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Tanz des Lebens

Tanz des Lebens

Titel: Tanz des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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er heiser und bösartig auflachte. Mit einem gewaltigen Satz katapultierte er sich nach vorne und unter einem gebieterischen Fauchen winkte er Liam und Luke zu sich. Tief atmend akzeptierte Liam den Befehl, griff Lukes Hand und gemeinsam traten sie an den Rand von Fayes Zirkel. Die Hand des Ice Whisperes schnellte vor und unwillig betrachtete er zuerst Liams gebrandmarkte Körperstelle. Seine Wolfsaugen wurden schmal, als er zu Luke kam.
    »Das ist ein tribales Todessiegel. Drei in einem – nicht sehr nützlich, aber tödlich«, stellte er mit mitleidsloser Stimme fest.
    »Kannst du uns helfen?« fragte Liam.
    »Nein, nicht so, wie du dir das vorstellst.«
    Erarchon sah ihn herausfordernd an. »Für dich, Liam, kann ich gar nichts tun. Nicht, dass mir das leid täte«, murmelte er mit einem grausamen Lächeln, das seine Fangzähne zeigte. »Aber eure beiden Natsiegel stammen vom gleichen Magier ab, vom neuen Black Mager des Granat-Zirkels. Sein Omegazeichen ist mit einem Schutzbanner belegt. Ich kann es nicht löschen, aber …«, sagte er mit einer plötzlich so sanften Stimme, die allen noch mehr Angst machte als die Kaltherzigkeit zuvor, »… ich kann es umverteilen. Und damit wären wir wieder bei dir, kleines Mädchen.« Mit einem Satz stand er wieder neben Faye.
    »Wenn du bereit bist, eines der drei Siegel von deinem Bruder zu übernehmen, kannst du ihm damit etwas Lebenszeit schenken.«
    Nur kurz huschte ihr Blick zu Jhonfran und den anderen Umstehenden, der erstarrt den Kopf schüttelten. Dann fiel ihr liebevoller Blick auf Luke. In einer einzigen Sekunde schluckte sie den eisigen Klumpen Angst, der ihre Kehle zuschnürte, herunter und sie trat, ohne mit der Wimper zu zucken, einen Schritt auf den Ice Whisperer zu. Einen hämischen, unmenschlichen Ton ausstoßend, sprang er vor und krallte seine Klauenhand in Lukes Tribalsiegel.
    Aufschreiend sackte Luke zusammen. Verzweifelt versuchte Faye, ihn zu stützen. Doch zeitgleich sprang Erarchon sie an und riss sie mit sich herunter. Ihr blieb keine Chance mehr, ihm auszuweichen. »Denk daran, was du mir versprochen hast. Wie sehen uns wieder, vergiss das nicht«, flüsterte er in ihr Ohr.
    Dann begann die Erde, sich um sie zu drehen, sie sah die Sterne vor ihren Augen tanzen, als sie langsam zu Boden fiel. Er hatte seinen Zeigefinger mit der spitzen Kralle tief in ihren Hals gebohrt. Der absolute, unmenschliche Schmerz, den sie daraufhin verspürte, nahm ihr die Kraft zum Schreien. Sie fühlte, wie das Blut langsam aus der Wunde quoll. Doch ein Blick auf Luke ließ sie erleichtert ausatmen – statt des Todesmals prangte nur noch ein duales Dämonensiegel auf seiner Brust.
     

     
    Tatenlos musste Quin das Geschehen mit ansehen. Frustriert stieß er einen tiefen, heiseren Schrei der Wut aus. Der Kopf der dämonischen Kreatur schnellte hoch und Quin blickte in die heimtückisch blitzenden Pupillen von Erarchon. Der katapultierte sich in die Luft und fletschte ihn teuflisch grinsend an, bevor er sich zu ihm hinunterbeugte.
    »Kannst du Wahrheit von einer Lüge unterscheiden?«, zischte er Quin ins Ohr. Danach passierten zwei Dinge gleichzeitig: Die Illusion der Gitterstäbe verschwand und Quin spürte ein entsetzliches Pochen in seiner Hand – dort, wo Erarchon seine blutgetränkte Kralle in die verbrannte Wunde seiner Hand geschlitzt hatte.

13

    Eisiger Trost
     
    S ie standen am Rand der Seal Rock Cliffs. Mit zitternden Händen umarmte Faye ihren Bruder, der sich stumm an sie klammerte. »Jetzt wird es auch Auswirkungen auf dich haben«, sagte Liam und drückte dabei mitleidig ihre Hand. »Du wirst entsetzliche Alpträume bekommen.«
    Faye nickte. Sie schien durch alle hindurchzusehen. »Hauptsache ist, dass Luke einen Aufschub bekommt. Alles andere wird sich finden. Und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich möchte einen Augenblick alleine sein.« Mit einer leichten Drehung schüttelte sie Liams Hand ab, streichelte Luke kurz übers Gesicht und überquerte danach mit einsamen Schritten die nun wie ausgestorben daliegende Lichtung. Liam und Jhonfran tauschten bestürzte Blicke aus.
    Beide hatten in Fayes hellbraunen Augen gesprenkelte grüne Punkte entdeckt. Dazu waren ihre Hände und Arme mit stecknadelgroßen, dunklen purpurfarbenen Punkten übersät, die mit ihren Hautporen zu verschmelzen schienen, so als wollten sie alle Lebensenergie aus ihrem Körper saugen. Die ganze Zeit über war Shiva seltsam still gewesen. Lange Minuten blieb sie starr stehen und

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