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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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versuchte, ihn an der Nase zu packen. Er fing das kleine Fäustchen ab, lachte und schaute Leigh wieder an. Seine strahlend blauen Augen schienen sich in Leighs zu brennen.
    Leigh senkte verlegen den Blick.Wann hatte sie das letzte Mal einen Mann allein bei sich zu Gast gehabt? Jedenfalls bevor Greg und sie geheiratet hatten. Hoffentlich endete der Abend nicht in einer Katastrophe. Nur wenige Frauen hatten neben dem Herrenbesuch auch noch ein vier Monate altes Baby zu unterhalten. »Bitte entschuldigen Sie mich einen Augenblick«, sagte sie. Zögernd und unsicher machte sie ein paar Schritte in Richtung Schlafzimmer. »Ich muss noch … ich bin gleich wieder da.«
    Hastig schloss sie dieTür hinter sich und lief zu ihrem Schminktisch.Was sollte sie anziehen? Sie hatte eine neue Baumwollhose … Nein, das wäre zu förmlich.Wären Jeans andererseits nicht ein bisschen zu lässig? Unfug. Schließlich würden sie den Abend zu Hause verbringen. Den Abend? Es handelte sich nur um ein Essen. Es geht nur um ein ganz gewöhnliches Abendessen, Leigh, ermahnte sie sich.
    Sie zog ihre frisch gewaschenen Designerjeans an und streifte sich die Bluse über den Kopf, die Sarah vollgespuckt hatte. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich für eine apricotfarbene Seidenbluse. Dann zog sie sich die Klammern aus dem Haar, bürstete es, bis es glänzte, und rollte es wieder zu einem Chignon in ihrem Nacken. Ein paar lose Strähnchen umrahmten vorwitzig ihr Gesicht. Schon besser. Abschließend bestäubte sie sich noch dezent mit Parfüm. Bevor sie wieder insWohnzimmer zurückging, blieb sie kurz vor derTür stehen, um sich zu sammeln. Sie war außer Atem, und ihr Puls raste. »Du bist ganz entspannt, Leigh«, mahnte sie sich leise. » R eiß dich zusammen. Er wollte nur sehen, wie es dem Baby geht.« Nur das. Sonst nichts. Kein Grund, sich gleich aufzuführen wie ein mannstollesWeib. Nein, sie würde sich beherrschen. Aber sie würde nicht noch mal vergessen, ihn nach seiner Adresse zu fragen. Schließlich hatte sie eine Menge wiedergutzumachen. Sie atmete tief durch und zog dieTür wieder auf.
    Chad saß auf dem Sofa, Sarah lag mit dem R ücken auf seinen Schenkeln und trat ihn mit den Füßen in den Magen. Er riss bewundernd die Augen auf, als Leigh hereinkam. Der Pfiff, mit dem er ihr Aussehen kommentierte, war lang und tief und zu übertrieben, um wirklich anstößig zu sein. »Leigh Bransom, Sie sind eine wunderschöne Frau«, erklärte er ehrfürchtig. Er hob Sarah von seinen Schenkeln, setzte sie mit dem R ücken zu ihm auf den Schoß und sagte: »Jetzt schau dir deine Mutter an. Sieht sie nicht großartig aus?«
    Leigh fühlte sich verlegen und geschmeichelt zugleich. Sie umklammerte die Hände vor dem Bauch. »Danke«, sagte sie nur.
    Er ließ Sarah gegen seinen Oberkörper sinken. Das Mädchen strahlte seine Mutter mit breitem, zahnlosem Mund an. »Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass ich mein Sakko ausgezogen habe«, meinte er.
    Es hing über einer Sessellehne. Die Hemdsärmel hatte er über beide Ellbogen hochgekrempelt. »Nein. Fühlen Sie sich wie zu Hause.« Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln und schlug dann denWeg zur Küche ein. Chad nahm Sarah wieder hoch, stand auf und kam ihr nach.
    »Schön haben Sie’s hier«, sagte er, während er die geschmackvoll eingerichteten Räume in Augenschein nahm. Die gedämpften Blau- und Beigetöne, die imWohnzimmer vorherrschten, setzten sich in der kleinen Essecke fort. Die enge Küche, die durch eine halbhoheTheke von der Essecke getrennt war, trumpfte mit preußischblauen Akzenten in den Dekorfliesen über der Arbeitsfläche auf. Der begrenzte Raum wurde bis auf den letzten Zentimeter vonVorrats- und Geschirrschränken genutzt.Trotzdem hingen von einer Leiste an der Decke Kupfertöpfe herab. Chad musste den Kopf einziehen, um nicht dagegenzustoßen.
    »Noch einmal vielen Dank«, wiederholte Leigh, bevor sie in derTüte mit Lebensmitteln zu wühlen begann und die Sachen in die Schränke räumte. Sie hatte ein platzsparendes System entwickelt, um all ihre Sachen in der Küche unterbringen zu können. Jeder Zentimeter Stauraum war kostbar und musste ausgenutzt werden.
    »Als ich von El Paso nach Midland kam, wollte ich nicht in ein Apartment ziehen, aber ein eigenes Haus wäre eine untragbare finanzielle Belastung gewesen«, erklärte sie, während sie die Eier in den Eierbehälter im Kühlschrank legte. »Diese R eihenhaussiedlung kam mir wie gerufen. Man zahlt monatlich einen

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