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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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draußen waren Schritte zu hören. Seine Lider öffneten sich. Waren es Wachen, die mit ihr zurückkamen? Fane ging zur Tür. Als er sie aufriss, wankte Darwell mit erhobener Hand, mit der er gerade hatte anklopfen wollen, auf ihn zu.
    »Mylord!«
    Fane schrie innerlich auf, dann festigte er seine Stimme und sagte höflich: »Lord Darwell.«
    Darwell seufzte schwer, stützte sich mit einer Hand am Türrahmen ab und hob die Augenbrauen. »Ich bin nur hier, um mich von Euch zu verabschieden. Meine Knappen stehen schon im Außenhof und satteln das Pferd für die Heimreise.«
    Eigentlich hätte Fane große Lust gehabt, Darwell anzuschnauzen und ihn auf den Flur zu jagen, doch dann besann er sich und unterdrückte den Impuls, der sein Blut zum Kochen brachte. Darwells politischer Einfluss erstreckte sich über zahlreiche Fürstenhöfe. Es wäre töricht, eine so wichtige und notwendige Verbindung nur wegen einer Frau aufs Spiel zu setzen.
    Noch dazu wegen einer Frau, die Darwell gut kannte.
    Da kam Fane eine Idee in den Sinn, und schnell nahm sein Plan Form an.
    Er lächelte. »Müsst Ihr denn gleich gehen?« Er trat zur Seite und deutete auf sein Gemach. »Möchtet Ihr nicht hereinkommen? Vielleicht auf einen letzten Kelch Wein?«
    Darwell strahlte. »Meine Knappen können warten, vielen Dank, Mylord.« Er rieb seine plumpen Hände und betrat neugierig den Raum. Dann blieb er stehen, als wäre er von Fanes gesammelten Schätzen beeindruckt, und starrte um sich.
    Fane schloss die Tür. Er wog seine nächsten Worte sorgfältig ab und schob Darwell zum Kamin. »Habe ich Euch eigentlich schon erzählt, wer diese Tänzerin ist?«
    Darwell fuhr sich mit dem Ärmel seines Wamses über die Wangen und kicherte wie ein aufgeregter kleiner Junge. »Sagt es mir. Wer ist das Weibsbild?«
    Fanes Lächeln gefror. »Lady Rexana Villeaux.«
    Darwell keuchte. »Lady …« Er schlug sich auf die Brust. »Ts, ts, das hätte ich mir denken sollen.« Dann wölbte er seine Hand und bewegte sie auf und ab. »Orangen! Wie dumm von mir, dass ich sie nicht gleich erkannt habe.«
    Doch Darwell war nicht der einzige Dummkopf.
    Während der alte Lord noch immer über seine Begriffsstutzigkeit plapperte, schoss Wut in Fane hoch. Er ballte seine Faust um das wertvolle Schmuckstück, bis der goldene Ring sich in seine Handfläche bohrte.
Warum
hatte sie diesen listigen Plan ausgeheckt? Wusste sie über den Verrat ihres Bruders Bescheid? Unterstützte sie ihn vielleicht sogar? Hatte sie womöglich ganz gezielt versucht, Fane und seine Wachen abzulenken, damit sich Rudd mit den anderen Verschwörern heimlich im Wirtshaus treffen konnte?
    Ein bitterer Geschmack, so widerlich wie faulige Datteln, stieg in Fanes Kehle auf. Vielleicht wollte sie mit ihrem äußerst aufreizenden Tanz beweisen, dass der Sheriff von Warringham ein barbarischer Eigenbrötler war, der nur von Lust und nicht von Verstand getrieben wurde?
    Bei Gott, darauf würde er eine Antwort parat haben!
    Er konnte Lady Rexana Villeaux nicht gestatten, ihn einfach für dumm zu verkaufen. Wenn sich die Nachricht von ihrer trügerischen Tat erst einmal herumgesprochen hatte, stünden seine Fähigkeiten als High Sheriff in Frage. Er durfte nicht zulassen, dass eine Frau, noch dazu die Schwester eines Verräters, seine Bemühungen, dem König Warringham zu sichern und Frieden zu schaffen, untergrub.
    Entschlossen schluckte er seinen Ärger herunter und konzentrierte sich ganz auf seinen Plan, der Lady eine Falle zu stellen. Er blickte Lord Darwell an, der eine schief klingende Melodie summte und dabei tollpatschig seine Hüften schwenkte, als imitierte er die Tänzerin.
    Fane räusperte sich. »Mylord.«
    Darwell richtete sich so plötzlich auf, dass man seine Knochen knacken hören konnte, und lachte verschämt. »Verzeiht, ich wollte Euch nicht … äh … nicht so gedankenverloren sein.«
    »Lord Darwell«, sagte Fane und lockerte dabei den schmerzvollen Griff um den Ring. »Ihr scheint mir ein anständiger Mann zu sein. Ich gehe davon aus, dass ich Euch vertrauen kann.«
    Darwell strich sein zerknittertes Wams zurecht. »Natürlich.«
    »Bevor ich aber fortfahre, müsst Ihr mir Euer Ehrenwort geben, dass Ihr Lady Rexanas Geheimnis nicht lüften werdet.«
    Darwell grinste nun unsicher. »Was für ein Geheimnis?«
    »Dass sie heute Abend hier aufgetreten ist.«
    »Aha.« Dann fragte der ältere Lord mit einem listigen Augenzwinkern: »Gibt es denn einen Grund für ihre Verkleidung und ihren

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