Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz im Mondlicht

Tanz im Mondlicht

Titel: Tanz im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
Vom Netzwerk:
wusstest du das?«, fragte Mona.
    »Weil das alles ist, was es bei Commander Paul gibt«, erwiderte Dylan und bezahlte.
    Sie nahmen das Essen mit nach draußen, fanden ein freies Plätzchen an der niedrigen Mauer, die den Eingang umgab, und ließen es sich schmecken. Dylan war mit jeder Faser bewusst, dass Jane neben ihm saß. Ihre nackten Arme streiften ihn; ihre Hüfte war an seine Seite gepresst. Chloe gab ihm ihre Muscheln – sie klebten an den gebutterten Röllchen und den Pommes frites.
    »Normalerweise bin ich Vegetarierin«, sagte Jane. »Aber bei diesen Muscheln kann ich einfach nicht widerstehen.«
    »Das wusste ich ja gar nicht!«, rief Chloe mit glänzenden Augen. »Wir sind beide Tierfreunde! Zum Glück sind Muscheln Weichtiere und spüren nichts …«
    »Das dachte ich mir auch gerade«, antwortete Jane.
    »Warum hast du nichts gesagt?« Dylan sah sie an. »Wir wären in ein anderes Lokal gegangen, wo es Salat oder so gibt.«
    »Paul’s ist prima«, sagte Jane und stieß ihn mit der Schulter an. »Ich bin zum ersten Mal seit Jahren wieder hier …«
    Dylan biss in sein Muschelröllchen; er wusste aus Erfahrung, dass es genau richtig zubereitet war, goldbraun frittiert und nach Meer schmeckend, doch heute Abend schienen seine Sinne überfordert zu sein und nahmen kaum Notiz davon. Heute Abend drehte sich alles um Jane.
    Sie überquerten den America’s Cup Boulevard und gingen in Richtung Kai. Die Läden waren geöffnet für den Handel mit den Touristen, die im Sommer herkamen, und die Mädchen klapperten die Schmuck- und Sonnenbrillenläden ab, während Dylan und Jane das Kopfsteinpflaster auf Bowen’s Wharf überquerten und sich durch das Menschengewimmel auf dem Bannister’s schlängelten.
    »Sommer in Newport.« Jane atmete tief die salzige Meeresluft ein.
    »Der erste gemeinsame«, sagte Dylan.
    Sie lachte. »Du bist süß.«
    »Süß sind Häschen mit Schlappohren. Ich bin U. S.-Marshal im Ruhestand. Glaubst du, Commander Paul würde gerne als ›süß‹ bezeichnet werden?«
    »Ich habe schon oft in seiner Imbissbude gegessen, aber ich habe keinen blassen Schimmer, wer Commander Paul war – du etwa?«
    »Ein Held, der zur See fuhr. Er war Kommandant des Zerstörers USS
W. T. Crawford
und in Vietnam im Einsatz. Er war für seine Liebe zum Fischen bekannt und pflegte seinen Männern zu erzählen, dass er nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst eine Muschel-Imbissbude in Newport eröffnen wollte, wo er am War College ausgebildet worden war.«
    »Was ist aus ihm geworden?«
    »Er rettete die ganze Mannschaft eines Schiffes, das im Südchinesischen Meer untergegangen war, just in dem Moment, als die Haie das Rettungsboot umkreisten. Die Männer versuchten, die Monster mit den Ruderblättern abzuwehren, als Commander Paul ihnen Volldampf voraus zu Hilfe eilte.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Er ist eine Legende in Newport. Ironischerweise war sein Schiff nach William Crawford benannt, dem Leiter des Marshal Service in den zwanziger Jahren. Deshalb fühlen wir Marshals uns zutiefst mit dem Commander verbunden. Er kam früher oft zum Abendessen …« Dylan verstummte.
    Jane wartete. Sie kniff die Augen halb zu.
    »… in das Haus meiner Schwiegereltern«, beendete Dylan den Satz. »Amandas Vater hatte im Zweiten Weltkrieg gedient. Obwohl seine große Liebe Segelschiffe waren und er im New York Yacht Club seine zweite Heimat sah, sehnte er sich nach der guten alten Zeit zurück, als Newport noch ein Marinestützpunkt war.«
    »Ein interessanter Mann, wie mir scheint.«
    »Für einen Räuberbaron schon«, erwiderte Dylan, ohne hinzuzufügen, dass er eine verwöhnte, hochnäsige Tochter großgezogen hatte. »Isabel liebte ihre Großeltern, aber dem Leben, das sie führten, konnte sie nichts abgewinnen. Ihre Mutter wäre lieber tot umgefallen, als eine Muschel-Imbissbude zu betreten. Isabel war begeistert, genau wie ich. Während sich der Rest der Familie am Bailey’s Beach an einem schicken, von einem Partydienst angelieferten Picknick gütlich tat, stahlen wir beide uns davon, ins Paul’s.«
    »Solche Mädchen sind ganz nach meinem Geschmack.« Jane nickte beifällig.
    »Sie hätte dich gemocht«, sagte Dylan.
    »Jedes Mädchen, das Muschel-Imbissbuden zu schätzen weiß, hat vermutlich ein Faible für Apfelpasteten.«
    »Das ist nicht der Grund.« Dylan legte den Arm um sie. Sie standen inmitten der hin und her wogenden Flut von Touristen, die auf dem Bannister Wharf die Yachten

Weitere Kostenlose Bücher