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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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ständig
über die Schulter zu blicken. Deine ganze Körpersprache
schreit: 'Sie sind hinter mir her!'"
    "Oh,
bitte entschuldige", sagte Chellie sarkastisch. "Aber die
Rolle der Flüchtigen ist neu für mich."
    "Zum
Glück", erwiderte er absolut ungerührt. "Hoffentlich
musst du sie nicht lange spielen." Er ließ ihr Handgelenk
los und umfasste ihre Taille.
    Chellie
wurde klar, dass sie jetzt aussahen wie ein Liebespaar, das den Rest
der Nacht zusammen verbringen wollte. Nur waren ihr blaue Flecken am
Handgelenk lieber als diese Umarmung, die unwiderstehlich erregend
war, was sie weder gebrauchen konnte noch verstand.
    Das
Leben hatte sie gelehrt, sich vor Fremden in Acht zu nehmen. Ramon
hatte ihre Zurückhaltung nach langer Zeit durchbrechen können,
weil sie unglücklicherweise schließlich geglaubt hatte,
seine Hartnäckigkeit sei Liebe. Und jetzt war sie dazu
verurteilt, die Nähe dieses Fremden zu ertragen, der keine
Skrupel hatte, einen Einbruch zu begehen oder jemand
niederzuschlagen. Dass er es in ihrem Interesse getan hatte, schien
Chellie keine angemessene Rechtfertigung zu sein.
    Er
war von der Straße hereingekommen und hatte so viel Mitleid mit
ihr gehabt, dass er sich für sie eingesetzt hatte. Und wie
wahrscheinlich ist das? fragte sich Chellie beklommen. Sie riskierte
viel, indem sie seine Hilfe annahm, darüber war sie sich völlig
im Klaren. Was ihre sexuelle Reaktion auf ihn umso unerklärlicher
machte. Derer sie sich seit jenem Moment bewusst gewesen war, als sie
sich im Lokal zum ersten Mal angeblickt hatten. Je eher ich von ihm
wegkomme, desto besser, dachte sie. Aber das würde nicht so
einfach sein. Anscheinend war sie aus Mama Ritas Klauen nahtlos in
seine übergegangen. Wie hatte sie nur so dumm sein können?
War es zu spät, die Sache irgendwie noch wieder in Ordnung zu
bringen?
    Chellie
atmete tief durch. "Was hast du mit Manuels Schlüsseln
gemacht?"
    "Ich
habe sie in einen offenen Gully geworfen."
    "Oh.
Das ist … gut."
    "Dachte
ich auch", erwiderte er trocken.
    "Dieses
Boot, wo genau liegt es eigentlich?"
    "Im
Yachthafen."
    "Werden
sie uns dort nicht zuerst suchen?"
    "Sie
haben keinen Grund, mich mit dem Yachthafen in Verbindung zu
bringen."
    "Du
scheinst ja unbesorgt zu sein."
    "Und
du machst dich wegen irgendwelcher Möglichkeiten verrückt",
erwiderte er.
    Chellie
schwieg einen Moment lang, dann fragte sie: "Hast du meinen
Reisepass gefunden?"
    Er
seufzte. "Das habe ich dir doch gesagt."
    "Könnte
ich ihn bitte haben?"
    "Denkst
du daran, es allein zu versuchen, Sängerin?" Er schüttelte
den Kopf. "Du würdest keine Meile weit kommen."
    Dass
er Recht hatte, verbesserte ihre Laune nicht.
    "Außerdem
bin ich der Meinung, dass ich – wie Mama Rita –
irgendetwas brauche, was dein gutes Benehmen gewährleistet."
    Chellie
rang nach Atem. "Soll das heißen, dass du mir nicht
traust?"
    "Nicht
weiter, als ich dich mit einer Hand werfen könnte, Schatz. Nicht
mehr, als du mir traust. Knirsch ruhig mit den Zähnen, aber ich
bin immer noch das Beste für dich, wenn du hier heil
herauskommen willst, und du weißt es. Was ist schon ein
bisschen gegenseitiges Misstrauen unter Freunden?"
    "Ich
bin nicht deine Freundin, Galahad", erwiderte Chellie kühl.
    Er
zuckte die Schultern. "Meine Weihnachtskartenliste ist sowieso
voll."
    "Aber
ich möchte trotzdem gern meinen Reisepass zurückhaben",
sprach sie weiter, als hätte er nichts gesagt. "Bitte."
    "Du
lieber Himmel, der authentische Ton der Herrscherin. Hat ja nicht
lange gedauert, bis er zum Vorschein kommt. Vom unterdrückten
Opfer mühelos zu einer, der zu gehorchen ist." Seine Stimme
wurde härter. "Und was soll ich jetzt machen, Darling?
Blass werden und vor dir kriechen? Das hättest du bei Manuel
versuchen sollen. Er wäre sehr beeindruckt gewesen."
    "Wie
kannst du es wagen …" Plötzlich wurde Chellie über
den Kai in die Dunkelheit zwischen zwei Lagerhäusern gezerrt.
    Er
packte sie an den Schultern und zwang Chellie, ihn anzusehen. "Oh,
ich wage es. Dich hätte schon vor langer Zeit jemand stoppen
sollen. Dann würdest du mich jetzt nicht brauchen, um aus diesem
Schlamassel herauszukommen."
    "Ich
brauche dich nicht", erwiderte sie wütend. "Im Hafen
liegen genug andere Boote. Ich finde auch ohne deine fragwürdige
Hilfe eine Reisemöglichkeit."
    "Ja",
sagte er grimmig. "Aber wahrscheinlich nicht heute Abend. Und
das ist nur eins deiner Probleme. Wie lange kannst du warten? Wie
lange wird es dauern, bis sich herumspricht, dass eine

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