnahmen brauchen.“
    „Gut. Aber solange mir noch Zeit bleibt, möchte ich dir eine Frage stellen. Was hältst du von Brody? Als Mann, meine ich? Gefällt er dir?“
    „Ja, aber das heißt nicht, dass ich vor Begeisterung in die Hände klatsche, wenn ich in meine Küche komme und sehe … nun, was ich gesehen habe.“
    „Tja, da wäre immer noch die Möglichkeit eines Motelzimmers.“
    „Ach, Kate.“ Er legte seine Stirn an ihre.
    „Du und Mama, ihr habt mir immer gesagt, dass ich nie etwas vor euch geheim halten muss, weder meine Gefühle noch meine Wünsche oder Taten. Ich fühle etwas für Brody. Ich bin noch nicht sicher, was das bedeutet, aber meine Taten werden meine Gefühle widerspiegeln, das verspreche ich dir!“
    „Das war schon immer so bei dir. Mit einer guten Portion gesundem Menschenverstand und Logik angereichert.“
    „Dies hier ist nicht anders.“
    „Und er? Welche Gefühle hat er für dich?“
    „Er weiß es nicht. Aber das werden wir schon herausbekommen.“
    „Er weiß es also nicht.“ Seine Augen, vom gleichen Grau wie ihre, wurden zu schmalen Schlitzen. „Der Junge sollte sich besser schnell überlegen, was er tut, sonst …“
    „Uuh, Daddy!“ Kate blinzelte und schüttelte sich leicht. „Wirst du ihn für mich verhauen, ja? Darf ich zusehen? Bitte!“
    „… braucht er lebensrettende Maßnahmen.“
    Sie drückte ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. „Ach, Dad, ich liebe dich. Du hast auch ein Kind über Jahre allein großgezogen. Du weißt, was es heißt, ein Kind zu lieben, die Verantwortung zu tragen.“
    Seine Freddie. Sein Baby. Das jetzt schon eigene Babys hatte. „Ja, ich weiß, was das bedeutet.“
    „Wie sollte ich mich da nicht zu ihm hingezogen fühlen? Zu diesem Teil, den ich an dir so liebe?“
    „Und was sollte ich dagegen sagen können?“ Er zog sie zu sich heran und drückte sie. „Du kannst Brody sagen, dass ich mir kein Gewehr kaufen werde. Noch nicht.“
    Am nächsten Tag ging sie um die Mittagszeit zur Baustelle. Dann machte sie es sich zur Gewohnheit, mit Kuchen, Sandwiches und frischem Kaffee vorbeizukommen. Man hätte es als Bestechung bezeichnen können.
    Um genau zu sein – Brody nannte es auch so. Ihre kleinen Aufmerksamkeiten machten seine Männer viel nachsichtiger, wenn sie sie mal wieder mit tausend Fragen löcherte, oder wenn sie unbedingt eine neue Idee durchgesetzt haben wollte, die nicht im Plan stand.
    Trotzdem hielt ihn das nicht davon ab, auf ihre Besuche zu warten, sich im Laufe des Vormittags so zu beeilen, dass er sich die halbe Stunde genehmigen konnte, um mit ihr durch die Stadt zu bummeln oder einen Kaffee in dem kleinen Café an der Ecke zu trinken.
    Er wusste, seine Männer stießen sich bereits die Ellbogen in die Rippen und warfen sich viel sagende Blicke zu, wenn er mal wieder mit Kate davonzog. Aber da er die meisten noch von der High School kannte, nahm er es gutmütig hin. Aber wenn einer es wagen sollte, einen zu genauen Blick auf ihr Hinterteil oder ihre Oberweite zu werfen, sah er denjenigen so vernichtend an, dass der sich beeilte, ganz schnell irgendwo ganz fürchterlich wichtige und unaufschiebbare Dinge zu erledigen – möglichst weit weg von Brody.
    Er wurde immer noch nicht schlau aus ihr. Wenn sie zur Baustelle kam, wirkte sie wie frisch einem Modemagazin entstiegen. Sehr weiblich und absolut makellos. Und dann kroch sie durch Staub und kletterte über Bauschutt, als würde sie zum Bautrupp gehören, stellte genaue Fragen und verfügte über genügend Kenntnisse, um mitzureden.
    Einmal überraschte er sie und einen seiner Männer, als sie in eine hitzige Debatte über das letzte Baseballspiel vertieft waren. Und eine Stunde später überhörte er ein Gespräch, das sie an ihrem Handy in fließendem Französisch führte.
    Nein, auch nach zwei Wochen war er keinen Schritt weitergekommen,

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