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Tanz im Mondlicht

Tanz im Mondlicht

Titel: Tanz im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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befand: das Ding, auf das sie gewartet und vor dem ihr, zugegeben, in gewisser Hinsicht gegraut hatte. Es war ihr erster Penis. Der allererste in ihrem ganzen Leben. Keine Brüder, keine vorherigen Freunde, um ihn in Augenschein zu nehmen. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht »Donnerwetter« zu sagen. Er war da, zwischen ihnen. Seine Hand war in ihren Jeans, seine Finger hakten sich in den Bund ihres Schlüpfers. Es war ihr alles zu viel und zu seltsam, und sie wäre am liebsten aufgesprungen und durch den Bach zurückgelaufen.
    Sie hob den Kopf, nur ein wenig, um in die großen Augen der Ricke zu blicken. Sie beobachtete das Treiben ganz aus der Nähe, von der anderen Seite des Feldes. Chloe spürte ihre Liebe. Sie schickte ihr eigene liebevolle Gedanken. Sie dachte einen seltsamen, einlullenden Augenblick lang an ihre eigene Mutter und fragte sich, ob ihre Mutter sich vor sechzehn Jahren wohl auch mitten in einer Apfelplantage mit einem Jungen auf die Erde gelegt hatte.
    »Alles in Ordnung?«, flüsterte Zeke.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Gegen ihren Willen. Sie wollte glücklich sein und ihm schenken, was er sich wünschte. Sie wollte Lust haben, das zu vollenden, was sie beide angefangen hatten. Aber sie hatte einen Kloß im Hals.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte sie.
    »Ist es für dich das erste Mal?«
    Sie nickte.
    Er lächelte, strich ihr das Haar aus den Augen. Sie blinzelte, und eine Träne rann aus dem Augenwinkel. Sie lief über ihre Wange, und er hielt sie mit seinem Finger auf.
    »Wir müssen nicht. Wir können jederzeit aufhören.«
    Sie schluckte, spähte zu der Ricke hinüber. Alle anderen Rehe waren verschwunden, nur die eine, die Mutter, stand da und hielt Wache. Chloe spürte, dass sie ihr sagen wollte, alles sei in Ordnung, dass sie tapfer sein und ihren Wunsch äußern sollte, dass sie nicht bis zum Ende gehen musste.
    »Es ist nur …«, begann sie. »Wir sind zum ersten Mal zusammen … und ich dachte …«
    »Wir haben doch nur ein wenig Spaß«, sagte er.
    Halb lachte und halb weinte sie. Es klang völlig normal, aber die Art, wie er es sagte, ließ sie erkennen, wie langweilig die Gedanken waren, die sie sich machte. Zeke war ein Junge, der mit den Haien surfte, seine Geländemaschine ohne Helm fuhr und sich mit dunkelhaarigen Mädchen in sternenbeschienenen Apfelplantagen traf.
    »Ich dachte …«, sagte sie.
    Doch dann küsste er sie abermals, und anders. Sanft und zärtlich. Er hielt sie in den Armen, als wäre sie ein Baby, zerbrechlich und kostbar. Seine Hand war zögerlich. Sein Kuss war warm und langsam, und er bewirkte, dass etwas in ihr aufstieg und wuchs – vielleicht die Sonne. Sein Kuss ließ die Sonne in ihr aufgehen. Chloe küsste ihn.
    Ihre Arme waren um seinen Hals geschlungen. Ihr Herz klopfte an seinem. Sie hätte gerne geweint, aber es noch lieber vermieden. Ihre Körper waren sich ungeheuer nahe. Sie spürte ihn, Haut an Haut. Chloe war ausgehungert nach Zärtlichkeit. Sie sehnte sich so sehr nach Berührung, dass sie glaubte, sterben zu müssen. Er machte etwas unterhalb ihrer Taillen. Zog seine Hose herunter und ihren Schlüpfer, Stück für Stück. Chloe war das ziemlich egal.
    Sie hielt ihn einfach fest in ihren Armen. Seine Lippen streiften ihre Ohren. Nun schob er sich zwischen ihre Beine, spreizte sie. Es fing schön und leicht an, doch dann wurde es … grob. Er wollte ihr nicht weh tun, aber ihr Rücken scheuerte über den Boden. Schmutz und kleine Kieselsteine gelangten unter ihr Gesäß. Er stieß seinen Penis gegen sie.
    Sollte sie sagen, dass es weh tat? Sie biss sich auf die Lippe. Ihr Kopf schmerzte von dem inneren Zwang, nicht zu weinen. Sollte dieser Akt wirklich solche Gefühle hervorrufen?
    »Entspann dich«, sagte er in ihr Ohr. »Lass es einfach zu …«
    »Nein, aber …« Sie hatte brennende Tränen in den Augen.
    »Komm schon, entspann dich.«
    In der Aufregung hatte er ihre Hose nicht ganz ausgezogen. Sie lag zusammengeschoben auf ihren Füßen, steckte auf ihren nassen Laufschuhen fest. Seine Hose war um seine Knöchel gerollt. Seine Motorradstiefel schnitten in ihre Waden. Sie schrie auf.
    »Du musst locker lassen«, sagte er, sein Mund nass an ihrem Ohr. »Wie beim Surfen, als würdest du eine Welle reiten …«
    Nun war er in ihr – sie konnte hören, wie er vor Erleichterung stöhnte. Er war hart und heiß, und sie war feuchter als jede Welle, die er jemals geritten hatte, und sie spürte, wie er sie ritt, spürte

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