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Tanz im Mondlicht

Tanz im Mondlicht

Titel: Tanz im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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dieser Reihenfolge«, sagte Dylan.
    »Es gibt einen bestimmten Ort, an dem wir sie essen möchten. Und ein bestimmtes Paar, von dem wir hingefahren werden wollen«, meinte Chloe.
    »Newport«, erklärte Mona feierlich. »Es wäre schön, wenn ihr mit uns nach Newport fahren würdet.«
    »Damit du es genau weißt«, sagte Chloe und zeigte mit dem Finger auf Dylan. »Wir entführen dich; das ist ein Onkel-Kidnapping, sozusagen. Und Jane muss mit. Ihr habt also keine andere Wahl.«
    »Also, gehen wir, und keine Mätzchen!«, sagte Mona. »Ab nach draußen, zum Auto.«
    Jane warf Dylan einen raschen Blick zu. Die Spannung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte, war noch da, und sie sah sowohl Belustigung als auch Frustration in seinen Augen. Er erwiderte Janes Blick, gab ihr Gelegenheit, sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Jane zögerte. Eigentlich war sie mit Sylvie in der Klinik verabredet. Sie konnte versuchen, ihre Schwester telefonisch zu erreichen, bevor sie das Haus verließ, ihr eine Nachricht hinterlassen. Nichts auf der Welt hätte sie davon abhalten können, mit Chloe nach Newport zu fahren: einen Familienausflug zu machen.
    »Und?« Dylan sah sie fragend an.
    »Ich plädiere für Eis und frittierte Muscheln«, antwortete sie. Sie rief umgehend zu Hause an, aber der Anrufbeantworter war eingeschaltet, und sie hinterließ eine Nachricht. Sylvie würde sie verstehen.
     
    Die Fahrt nach Newport war lang und kühl. Niemand legte Wert auf die Klimaanlage, und deshalb fuhr Dylan mit offenen Fenstern. Die Mädchen saßen zusammengedrängt auf der vollgestopften Rückbank des Pick-up und sangen lauthals die Melodien im Radio mit. Falls sie bemerkten, dass Jane und er Händchen hielten, unten auf dem Sitz, ließen sie sich nichts anmerken.
    Während er die Route 138 entlangfuhr, kehrte die Erinnerung an frühere Abstecher nach Newport zurück – als hinge sein Herz am Haken einer Angel, die Isabel einholte. Er folgte ihr bereitwillig. Sie war bei ihnen im Pick-up, mit ihrer Cousine und deren Freundin auf der Rückbank zusammengequetscht. Das Gefühl war so real, dass er rasch nach hinten sah.
    »Mein Vater pflegte diese Straße ›die alte Waschbrett-Route‹ zu nennen«, sagte Jane, als sie über das nächste Schlagloch holperten.
    »Weil sie so uneben ist«, rief Chloe. »Juhu!«
    Sie fuhren durch Narragansett, auf die Jamestown Bridge. Die Brücke, die im Westen die Bucht überspannte, schimmerte im schwindenden Licht des Tages wie dunkles Silber. Die alte, ausrangierte Brücke befand sich unmittelbar südlich der neuen; Dylan erinnerte sich, wie an einem Heiligen Abend bei eisiger Kälte ein Sattelschlepper über die Brüstung gekippt und in die Bucht gestürzt war. Das war Jahre her, damals war er ein kleiner Junge gewesen, aber er erinnerte sich noch heute, wie sehr ihm der Sohn des Fahrers leidgetan hatte.
    Sie durchquerten Conanicut Island und gelangten auf die ausladende, anmutig geschwungene Newport Bridge. Die Stadt am Meer lag schimmernd unter ihnen: weiße Yachten im Hafen, Kirchtürme, die Blocks der Gebäude in der Innenstadt. Von der höchsten Stelle aus war Block Island verschwommen am Horizont sichtbar, wie ein Wal geformt. Dylan erinnerte sich an einen Fall, in dem er vor wenigen Jahren ermittelt hatte: Ein Straftäter hatte seinen Selbstmord vorgetäuscht, indem er seinen Wagen mit laufendem Motor auf der Brücke abgestellt hatte. Dylans Gedanken kamen nicht zur Ruhe, waren angefüllt mit Erinnerungen, doch keine war so stark wie die an Isabel.
    Sie ergatterten einen der wenigen Parkplätze an der Thames Street und gingen zu Fuß zum Commander Paul, Dylans bevorzugter Imbissbude, die für ihre Muscheln bekannt war. Einen Häuserblock vom Wasser entfernt, war sie klein, gerammelt voll und stickig. Die Leute standen Schlange bis draußen vor die Tür. Während sie sich anstellten und warteten, drang der Geruch des Essens herüber, und das Wasser lief ihnen im Mund zusammen. Eingekeilt in der Menge, legte er den Arm um Janes Taille. Sie war sommerlich gekleidet mit Jeans und einem knappen schwarzen Top, und beim Anblick ihrer gut durchtrainierten Arme wünschte er sich, dass sie ihn später umfingen.
    »Wir sind die Nächsten«, sagte Chloe. »Ich hoffe, ihr wisst, was ihr bestellen wollt.«
    »Das weiß ich schon, seit wir von der Brücke runter sind«, lachte Jane.
    »Viermal frittierte Muschelröllchen, viermal Pommes und vier Coke«, sagte Dylan zu dem College-Studenten am Fenster.
    »Woher

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