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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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vor dem Kreißsaal ein Fernsehinterview gegeben, worin sie der Welt von ihrem Fund der verschollenen Pagode berichtete. Später hat sie darüber ein Buch geschrieben, in dem einige der Geister-Siegel beschrieben sind. Darum habe ich das Mal von Luke auch sofort erkannt«, fügte sie unruhig hinzu.
    »Und du bist wirklich dort geboren? Wo war denn dein Vater in der Zeit?«, fragte Liam verwirrt.
    Fayes Gesicht hellte sich auf. »Mein Dad hat andere Prioritäten gesetzt. Er stand zur selben Zeit im Kreißsaal und wartete voller Freude auf sein erstes Kind.«
    »Na toll.« Ungerührt ließ sich Quin neben Luke aufs Sofa fallen, woraufhin dieser ängstlich zur Seite auswich. »Und du denkst, nur weil du in unserem Land geboren bist, gehörst du zu unserer Familie, was dir das Recht gibt, hier einzudringen und unsere Privatsphäre zu stören.«
    Fassungslos sah Faye ihn an. »Nein, du Spinner«, fauchte sie erbost zurück. »Ich wusste nicht einmal, dass ihr beiden aus Burma stammt. Ich habe eure Adresse von der Assistentin meines Vaters bekommen.«
    »Reg dich nicht auf, Faye. Quinton mag Fremde nicht besonders.« Mit einem mahnenden Blick zu seinem Bruder versuchte Liam die Situation zu entschärfen. »Mein Name ist Quin und ich mag nur keine Fremden, wenn diese unser Haus belagern«, informierte er sie mit stoischer Gelassenheit. Mit ausdrucksloser Miene warf er seinen Dolch in die Luft und fing ihn kurz darauf ohne hinzusehen wieder auf. Der Typ hatte wirklich einen Knall. Obwohl sie sonst nie zu Aggressionen neigte, verspürte Faye jetzt den kaum zu bändigenden Drang, jemandem ein paar Zähne auszuschlagen.
    »Interessant«, mischte sich Luke in die Unterhaltung ein und rutschte dabei vorsichtig bis an das äußerste Ende der Couch. »Ihr kommt also aus Burma?«
    »Ja, wir sind in Burma, oder wie es jetzt heißt: in Myanmar geboren und aufgewachsen. Aber mittlerweile leben wir mit unserem Vater schon seit acht Jahren in Kalifornien.«
    »Und eure Mutter?«, fragte Luke interessiert.
    Für einen Augenblick fixierte Liam den bunten Flickenteppich auf den Holzboden. »Unsere Mutter ist tot«, beantwortete er schließlich die Frage. Für eine Sekunde huschte ein beunruhigender Ausdruck über sein Gesicht, der jedoch genauso schnell wieder verschwand, als Faye ihn anstarrte und er sie zum Sessel dirigierte, wo er ihr mit ruhiger Hand, als sprächen sie über das Wetter und nicht über Dämonen, Tee nachschenkte. Stumm reichte er ihr den Becher und setzte sich anschließend im kurzen Abstand zu ihrem Sessel im Lotussitz auf den Teppich.
    »Du weißt eine ganze Menge über unseren burmesischen Geisterglauben, Faye, und es ehrt dich, dass du deinem Bruder helfen willst.«
    Seine Stimme klang beruhigend, ebenso wie sein gewinnendes Lachen und der warme Glanz seiner Augen hinter der Brille. »Aber was deine Mutter in ihrem Buch beschrieben hat, ist nur zu einem winzigen Teil wahr. Es stimmt, dass ein Nat ein übernatürliches Wesen ist. Aber es gibt nicht nur Einen . Es gibt gute und schlechte. Die schlechten Nats sind die, die man fürchten muss.«
    »Willst du damit sagen«, fragte Luke gepresst, »dass es neben uns Menschen tatsächlich noch andere, untote Wesen gibt, so in der Art wie Vampire?«
    »Ja, genau«, antwortete Quin sarkastisch und warf dabei seinen Dolch in die Luft. Statt ihn aufzufangen, bohrte sich die Klinge mit einem dumpfen Tock in die Eichenplatte des niedrigen Couchtisches.
    »Nachts steigen sämtliche männlichen Vampire aus den modernen Mädchenromanen auf. Und im Zuge der Emanzipation schleichen sie sich heutzutage an kleine Jungen heran, weil sie festgestellt haben, dass diese schmackhafter sind als Tierblut.« Kichernd zog er den Dolch aus der Holzplatte.
    »Quin! Hör damit auf!«
    Beim tadelnden Ton seines Bruders zuckte dieser mit den Achseln und verschränkte die Arme vor seiner Brust. »Findest du nicht, dass die beiden unsere Zeit lange genug strapaziert haben?« Liam beachtete ihn gar nicht und fuhr zu Faye gewandt mit seinen Erklärungen fort.
    »Es gab einmal eine Zeit, da wurde sich die Stadt Mandalay in Burma der Existenz dieser dunklen Natdämonen bewusst. Und dann haben sie sie ausgerottet. Die einzigen, die verschont blieben, waren die 37 guten Nat-Geister. Sowohl sie, als auch die sterblichen Überreste aller anderen Dämonen wurden an einem geheimen Ort, in einer verborgenen Gruft eingeschlossen. Das Portal wurde mit einem Bannspruch versiegelt. Das war vor mehr als zwei

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